• 24.10.2021
      06:15 Uhr
      makro: Das CO2-Endlager 3sat
       

      Norwegen hat jahrzehntelang Milliarden mit den Gaslieferungen nach Europa verdient. Jetzt ist die Hälfte der Förderstätten erschöpft. Das Land sucht nach einem neuen Geschäftsmodell. Und so hat das norwegische Parlament beschlossen, ein technisches Konzept für die Speicherung von CO2 unter der Nordsee zu entwickeln. Die Technik hinter dem Projekt "Polarlicht" heißt Carbon Capture and Storage, kurz CCS. Im Rahmen von "Polarlicht" wird die Technik unter anderem im größten Zementwerk Norwegens sowie dem größten Müllkraftwerk Norwegens am Rande Oslos entwickelt. Dort existiert bereits eine Demonstrationsanlage.

      Sonntag, 24.10.21
      06:15 - 06:45 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Stereo

      Norwegen hat jahrzehntelang Milliarden mit den Gaslieferungen nach Europa verdient. Jetzt ist die Hälfte der Förderstätten erschöpft. Das Land sucht nach einem neuen Geschäftsmodell. Und so hat das norwegische Parlament beschlossen, ein technisches Konzept für die Speicherung von CO2 unter der Nordsee zu entwickeln. Die Technik hinter dem Projekt "Polarlicht" heißt Carbon Capture and Storage, kurz CCS. Im Rahmen von "Polarlicht" wird die Technik unter anderem im größten Zementwerk Norwegens sowie dem größten Müllkraftwerk Norwegens am Rande Oslos entwickelt. Dort existiert bereits eine Demonstrationsanlage.

       

      Norwegen hat jahrzehntelang Milliarden mit den Gaslieferungen nach Europa verdient. Jetzt ist die Hälfte der Förderstätten erschöpft. Das Land sucht nach einem neuen Geschäftsmodell.

      Und so hat das norwegische Parlament beschlossen, ein technisches Konzept für die Speicherung von CO2 unter der Nordsee zu entwickeln. Die Technik hinter dem Projekt "Polarlicht" heißt Carbon Capture and Storage, kurz CCS.

      Dabei soll das CO2, das bei Prozessen in der Zement-, Chemie- oder Metallindustrie Europas unvermeidlich anfällt, aufgefangen und mit Schiffen nach Norwegen transportiert werden. Dort soll es in mehrere Kilometer tiefe Sandsteinsedimente unter dem Meeresboden gepumpt werden.

      Die Technik ist in kleinem Maßstab bereits erprobt. Weltweit existieren 17 Anlagen, in denen Kohlendioxid aus den Abgasen von Kraftwerken und Industrieanlagen mithilfe der sogenannten Aminwäsche abgetrennt wird. Norwegen hat Erfahrung damit am Sleipner-Feld und dem Snohvit-Feld in der Nordsee gewonnen. Dort wird das CO2, das bei der Erdgasförderung immer mit austritt, abgetrennt und in Sedimenten verpresst.

      Im Rahmen von "Polarlicht" wird die Technik unter anderem im größten Zementwerk Norwegens sowie dem größten Müllkraftwerk Norwegens am Rande Oslos entwickelt. Dort existiert bereits eine Demonstrationsanlage. Und hier verspricht man sich für die Zukunft sogar mehr als eine klimaneutrale Verbrennung: Da ein Großteil des Mülls aus nachwachsenden Rohstoffen besteht, die beim Wachstum CO2 gebunden haben, könnte die Anlage insgesamt CO2-negativ werden.

      Solche sogenannten negativen Emissionen sind im langfristigen internationalen Klimaschutz bereits eingeplant: Mindestens zehn Milliarden Tonnen CO2 werden voraussichtlich spätestens ab Mitte des Jahrhunderts jährlich aus der Atmosphäre geholt werden müssen, um das Zwei-Grad-Ziel zu erreichen.

      Film von Ingolf Baur

      Erstsendung 06.10.2020

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