• 15.01.2018
      12:10 Uhr
      Länder-Menschen-Abenteuer Wo Sibirien endet - Die Tschuktschen am Polarmeer | BR Fernsehen
       

      Die Tschuktschen leben im äußersten Osten Sibirens. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie durch Rentierzucht und die Jagd auf Wale, Robben und Walrösser. Zur Zeit der Sowjetunion waren die meisten von ihnen gezwungen, ein sesshaftes Leben in neu errichteten Siedlungen zu führen. Heute leben dort vor allem alte Menschen und Kinder. Denn viele Tschuktschen haben wieder ihre uralten Traditionen entdeckt und führen ein Leben als Nomaden.

      Montag, 15.01.18
      12:10 - 12:55 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Die Tschuktschen leben im äußersten Osten Sibirens. Ihren Lebensunterhalt bestreiten sie durch Rentierzucht und die Jagd auf Wale, Robben und Walrösser. Zur Zeit der Sowjetunion waren die meisten von ihnen gezwungen, ein sesshaftes Leben in neu errichteten Siedlungen zu führen. Heute leben dort vor allem alte Menschen und Kinder. Denn viele Tschuktschen haben wieder ihre uralten Traditionen entdeckt und führen ein Leben als Nomaden.

       

      Die Tschuktschen leben am Ende Sibiriens, 10.000 Kilometer von Moskau entfernt, an der Beringstraße, die Russland von Alaska trennt. Die Ureinwohner dieser Region ziehen mit ihren Rentieren über die Tundra, wohnen im kurzen arktischen Sommer und im eiskalten Polarwinter in ihrem traditionellen Rundzelt, der Jaranga, und sie gehen an den Küsten auf die Jagd nach Walen, Robben und Walrossen.

      Selbstverständlich ist das nicht, denn als die Oktoberrevolution nach Tschukotka kam und das Gebiet in nächster Nähe zur USA für die Russen aus strategischen Gründen wichtig wurde, verstaatlichte man auch die Nomaden am Ende der Welt. Aus Familienclans wurden Brigaden, aus Jägern Planerfüller des Volkes. Plötzlich bestimmten fremde Maßstäbe ihr Leben. Ihre Kinder wurden weit weg von der Tundra in Internatsschulen geschickt, gewöhnten sich an die Annehmlichkeiten der Zivilisation - feste Häuser, warmes Wasser, geheizte Räume auch bei minus 40 Grad. Manche kehrten danach nicht mehr in die Tundra zurück.

      Doch als mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem Wegfall hoher Polarzulagen immer mehr Russen ins Mutterland, das so genannte "materik", zurückkehrten, besannen sich die Tschuktschen wieder auf ihre eigenen Kräfte. Auch junge Leute leben heute wieder in der Tundra mit den Rentieren, nähen Kleidung für den Winter, legen Vorräte an, gehen wieder auf die Jagd nach Walen und Robben.

      Natürlich gibt es immer noch Siedlungen, in denen die Alten und die Kinder leben. Manche sind auch nicht mehr an das harte Leben draußen gewöhnt, träumen von der Stadt, haben ihre Muttersprache verlernt. Aber viele Tschuktschen haben auch wieder ihre uralten Traditionen entdeckt, sind wieder Herren im eigenen Land.

      Film von Rita Knobel-Ulrich

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