Berlin, 1920: Eine junge Frau wird aus dem Landwehrkanal gerettet. Da die Unbekannte keine Papiere bei sich trägt und nicht spricht, wird sie in eine Nervenheilanstalt gebracht. Dann wird bekannt, dass es sich bei der 24-Jährigen um Anastasia handeln könnte, die jüngste Tochter des Zaren. Fortan bestimmt die Frage nach ihrer Identität das ereignisreiche Leben der vermeintlichen Großfürstin.
Berlin, 1920: Eine junge Frau wird aus dem Landwehrkanal gerettet. Da die Unbekannte keine Papiere bei sich trägt und nicht spricht, wird sie in eine Nervenheilanstalt gebracht. Dann wird bekannt, dass es sich bei der 24-Jährigen um Anastasia handeln könnte, die jüngste Tochter des Zaren. Fortan bestimmt die Frage nach ihrer Identität das ereignisreiche Leben der vermeintlichen Großfürstin.
Stab und Besetzung
Anastasia / Die Unbekannte | Lilli Palmer |
Cleb Botkin | Ivan Desny |
Prinzessin Katharina | Ellen Schwiers |
Mrs. Stevens | Susanne von Almassy |
Frau von Rathleff-Keilmann | Käthe Braun |
Maria Feodorowna | Tilla Durieux |
Großfürstin Olga Romanow | Dorothea Wieck |
Prinz Friedrich Ernst | Hans Krull |
Herzog von Leuchtenberg | Otto Graf |
Regie | Falk Harnack |
1920 wird eine junge Frau nach einem Selbstmordversuch aus dem Berliner Landwehrkanal gefischt. Da sie keine Papiere bei sich trägt und auf Fragen keine Antwort gibt, weist man sie in die Nervenheilanstalt Dallendorf ein. Dort glaubt eine Mitpatientin in ihr die Zarentochter Anastasia Romanow zu erkennen, die offenbar als Einzige die Ermordung der Zarenfamilie im Jahr 1918 überlebt hat. Tatsächlich weiß die junge Frau von sehr intimen Details des Hoflebens - aber standen solche Dinge nicht schon in der Klatschpresse? Die in Kopenhagen lebende Zarenmutter Maria Feodorowna und auch die Großfürstin Olga, eine Schwester des Zaren, bezeichnen Anastasia als Schwindlerin. Bald gerät die verwirrte junge Frau in ein kompliziertes Ränkespiel. Vorübergehende Ruhe findet sie auf dem Sitz des Herzogs von Leuchtenberg, wo sie ihren Jugendfreund Gleb Botkin trifft. Sie folgt seiner Einladung nach New York, von wo aus es ihr gelingt, das Vermögen der Romanows auf der Bank von England zu blockieren. Die Romanow-Erben bieten ihr Geld - unter der Bedingung, dass sie auf die Anerkennung verzichtet. Doch Anastasia weigert sich.
Regisseur Falk Harnack erzählt in "Anastasia, die letzte Zarentochter" ein bewegendes Frauenschicksal erstaunlich unsentimental für eine deutsche Produktion der 1950er-Jahre. Im Gegensatz zu Anatole Litvaks zeitgleich entstandener US-Produktion "Anastasia" mit Ingrid Bergman in der Titelrolle basiert das vielschichtige Porträt auf zahlreichen Dokumenten, Gerichts- und Polizeiakten sowie eidesstattlichen Erklärungen und hält sich dichter an die Fakten. Lilli Palmer besticht durch ihre zurückhaltende Darstellung der labilen Frau, von der ihre Zeitgenossen nicht wussten, ob sie tatsächlich die letzte Zarentochter oder eine begnadete Hochstaplerin war. Erst nach ihrem Tod im Jahr 1984 konnte mithilfe einer genetischen Analyse eindeutig nachgewiesen werden, dass die vermeintliche Anastasia keine Romanow war, sondern eine polnische Landarbeiterin namens Franziska Schanzkowska. Lilli Palmer erhielt für ihre Leistung 1958 beim Deutschen Filmpreis das "Filmband in Silber" als beste Hauptdarstellerin.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024