• 09.12.2019
      05:50 Uhr
      Weltspiegel Moderation: Andreas Cichowicz | Das Erste
       

      Weltspiegel vor Ort: Taiwan: Machtkampf um die Insel

      • Weltspiegel-Moderator Andreas Cichowicz reist mit seinem Team in den dicht besiedelten Inselstaat Taiwan und kommt ins Gespräch mit den Menschen: Wie sehen sie das Verhältnis zu Peking? Und wie bewerten sie die Massendemonstrationen in Hongkong? Welche Zukunft hat Taiwan? Er nimmt die Zuschauer mit auf die Insel, die wegen ihrer Naturschönheiten von den portugiesischen Entdeckern "Ilha Formosa -Schöne Insel"- getauft wurde. Er schaut auf den Alltag der Menschen, auf Rituale und gesellschaftliche Entwicklungen.

      Nacht von Sonntag auf Montag, 09.12.19
      05:50 - 06:30 Uhr (40 Min.)
      40 Min.

      Weltspiegel vor Ort: Taiwan: Machtkampf um die Insel

      • Weltspiegel-Moderator Andreas Cichowicz reist mit seinem Team in den dicht besiedelten Inselstaat Taiwan und kommt ins Gespräch mit den Menschen: Wie sehen sie das Verhältnis zu Peking? Und wie bewerten sie die Massendemonstrationen in Hongkong? Welche Zukunft hat Taiwan? Er nimmt die Zuschauer mit auf die Insel, die wegen ihrer Naturschönheiten von den portugiesischen Entdeckern "Ilha Formosa -Schöne Insel"- getauft wurde. Er schaut auf den Alltag der Menschen, auf Rituale und gesellschaftliche Entwicklungen.

       

      In Taiwan wird gewählt und für die Menschen vor der Küste Chinas stellt sich damit eine grundsätzliche Frage: soll ihre Regierung enger mit China kooperieren oder für mehr Unabhängigkeit einstehen? Eine Richtungsentscheidung steht bevor. Und nicht erst seit den Massenprotesten in Hongkong sorgen sich viele, dass Taiwan das gleiche politische Schicksal ereilen könnte wie Hongkong. Taiwan versteht sich als souveränes Land mit demokratischen Werten. "Made in Taiwan" gilt international als Erfolgsmarke. Die kleine Insel vor der Küste Chinas gibt sich selbstbewusst. Dem großen Nachbarn dagegen ist das ein Dorn im Auge: Für Peking ist Taiwan eine abtrünnige, chinesische Provinz, die schon bald wieder zum System gehören soll. Die Meerenge zwischen Festland und Insel, auch Taiwanstraße genannt, ist zum Symbol des Konflikts geworden.

      Noch steht das Land unter dem Schutz des Westens, vor allem der USA. Diplomatische Verbündete aber gibt es immer weniger, denn Peking verbietet den Kontakt. Weltspiegel-Moderator Andreas Cichowicz reist mit seinem Team in den dicht besiedelten Inselstaat und kommt ins Gespräch mit den Menschen: Wie sehen sie das Verhältnis zu Peking? Und wie bewerten sie die Massendemonstrationen in Hongkong? Welche Zukunft hat Taiwan? Er nimmt die Zuschauer mit auf die Insel, die wegen ihrer Naturschönheiten von den portugiesischen Entdeckern "Ilha Formosa -Schöne Insel"- getauft wurde. Er schaut auf den Alltag der Menschen, auf Rituale und gesellschaftliche Entwicklungen.

      • USA: Wie verlässlich ist Taiwans Schutzmacht?

      Die USA begreifen sich als de facto Schutzmacht Taiwans, als Gegengewicht zur Volksrepublik China im Pazifik, die diese Region zunehmend dominiert. Bislang hat Präsident Trump keine Stützpunkte in Asien aufgegeben, weder in Südkorea, Japan noch auf Guam. Die mächtigen Flugzeugträger der amerikanischen Pazifikflotte zeigen hier Flagge.

      Der „Taiwan Relations Act“ ist ein US-Gesetz, dass die Beziehungen zu Taiwan neu geregelt hat, nachdem die USA 1979 diplomatische Beziehungen mit der Volksrepublik China aufgenommen hatten. Aufgrund der sogenannten Ein-China-Politik Pekings mussten dafür die offiziellen Verbindungen zu Taipeh gekappt werden. Das unter Carter verabschiedete Gesetz betont, dass Taiwans Zukunft nur mit friedlichen Methoden bestimmt werden kann. Die USA versprechen, moderne Verteidigungssysteme zu liefern. Der jüngste Waffen-Deal umfasst 66 Kampfjets. Aber würde Washington wirklich eingreifen, falls Chinas Präsident auf die Idee käme, das als „abtrünnige Provinz“ betrachtete Taiwan der Volksrepublik gewaltsam einzuverleiben? USA-Korrespondent Stefan Niemann analysiert die Taiwan-Politik Donald Trumps.

      • Taiwan: Solidarität mit Hongkong

      Ein neues Zuhause in Taipeh: Lam Wing-kee war früher Buchhändler in Hongkong. Vor drei Jahren wurde er von chinesischen Beamten festgenommen und acht Monate gefangen gehalten. Der Grund: er hatte in seinem Laden auch kritische Bücher über Pekings Parteiführer verkauft. Als die Behörden ihn zurück nach Hongkong lassen, geht er mit seiner Geschichte an die Öffentlichkeit. Einen Buchladen konnte er nicht mehr betreiben. Im Frühjahr hat er sich entschieden, nach Taiwan auszuwandern und seine Ladeneröffnung in Taipeh steht kurz bevor. „Der wesentliche Unterschied zwischen Hongkong und Taiwan: Hongkonger sind nicht frei und haben keine wirklich freien Wahlen. Taiwaner schon. Sie können über ihr Land selbst bestimmen.“, erzählt er ARD-Korrespondentin Sandra Ratzow. Große Solidarität mit Hongkong ist überall in Taiwan zu spüren.

      • China: Nur ein Katzensprung nach Kinmen

      Wer auf der Landkarte nachsieht, kann es kaum glauben: Die Insel Kinmen liegt direkt vor Chinas Küste, wenige Kilometer entfernt in Sichtweite von der Millionenstadt Xiamen. Kinmen gehört zu Taiwan und war im Kalten Krieg eine regelrechte Festung. Hier haben sie Angriffe von Maos Truppen abgewehrt und sich in Tunneln vor dem Beschuss vom chinesischen Festland versteckt. Heute kommen vom Festland Touristen - Hundertausende jedes Jahr vornehmlich zum Shoppen beim Kurztrip. Täglich verbinden mehr als 30 Fähren die Insel mit der chinesischen Provinz Fujian. Besonders stolz sind sie auf Kinmen auf ihre Schnapsfabrik, die nicht nur ganz Taiwan mit Hirse-Brand beliefert, sondern auch nach China exportiert. Von dort importieren sie im Gegenzug den Großteil der benötigten Hirse. Während Chinas und Taiwans Führung verbal aufrüsten, profitieren Taiwaner und Chinesen auf Kinmen von der Nähe zueinander.

      • Taiwan: Neue Perspektive für Indigene

      Taiwans indigene Bevölkerung wurde viele Jahrzehnte lang unterdrückt und diskriminiert. Auch die Atayal, die in den Bergen an der Ostküste leben. Aber seit einigen Jahren dreht sich der Wind: Etwa seit der Jahrtausendwende fördert Taiwans Regierung die Ureinwohner gezielt. Und davon profitiert auch der Verein von Chen Peng-ling. Die junge Frau ist aus Taipeh in ihre Heimat zurückgekehrt und versucht nun, den alten und auch jungen Dorfbewohnern eine Perspektive zu geben. Sie setzt sich für den Ausbau eines nachhaltigen Tourismus ein, organisiert Seniorentreffs und Festivals und kurbelt so die Wirtschaft an. Der Wandel ist spürbar. Taiwan beginnt umzudenken. Für das geschehene Unrecht gegenüber den Indigenen hat sich sogar die Präsidentin entschuldigt - in aller Form und vor der ganzen Nation.

      • Taiwan: Ehe für alle

      Taiwan hat in diesem Jahr Schlagzeilen gemacht mit einem Gesetz, das es in keinem anderen asiatischen Land bislang gibt: der Ehe für alle. Noch bevor die Regelung im Mai in Kraft trat, hatten sich schon mehrere hundert Paare bei den Standesämtern in Taipeh angemeldet. Shane Lin und Marc Yuan waren die ersten, die sich offiziell das Ja-Wort gegeben haben.

      Das in Deutschland wohl beliebteste Auslandsmagazin bringt packende Reportagen, die dem Zuschauer nicht zuletzt bei der Orientierung über die aktuellen Ereignisse auf dem Globus helfen sollen.

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