Auf ihrem Weingut im Elsass wird Judith von ihrer Vergangenheit eingeholt: 30 Jahre nach dem Deutschen Herbst steht ihre erwachsene Tochter vor der Türe und will, dass sie sich der Polizei in Deutschland stellt.
Auf ihrem Weingut im Elsass wird Judith von ihrer Vergangenheit eingeholt: 30 Jahre nach dem Deutschen Herbst steht ihre erwachsene Tochter vor der Türe und will, dass sie sich der Polizei in Deutschland stellt.
Stab und Besetzung
Alice Rybka | Katharina Schüttler |
Jutta Beermann alias Judith Muller | Iris Berben |
Jean-Marc Muller | Jacques Frantz |
Lucas Muller | Sebastian Urzendowsky |
Francine Muller | Sophie-Charlotte Kaissling-Dopff |
Claire Muller | Andrée Damant |
Robert Muller | Jean-Claude Arnaud |
Regie | Susanne Schneider |
Drehbuch | Susanne Schneider |
Musik | Biber Gullatz, Andreas Schäfer |
Kamera | Jens Harant |
Judith Muller betreibt mit ihrem Mann Jean-Marc ein Weingut im Elsass. Dass Judith in Deutschland in den 70er Jahren aus politischen Gründen in den Untergrund ging, weiß ihre Familie nicht.
Alice aber, die Tochter, die Judith damals zurückließ, hat diesen Verlust nie verwunden und spürt Judith in ihrer neuen Heimat auf. Als Alice Judith bei ihrem anscheinend so heilen Familienleben mit Jean-Marc und den Kindern Lucas und Francine beobachtet, bricht ihr lange aufgestauter Zorn hervor.
Alice konfrontiert Judith mit der Vergangenheit. Sie will die wiederentdeckte Mutter zwingen, sich mit ihrem Verhalten auseinanderzusetzen, will hören, dass Judith sich schuldig fühlt, weil sie ihre Tochter zurückließ, um Terroristin zu werden. Judith jedoch ist nicht bereit, ihre Ideale von damals zu verleugnen. Sie versucht, Alice ihren Einsatz für ein politisches Ideal verständlich zu machen. Alice dagegen beharrt auf ihrem Schmerz und verlangt, dass Judith sich als Buße der Polizei stellt. Als Alice Judiths Familie in die Auseinandersetzung hineinzieht, eskaliert der Konflikt zwischen den beiden Frauen.
"Es kommt der Tag" erzählt "eine fiktive Geschichte und ist doch nah am Leben. Vergangenheitsbewältigung aus der Perspektive von zwei unterschiedlichen Generationen, die heftig aufeinanderprallen." (ZDF heute Journal)
Regisseurin und Autorin Susanne Schneider ist bekannt für zahlreiche Drehbücher, unter anderem "Feuerreiter", "Solo für Klarinette", "Fremde liebe Fremde". "Es kommt der Tag" ist nach dem Debüt "In einer Nacht wie dieser" eine ihrer ersten Regiearbeiten fürs Kino. Das Drehbuch wurde im Rahmen der Berlinale 2008 mit dem Thomas-Strittmatter-Drehbuchpreis ausgezeichnet.
Iris Berben ist aus der deutschen Film- und Fernsehlandschaft der letzten 40 Jahre nicht wegzudenken. Kürzlich verkörperte die populäre Darstellerin eindrucksvoll die Konzernchefin Bertha Krupp über einen Zeitraum von 35 Jahren in Carlo Rolas Fernsehdreiteiler "Krupp - Eine deutsche Familie" (2009). Zu ihren jüngsten Projekten zählt die ARTE-Koproduktion von Heinrich Breloers spektakulärer Thomas-Mann-Verfilmung "Buddenbrooks" (2008) sowie zahlreiche Fernsehfilme, in denen sie unter anderem als Kommissarin Rosa Roth ermittelte.
Iris Berben wurde mit renommierten Preisen ausgezeichnet, so etwa mit dem Grimme-Preis für ihr Lebenswerk 2008, dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse und dem European Heroes Award des Time Magazines. Neben ihrer Arbeit als Schauspielerin ist Iris Berben bekannt für ihr politisches Engagement. Sie setzt sich seit Jahren für die Aussöhnung zwischen Deutschland und Israel ein.
In "Es kommt der Tag" liefert sich Katharina Schüttler mit Iris Berben ein aufwühlendes, verstörendes Schauspielduell. Schüttler spielte 2002 die Titelrolle in "Sophiiiie!", was ihr beim München Film Festival 2002 den "Förderpreis Deutscher Film" einbrachte. Für ihre Darstellung in "Es kommt der Tag" erhielt sie 2010 den Bayerischen Filmpreis als beste Nachwuchsdarstellerin.
Jacques Frantz, 1947 geboren, ist ein für Filme wie etwa "Une femme de ménage" (2002) bekannter französischer Schauspieler. In "Es kommt der Tag" spielt er Jean-Marc Muller, Judiths Mann, der nichts von ihrer Vergangenheit weiß. 2010 stand Jacques Frantz unter anderem mit Vanessa Paradis für Pascal Chaumeils Film "L'arnacoeur" vor der Kamera.
Zur Reihe FilmDebüt im Ersten:
FilmDebüt im Ersten - mit ihrer Nachwuchs-Reihe gibt die ARD jungen Filmemachern außerhalb von Festivals und Hochschulen eine Chance, in diesem Sommer bereits zum elften Mal: Von Juni bis August stehen zehn neue Filme, zum Teil bereits vielfach preisgekrönt, von jungen Regisseuren und Autoren auf dem Programm - entstanden in enger Zusammenarbeit und mit Unterstützung der FilmDebüt-Redakteure in den Landesrundfunkanstalten der ARD.
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