• 31.01.2016
      00:35 Uhr
      Das Wort zum Sonntag spricht Alfred Buß, Unna über: das Ende einer großen Sehnsucht? Von Zäunen und Menschen | Das Erste
       

      Grenzen sollen Menschen nicht mehr trennen. Diese Lehre zogen die Gründungsväter der EU aus blutiger Geschichte. Nach dem 2. Weltkrieg. Bitter hatten sie erfahren, was gegenseitige Abschottung anrichtet an Haß und Verderben. Offenheit, Austausch und Versöhnung sollten den Weg ebnen zu einem geeinten Europa. Doch nun werden wieder Zäune hochgezogen in Europa. Mit Dominoeffekt. Ein Land nach dem anderen schottet sich ab. Der Flüchtlingsstrom wird dadurch um nichts kleiner, aber viele Probleme entstehen neu.

      Nacht von Samstag auf Sonntag, 31.01.16
      00:35 - 00:40 Uhr (5 Min.)
      5 Min.
      HD-TV Stereo

      Grenzen sollen Menschen nicht mehr trennen. Diese Lehre zogen die Gründungsväter der EU aus blutiger Geschichte. Nach dem 2. Weltkrieg. Bitter hatten sie erfahren, was gegenseitige Abschottung anrichtet an Haß und Verderben. Offenheit, Austausch und Versöhnung sollten den Weg ebnen zu einem geeinten Europa. Doch nun werden wieder Zäune hochgezogen in Europa. Mit Dominoeffekt. Ein Land nach dem anderen schottet sich ab. Der Flüchtlingsstrom wird dadurch um nichts kleiner, aber viele Probleme entstehen neu.

       
      • Das Ende einer großen Sehnsucht? Von Zäunen und Menschen

      In einigen Bundesländern gibt s jetzt Winterferien. Also ab in den Kurzurlaub. Ob in die Berge oder auf Städtereise: Offene Grenzen lassen uns schnell ans Ziel kommen, überall in der EU. Wie anders war das früher. Wenn ich nur ins für mich nahe Holland wollte oder erst recht in die DDR: Nix als Kontrollen und Schikanen. Ich spür noch, wie schlimm das war.

      Grenzen sollen Menschen nicht mehr trennen. Diese Lehre zogen die Gründungsväter der EU aus blutiger Geschichte. Nach dem 2. Weltkrieg. Bitter hatten sie erfahren, was gegenseitige Abschottung anrichtet an Haß und Verderben. Offenheit, Austausch und Versöhnung sollten den Weg ebnen zu einem geeinten Europa.

      Mit großem Erfolg: Längst sind hier offene Grenzen selbstverständlich. Und Freizügigkeit. Seit nunmehr 70 Jahren leben wir in der Mitte Europas ohne Krieg. Gott sei Dank.

      Nun kommen vermehrt Flüchtlinge nach Europa. In großer Zahl. Wer dem Krieg entkommen ist, braucht Schutz, Solidarität und Asyl. Klar müssen Flüchtlinge auch registriert werden. An den EU- Außengrenzen. Und dann schnell Aufnahme finden in den Ländern der Europäischen Union.
      Wieder Zäune in Europa?

      Doch nun werden wieder Zäune hochgezogen in Europa. Mit Dominoeffekt. Ein Land nach dem anderen schottet sich ab. Der Flüchtlingsstrom wird dadurch um nichts kleiner, aber viele Probleme entstehen neu. Urlauber und Laster stauen sich wieder an den Binnengrenzen. Das gefährdet auch Wirtschaft und Arbeitsplätze. Und sägt an den Grundlagen der EU.

      Der ungarische Ministerpräsident Orban hat's buchstäblich vom Zaun gebrochen. Will Kriegsflüchtlinge nicht einmal durch sein Land reisen lassen. So wird die Freizügigkeit in der EU ausgehöhlt. Und mit ihr der Schutz für Flüchtlinge und ihre Menschenwürde.

      • Grenzen in den Köpfen

      Entscheidend sind die Zäune in den Köpfen. Viktor Orban bekundet unverhohlen: Menschenrechte, Offenheit und Toleranz seien für ihn nebensächlich. Er glaube an den nüchternen Verstand, an Nationalstolz und ans Christentum.

      Ist nix mit Offenheit und Versöhnung. Beruft sich aufs Christentum, in der Abschottung gegen Flüchtlinge wie so manche hierzulande auch. Wirft also die Bibel mit über den Zaun. Will so vielleicht Schwung in Gottes Wort bringen. Aber das ist nicht der Schwung Jesu. Der grenzt keinen aus. Jesus erzählt dies Gleichnis: Ein Gastgeber lud zum festlichen Mahl. Aber einer nach dem anderen entschuldigte sich.

      Was macht der Gastgeber? Lädt die Menschen von den Hecken und Zäunen ein. Zukurzgekommene kriegen ihr Recht. So kommt Schwung in die Sache.

      Paulus wird später im Galaterbrief schreiben: Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau, denn ihr seid alle einer in Christus.Das ist ein Lied von der Würde und Freiheit jedes Menschen. Ein Lied, das Zäune einreißt. Dieses Lied klingt weiter in unserem Grundgesetz und den Grundlagen der EU. Gott sei Dank.

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      Nacht von Samstag auf Sonntag, 31.01.16
      00:35 - 00:40 Uhr (5 Min.)
      5 Min.
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