• 01.11.2020
      20:15 Uhr
      Unter unserem Himmel Geplante Wildnis - Unterwegs mit dem Wildlebensraumberater | BR Fernsehen
       

      Seit nunmehr sechs Jahren gibt es in Bayern Wildlebensraumberater - in jedem Regierungsbezirk einen. Ihre Aufgabe: Die Bauern zu bewegen, Flächen aus der intensiven Bewirtung zu nehmen und, gegen Subventionen natürlich, darauf Blühflächen und Hecken, Erosionsschutzstreifen oder Streuobstwiesen anzulegen. Denn mittlerweile hat die industrielle Landwirtschaft so ziemlich alle Lebewesen weitgehend ausgerottet, die früher einmal heimisch waren in der bayerischen Flur.

      Sonntag, 01.11.20
      20:15 - 21:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Seit nunmehr sechs Jahren gibt es in Bayern Wildlebensraumberater - in jedem Regierungsbezirk einen. Ihre Aufgabe: Die Bauern zu bewegen, Flächen aus der intensiven Bewirtung zu nehmen und, gegen Subventionen natürlich, darauf Blühflächen und Hecken, Erosionsschutzstreifen oder Streuobstwiesen anzulegen. Denn mittlerweile hat die industrielle Landwirtschaft so ziemlich alle Lebewesen weitgehend ausgerottet, die früher einmal heimisch waren in der bayerischen Flur.

       

      Der Filmautor Meinhard Prill zeigt Balduin Schönberger, den Wildlebensraumberater der Oberpfalz, bei seiner Arbeit, die darin besteht, Bauern zu gewinnen, kleine Flächen aus der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen. 600 Euro jährlich beispielsweise erhalten die Bauern, wenn sie einen Hektar Ackerland in eine Blühfläche umwandeln. Zusammen mit der Betriebszulage der EU in Höhe von über 300 Euro pro Hektar ergibt das über 900 Euro - ein Betrag, den ein Weizenbauer bei den derzeitigen Getreidepreisen nicht erwirtschaften kann. Und es ist ein Beitrag, das grassierende Artensterben auf dem Land zu bremsen.

      Nicht weniger als der Rückbau der Agrarlandschaft ist damit verbunden. Bei Lappersdorf nahe Regensburg hat Balduin Schönberger eine 18 km lange Kette von Blühflächen, Hecken, Brachen und artenreichem Grünland realisiert. Mit Unterstützung ansässiger Landwirte und der örtlichen Jäger. An der tschechischen Grenze hat ein Unternehmer, der auch landwirtschaftlich tätig ist, eine feuchte Wiese so umgestaltet, dass Bienen dort ganzjährig Nahrung finden. Am Eixendorfer Stausee, der jeden Sommer von einer Algenplage betroffen ist, wirbt er vor dem ansässigen Bauern, Erosionsschutzstreifen anzulegen oder mit dem Anbau von Winterzwischenfrüchten der Erosion vorzubeugen. Es sind keine spektakulären Projekte, aber sie zeigen Wirkung - wie ein Ornithologe nachweisen kann, der regelmäßig den Vogelbestand bei Lappersdorf prüft. Es sind einzelne Arten zurückgekehrt, wie der Baumpieper und die übrigen Bestände haben sich erholt. Der Vogel allerdings, der beweisen würde, dass die Dinge sich zum Besseren wenden, der fehlt immer noch: das Rebhuhn.

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