• 28.01.2021
      22:00 Uhr
      scobel - Die Illusion von Natur 3sat
       

      Was ist Natur? In den wenigsten Fällen das, was die Menschen dafür halten, denn unberührte naturbelassene Flächen sind extrem selten geworden. Diese Tatsache wird zur Überlebensfrage.

      Zu Gast bei Gert Scobel sind Alexandra-Maria Klein (Biologin, Agrarökologin und Zoologin), Thomas Potthast (Professor für Ethik, Theorie und Geschichte der Biowissenschaften an der Eberhard Karls Universität Tübingen) sowie Christof Schenck (Biologe und Feldforscher).

      Donnerstag, 28.01.21
      22:00 - 23:00 Uhr (60 Min.)
      60 Min.
      Stereo

      Was ist Natur? In den wenigsten Fällen das, was die Menschen dafür halten, denn unberührte naturbelassene Flächen sind extrem selten geworden. Diese Tatsache wird zur Überlebensfrage.

      Zu Gast bei Gert Scobel sind Alexandra-Maria Klein (Biologin, Agrarökologin und Zoologin), Thomas Potthast (Professor für Ethik, Theorie und Geschichte der Biowissenschaften an der Eberhard Karls Universität Tübingen) sowie Christof Schenck (Biologe und Feldforscher).

       

      Natur ist Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen. Der Schutz von Habitaten steht in direktem Zusammenhang mit Biodiversität. Wir befinden uns mitten im größten Artensterben aller Zeiten, was für die Spezies Mensch längst zur Existenzbedrohung geworden ist.

      Die Vorgabe der EU lautet, dass bis 2020 wenigstens zwei Prozent unseres Landes naturbelassene Fläche bleiben soll. Doch selbst davon ist Deutschland aktuell meilenweit entfernt. 2015 hatte die EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet, weil Deutschland viele seiner Fauna-Flora-Habitate nicht unter Schutz gestellt hatte.

      Gleichzeitig zeigen Deutsche mit dem Finger auf Brasilien und fordern den völligen Erhalt des Regenwaldes - während in Deutschland selbst täglich eine Fläche nach der anderen bebaut und damit versiegelt wird. Das führt zur Frage, was Natur jenseits romantisierender Vorstellungen und des Missverständnisses von Natur als besonders schöner Kulturlandschaft wirklich ist und weshalb sie so dringend gebraucht wird.

      Was "naturbelassen" tatsächlich bedeutet, was dafür zu tun ist und in welchen Zeiträumen man dabei denken und handeln muss, darüber diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen:

      • Alexandra-Maria Klein: Biologin, Agrarökologin und Zoologin

      Sie leitet das Institut für Naturschutz und Landschaftsökologie an der Uni Freiburg. Forschungsschwerpunkte sind unter anderem: Ökosystemfunktionen, Stabilität von Ökosystemen, Wirkung von Landschaftsveränderungen. Für ihre Forschungsarbeit erhielt sie mehrere Preise. Sie ist Leitautorin des Weltbiodiversitätsrates IPBES, Mitglied der Leopoldina-Expertengruppe für Ökosystemleistungen, Landwirtschaft und Neonikotinoide und gehört zum Beraterstab des Bundesumweltministeriums.

      • Thomas Potthast: Professor für Ethik, Theorie und Geschichte der Biowissenschaften an der Eberhard Karls-Universität Tübingen

      Der Biologe und Philosoph ist zudem Vorstandsmitglied und Sprecher des Internationalen Zentrums für Ethik in den Wissenschaften (IZEW) in Tübingen. Forschungsschwerpunkte sind unter anderem: Moralphilosophie, Bioethik, Umweltethik, Ethik und Nachhaltige Entwicklung in Bezug auf Globalen Wandel, Landwirtschaft/Ernährung, Bioökonomie und Naturschutz, Naturethik und Naturphilosophie der Biodiversität.

      • Christof Schenck: Biologe und Feldforscher

      Er ist Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt, deren Ziel es ist, Wildnis und biologische Vielfalt in den letzten großen Wildnisgebieten der Erde zu erhalten.

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