• 07.11.2015
      06:40 Uhr
      Sehen statt Hören Muslime in Deutschland | hr-fernsehen
       

      Die tägliche Berichterstattung wird aktuell beherrscht von Nachrichten über den hohen Flüchtlingsstrom nach Deutschland. Manche Bürger sind verunsichert, weil Menschen aus anderen Kulturen mit anderen Sprachen und vor allem einer anderen Religion herkommen. Doch wie leben muslimische Familien hier bei uns? Sehen statt Hören hat eine besucht.

      Samstag, 07.11.15
      06:40 - 07:10 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Stereo

      Die tägliche Berichterstattung wird aktuell beherrscht von Nachrichten über den hohen Flüchtlingsstrom nach Deutschland. Manche Bürger sind verunsichert, weil Menschen aus anderen Kulturen mit anderen Sprachen und vor allem einer anderen Religion herkommen. Doch wie leben muslimische Familien hier bei uns? Sehen statt Hören hat eine besucht.

       

      Die tägliche Berichterstattung wird aktuell beherrscht von Nachrichten über den hohen Flüchtlingsstrom nach Deutschland. Manche Bürger sind verunsichert, weil Menschen aus anderen Kulturen mit anderen Sprachen und vor allem einer anderen Religion herkommen. Doch wie leben muslimische Familien hier bei uns? Sehen statt Hören hat eine besucht.

      In Deutschland leben etwa 4 Millionen Muslime. Einer von ihnen ist Haci Bekir Günes. Er wohnt mit seiner Familie in einem Ort in der Nähe von Köln. In Deutschland haben sie ihre zweite Heimat gefunden. Haci Bekir Günes lebt seit 13 Jahren in Deutschland. Geboren und aufgewachsen ist er in der Türkei. Als er seine zukünftige Frau Canan kennenlernte, war sie gerade 16 Jahre alt und er alles andere als der Traumschwiegersohn für ihre Eltern. Sie wollten für ihre gehörlose Tochter einen hörenden Mann. Auch die Entscheidung des Paares, in Deutschland zu leben, war für die Eltern schwer zu verkraften und das, obwohl auch Canans Familie zeitweise in Deutschland gelebt hat. Canan selbst ist in Deutschland zur Schule gegangen, hat eine Ausbildung als Raumausstatterin absolviert und immer fleißig gearbeitet. Als sie ihren Ehemann aus der Türkei nach Deutschland holen wollte, musste sie nachweisen, dass sie für ihren Lebensunterhalt sorgen konnte. Das konnte sie. Obwohl Canan ihren Mann gut unterstützen konnte, war der Start für Haci Bekir im fremden Land schwer Auch wenn er sehr schnell die Deutsche Gebärdensprache gelernt hat, gab es viele Hürden. Er fand keine Arbeit. Als die beiden Kinder kamen, blieb also er zuhause, wurde Hausmann.

      In seiner Freizeit ist er auch längst in Deutschland angekommen: So spielt Haci Bekir voll Begeisterung und mit vollem Einsatz in einer völlig durchmischten Fußballtruppe für Herne.

      Der muslimische Glaube ist für Haci Bekir wichtig. Zunächst trifft er in der Moschee nur auf Hörende. Als er schließlich andere gehörlose Muslime kennenlernt, gründen sie zusammen 2010 den Verein Deaf Islam e.V. in Köln einen sehr aktiven Verein, der unter anderem über den Islam informieren will und sich für den Austausch mit Menschen anderer Religionszugehörigkeit einsetzt.
      Die Günes spüren in Deutschland vor allem eine offene und vielfältige Gesellschaft. Und so geht die Integration weiter: Die drei Söhne, alle gehörlos, absolvieren ihre Ausbildung in Deutschland. Wo sie später leben wollen in der Türkei oder in Deutschland das überlassen ihnen ihre Eltern aber selbst.

      Willkommen bei "Sehen statt Hören" - der einzigen Sendereihe in der deutschen Fernsehlandschaft, die im Bild sichtbar macht, was man sonst nur im Ton hört! Nicht im "Off", sondern im "On" werden hier die Inhalte präsentiert - mit den visuellen Mitteln des Fernsehens, Gebärdensprache und offenen Untertiteln.

      Zielpublikum sind vor allem die etwa 300.000 gehörlosen, spätertaubten oder hochgradig schwerhörigen Zuschauerinnen und Zuschauern in der Bundesrepublik, die ein solches Programm benötigen, das ihren Kommunikationsbedürfnissen entspricht und ihnen optimale Verständlichkeit ermöglicht, aber auch alle anderen, die sich von den Themen und der ungewöhnlichen Machart angesprochen fühlen.

      In wöchentlich 30 Minuten bringt das vom BR produzierte und in allen Dritten Programmen ausgestrahlte Magazin Informationen aus allen gesellschaftlichen Bereichen, von Arbeitswelt, Familie, Freizeit, Sport über Kunst, Kultur, Bildung, Geschichte bis hin zu politischen, sozialen, rechtlichen und behindertenspezifischen Themen.

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      06:40 - 07:10 Uhr (30 Min.)
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