Ein Jahr nach Bekanntwerden zahlreicher Missbrauchsfälle in der Kirche greift die Dokumentation Fälle auf und zeigt, wie die Kirche mit Opfern und Tätern umgeht, welche Enthüllungen ans Tageslicht kommen, aber auch welche Hilfestellungen und Entschädigungen bereits angelaufen sind.

Das Entsetzen in Kirche und Gesellschaft war groß, als der Rektor des Berliner Canisius-Kollegs im Januar 2010 öffentlich machte, dass Patres über Jahre hinweg Schüler sexuell missbraucht hatten. Es kam einem Erdrutsch gleich, als im Zuge dieser Enthüllungen in vielen Bistümern immer mehr Missbrauchsfälle durch Geistliche und Ordensleute ans Licht kamen. Über Jahrzehnte wurden sexueller Missbrauch und körperliche Züchtigung an Kindern und Jugendlichen vertuscht und verharmlost. Täterschutz stand vor der Sorge um die Opfer. Das Vertrauen vieler Christen in die Kirche wurde tief erschüttert. Die Kirche versucht, die Krise zu meistern, einige Bischöfe mühen sich um schonungslose Aufklärung, andere möchten den Missbrauchsskandal lieber intern regeln. In "Stationen.Dokumentation" wird nachgefragt, welche Konsequenzen die Kirche gezogen und welche Reformen sie eingeleitet hat.

Die Reporter sprechen mit Opfern und Aufklärern und ziehen ein Jahr nach dem Missbrauchsschock eine erste Bilanz.