• 18.02.2021
      22:00 Uhr
      scobel - Selbstbestimmt sterben 3sat
       

      Seit Februar 2020 ist Sterbehilfe in Deutschland legal. Doch praktiziert wird sie von Ärzten kaum. Nach wie vor fehlt es an der juristischen Absicherung. Unter welchen Voraussetzungen soll Sterbehilfe in Deutschland in Zukunft erlaubt sein? Gert Scobel diskutiert das Thema mit dem Schweizer Palliativmediziner Gian Domenico Borasio, der einen Gesetzesvorschlag für selbstbestimmtes Sterben erarbeitet hat, mit der Medizinethikerin und Vorsitzenden des Ethikrats, Alena Buyx, die für eine Neuregelung der Sterbehilfe plädiert, und mit dem Strafrechtler und Rechtsphilosophen Reinhard Merkel.

      Donnerstag, 18.02.21
      22:00 - 23:00 Uhr (60 Min.)
      60 Min.
      Stereo

      Seit Februar 2020 ist Sterbehilfe in Deutschland legal. Doch praktiziert wird sie von Ärzten kaum. Nach wie vor fehlt es an der juristischen Absicherung. Unter welchen Voraussetzungen soll Sterbehilfe in Deutschland in Zukunft erlaubt sein? Gert Scobel diskutiert das Thema mit dem Schweizer Palliativmediziner Gian Domenico Borasio, der einen Gesetzesvorschlag für selbstbestimmtes Sterben erarbeitet hat, mit der Medizinethikerin und Vorsitzenden des Ethikrats, Alena Buyx, die für eine Neuregelung der Sterbehilfe plädiert, und mit dem Strafrechtler und Rechtsphilosophen Reinhard Merkel.

       

      Sterben gelingt nicht immer so, wie wir uns das wünschen. Für manche schwerkranke Menschen würde die Möglichkeit des assistierten Suizids eine große Entlastung bedeuten.

      Seit Februar 2020 ist Sterbehilfe in Deutschland legal. Doch praktiziert wird sie von Ärzten kaum. Nach wie vor fehlt es an der juristischen Absicherung ihres Tuns. Unter welchen Voraussetzungen soll Sterbehilfe in Deutschland in Zukunft erlaubt sein?

      Das Bundesverfassungsgericht hat das Verbot der Selbsttötung, das erst 2015 eingeführt worden war, für nichtig erklärt. Sterbehilfe darf also geschäftsmäßig in Deutschland angeboten werden, aber viele Betroffene würden lieber die Hilfe eines Arztes in Anspruch nehmen. Bislang ist Humanmedizinern jedoch weder das Medikament Natrium-Pentobarbital zugänglich, noch ist gesetzlich geregelt, wie ärztliche Sterbehilfe in der Praxis aussehen könnte. Seit das oberste Gericht das Verbot gekippt hat, versuchen Betroffene, eine Genehmigung für die tödlich wirkende Arznei zu erwirken. Bis Ende September 2020 sollen schon mehr als 50 Anfragen beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn eingegangen sein.

      Jetzt ist die Politik gefragt, diese existenzielle und brisante Rechtsfrage, über die sehr emotionale Debatten geführt werden, neu zu gestalten. Welche Gefahren und bedenklichen Erfahrungen mit Sterbehilfe, zum Beispiel in den Niederlanden, sollten dabei bedacht werden? Was würde den oft schwerkranken und verzweifelten Betroffenen am besten helfen? Und wer darf am Ende darüber bestimmen, wie ihre Sterbewünsche in der Praxis umgesetzt werden und welche Betroffenen tatsächlich Anspruch auf ärztlichen Beistand haben? Der Staat, der Ethikrat, die Kirchen, die Ärzte - oder jeder Betroffene für sich?

      Gert Scobel diskutiert das kontroverse Thema mit dem Schweizer Palliativmediziner Gian Domenico Borasio, der einen Gesetzesvorschlag für selbstbestimmtes Sterben erarbeitet hat, mit der Medizinethikerin und Vorsitzenden des Ethikrats, Alena Buyx, die für eine Neuregelung der Sterbehilfe plädiert und gleichzeitig die Suizidprävention stärken will, und mit dem Strafrechtler und Rechtsphilosophen Reinhard Merkel.

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