• 20.06.2012
      12:00 Uhr
      Newton Die Macht der Düfte: Wieso kein Weg an unserer Nase vorbeiführt - Moderation: Carolina Inama | 3sat
       

      Wenn wir jemanden "nicht riechen können" oder von etwas "die Nase voll haben", dann sind das Emotionen, auf die wir durchaus hören sollten. Denn unser Riechvermögen ist ein wertvoller Instinkt. Er kann uns davor schützen, den falschen Partner zu wählen oder das Falsche zu essen. Er kann Erinnerungen in uns wachrufen, die wir schon längst vergessen glaubten. Und er kann uns auch sprichwörtlich "an der Nase herumführen" - denn die Riechnerven gelangen direkt in unser Gefühlszentrum.

      Mittwoch, 20.06.12
      12:00 - 12:25 Uhr (25 Min.)
      25 Min.
      Neu im Programm
      Stereo

      Wenn wir jemanden "nicht riechen können" oder von etwas "die Nase voll haben", dann sind das Emotionen, auf die wir durchaus hören sollten. Denn unser Riechvermögen ist ein wertvoller Instinkt. Er kann uns davor schützen, den falschen Partner zu wählen oder das Falsche zu essen. Er kann Erinnerungen in uns wachrufen, die wir schon längst vergessen glaubten. Und er kann uns auch sprichwörtlich "an der Nase herumführen" - denn die Riechnerven gelangen direkt in unser Gefühlszentrum.

       

      Wir atmen 23.700 Mal pro Tag - und mit jedem Atemzug gelangen Millionen Duftmoleküle in unser Hirn. Und wir riechen mit unserer Nase weit mehr als uns bewusst ist: Wir können weg-schauen, weg-hören - aber weg-riechen können wir nicht.

      Wir unterscheiden meist nur zwischen "gut" oder "schlecht", zwischen Duft oder Gestank. Sissel Tolaas, eine norwegische Chemikerin und Geruchsforscherin, hat es sich zur Aufgabe gemacht, dem Riechen einen neuen Stellenwert zu verleihen. Seit Jahren sammelt sie auf ihren Reisen Gerüche aller Art - von der Braunkohle aus Spitzbergen bis zum Hundekot aus Berlin. Mehr als 7.000 Proben hat sie in ihrem Duftlabor bereits auf Lager. Mit ihnen will Tolaas eine eigene Geruchssprache kreieren: "Nasalo". 15.000 neue Begriffe sollen uns künftig helfen, Gerüche genauer zu beschreiben.

      Während Eindrücke unserer Augen und Ohren erstmals von Vernunftzentren im Gehirn bewertet werden, gelangen Gerüche direkt in den Hippocampus - in unsere älteste Gehirnregion, dem Sitz des Unterbewussten. Dort lösen sie bereits in geringsten Konzentrationen Gefühle, Erinnerungen und Stimmungen aus. Eine Erkenntnis, die der Zellbiologe Hanns Hatt nutzt: Er beschäftigt sich mit den medizinischen Aspekten des Riechens und versucht Demenzkranke und Komapatienten mittels Düften wieder ins Hier und Jetzt zu holen. Er hat auch herausgefunden, dass wir nicht nur mit der Nase riechen, sondern mit Haut, Organen und einzelnen Zellen.

      Dass Düfte unseren Willen unterbewusst lenken können, machen sich auch Werbung und Industrie zunutze: Zunehmend werden Düfte eingesetzt, um uns zu verführen. Doch gibt es den Wunderduft, der alle betört? Die von Sepp Glanz gestaltete "Newton"-Ausgabe hat sich die Antwort bei Duft-Wissenschaftern geholt und Menschen auf der Straße gefragt, wie sie selbst riechen. Die Antwort ist oftmals gar nicht so einfach zu geben ...

      Film von Josef Glanz

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      Mittwoch, 20.06.12
      12:00 - 12:25 Uhr (25 Min.)
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