• 22.03.2019
      05:25 Uhr
      ttt - titel thesen temperamente Moderation: Max Moor | Das Erste
       

      Themen u.a.:

      • Hyper-Gentrifizierung
      • Borussia und die Rechten
      • Alice Merton
      • Der Erfinder, der keiner war: Leonardo Da Vinci
      • "Wahnsinn Kreuzfahrt"

      Freitag, 22.03.19
      05:25 - 05:58 Uhr (33 Min.)
      33 Min.

      Themen u.a.:

      • Hyper-Gentrifizierung
      • Borussia und die Rechten
      • Alice Merton
      • Der Erfinder, der keiner war: Leonardo Da Vinci
      • "Wahnsinn Kreuzfahrt"

       
      • Hyper-Gentrifizierung

      Ein Gespenst geht um in Berlin: Es ist das Gespenst der Enteignung von großen Immobilienunternehmen, wie zum Beispiel die „Deutsche Wohnen". Entstanden ist diese kühne Idee in den Köpfen von ganz einfachen Menschen, die sich durch immer höhere Mieten in einem grundlegenden Existenzrecht bedroht sehen: Dem Recht, ein bezahlbares Dach über dem Kopf zu haben. Ist das die Revolution? Die Rückkehr des Kommunismus? Oder nur die überfällige Abkehr von einer Politik, die das menschliche Grundbedürfnis „Wohnen" der Privatwirtschaft zur Ausbeutung überlassen hat? Die längst in der gesamten Stadt grassierende Gentrifizierung, die um sich greifende Privatisierung öffentlichen Raums bewirken, dass Mieter ihr Zuhause verlieren und Kulturorte verschwinden. Am Ende steht die Kultur des Miteinanders auf dem Spiel - und die Frage im Raum: Wie wollen wir leben, und wie soll das gehen in Berlin und überall in Deutschlands Städten?

      • Borussia und die Rechten

      Borussia Dortmund - ein Spitzenteam der Fußballbundesliga. Was viele nicht wissen: Sonntag für Sonntag hat der Verein aus dem Ruhrgebiet Heerscharen von Rechtsextremen und Antisemiten im Schlepptau, die sich unter die Fans mischen und das Image des Vereins und des Fußballsports insgesamt ruinieren. Laut Eigenaussage ist „kein anderer Erstligist in seiner Stadt mit so viel Rechtsextremismus konfrontiert wie der BVB". Jetzt versuchen der Verein und sein Sponsor Evonik gegenzusteuern. Das Chemieunternehmen Evonik, Hauptsponsor des BVB, ist Rechtsnachfolger u.a. von Degussa und I.G. Farben, jenen Unternehmen, die im Dritten Reich nicht nur das Zwangsarbeiterlager Auschwitz-Monowitz (Buna-Werke) mitbetrieben, sondern auch das Vernichtungsgas Zyklon B herstellten. Nun gibt es Workshops mit „Ultra"-Fans, Ausstellungen zur Geschichte, Vorträge und Gesprächsveranstaltungen mit Holocaust-Überlebenden - auch das Stadionmagazin widmet sich dem Thema mit einem großen Sonderteil. Ist das nur Marketing und Imagereparatur? Oder ein ernsthafter und nachhaltiger Versuch, den Rechtsradikalismus in den eigenen Fanreihen erfolgreich zu bekämpfen?

      • Alice Merton

      Es war der erste Song den sie veröffentlichte und er ging prompt durch die Decke. NO ROOTS von Alice Merton wurde zum Welthit. Rund 400 Millionen Mal gestreamt, 170 Mio. Klicks bei YouTube, Top 10 in über 10 Ländern und - was vor ihr nur Nena gelang - der Track hat es auch in die amerikanischen Charts geschafft. Die 25 Jährige, der Vater Engländer, die Mutter Deutsche, hat nun auf dem eigenen Label „Paper Plane Records" ihr erstes Album „MINT" herausgebracht, mit dem sie klarstellen will, dass sie kein One Hit Wonder ist. Wir haben Alice Merton kurz vorm Start ihrer Europatournee bei der Probe in Berlin getroffen.

      • Der Erfinder, der keiner war: Leonardo Da Vinci

      2019 feiert Europa den 500. Todestag von Leonardo Da Vinci. Wer wird da eigentlich gefeiert? Ein Maler, Bildhauer, Architekt, Ingenieur, Philosoph, Naturwissenschaftler, Erfinder. Kurzum: ein Meister aller Klassen, ein Superman, ein Universalgenie. War er das wirklich? Der Wissenschafts-Bestsellerautor Matthias Eckoldt geht in seinem gerade erschienen Buch „Leonardos Erbe" den vermeintlichen Erfindungen von Da Vinci nicht auf dem Leim, sondern auf den Grund. Fast könnte man meinen, er stürzt einen Heiligen vom Sockel, aber er klärt nur ein paar Trugbilder und Missverständnisse auf. Da Vinci nicht als Ikone, sondern so wie er war.

      • "Wahnsinn Kreuzfahrt"

      Wer sich auf eins der modernen Riesen-Kreuzfahrtschiffe begibt, der braucht eigentlich gar nicht mehr losfahren. Es gibt dort die Welt auf 15 oder 20 Decks - Restaurants mit Essen aus aller Herren Länder, Shopping-Malls, Discos, Kletterwände, mehrstöckige Poolrutschen, Fitness-Center und demnächst wird ein Schiff mit Achterbahn vom Stapel laufen. Das Leben auf so einem Schiff ist nach innen gerichtet - das Meer und die Orte, wo die schwimmenden Urlaubsburgen anlegen, werden zur Nebensache. Als „Alptraum- und Monsterschiffe" bezeichnet der Buchautor Wolfgang Meyer-Hentrich in seinem Buch „Wahnsinn Kreuzfahrt" die neuen Riesen-Schiffe. In Dubrovnik, der kleinen kroatischen Hafenstadt an der Adria, legen manchmal bis zu 8 Schiffe zur gleichen Zeit an. Dann strömen Tausende Touristen ins UNESCO-Weltkulturerbe Dubrovnik, sie zücken ihre Selfie-Sticks, machen ein paar Bilder, vermüllen die Stadt mit Starbucks-Kaffeebechern und sind nach ein paar Stunden wieder weg. Dieser Art von „Urlaub und Tourismus" haben Städte wie Dubrovnik jetzt den Kampf angesagt. Der Bürgermeister der 1000-Einwohner-Stadt will nur noch 2 Schiffe zugleich erlauben und die Liegegebühren drastisch erhöhen. Die Frage ist, ob er und seine Kollegen in Venedig, Barcelona und Amsterdam den Kampf gegen die global agierenden Kreuzfahrtgesellschaften gewinnen können und ihre Städte vor den modernen Kreuzfahrern wirklich retten können.

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      Freitag, 22.03.19
      05:25 - 05:58 Uhr (33 Min.)
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