• 27.05.2018
      23:15 Uhr
      Das Messie-Haus, meine Familie und ich Ein Film von Erika Fehse | phoenix
       

      Frieder hat sein Elternhaus in Ludwigshafen geerbt, ein Haus ohne Licht und Strom. Die Räume zugemüllt vom Keller bis zum Dach. Hier lebte sein älterer Bruder Karl die letzten zwölf Jahre allein. Im Juni 2016 verständigten die Nachbarn die Polizei. Seit Tagen war der Briefkasten nicht mehr geleert worden. Der Notarzt fand die Leiche des Bruders inmitten von Müll. Die Nachbarn informieren auch Frieder, den einzigen noch lebenden Verwandten, der das Haus nicht mehr betreten hatte, seit die Mutter 2004 starb.

      Sonntag, 27.05.18
      23:15 - 00:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Frieder hat sein Elternhaus in Ludwigshafen geerbt, ein Haus ohne Licht und Strom. Die Räume zugemüllt vom Keller bis zum Dach. Hier lebte sein älterer Bruder Karl die letzten zwölf Jahre allein. Im Juni 2016 verständigten die Nachbarn die Polizei. Seit Tagen war der Briefkasten nicht mehr geleert worden. Der Notarzt fand die Leiche des Bruders inmitten von Müll. Die Nachbarn informieren auch Frieder, den einzigen noch lebenden Verwandten, der das Haus nicht mehr betreten hatte, seit die Mutter 2004 starb.

       

      Frieder hat sein Elternhaus in Ludwigshafen geerbt, ein Haus ohne Licht und Strom. Die Räume zugemüllt vom Keller bis zum Dach. Hier lebte sein älterer Bruder Karl die letzten zwölf Jahre allein.

      Im Juni 2016 verständigten die Nachbarn die Polizei. Seit Tagen war der Briefkasten nicht mehr geleert worden. Der Notarzt fand die Leiche des Bruders inmitten von Müll. Die Nachbarn informieren auch Frieder, den einzigen noch lebenden Verwandten.

      Nachdem die Mutter 2004 starb, hatte Frieder das Haus nicht mehr betreten. Und nun das: Zwischen Stapeln von Zeitschriften, Büchern, Knäckebrot, Radios, VHS-Kassetten, CDs und Fernsehern nur schmale Gänge, auf denen man sich bewegen kann. Ein bestialischer Gestank in der Luft. Überall Mäusekot.

      Gemeinsam mit Freunden versucht Frieder, sich durch die Müllberge zu wühlen - mit Handschuhen und Atemschutzmaske. Monatelang trennen sie Papier, Plastik, Elektroschrott und lassen es abtransportieren. In dem Chaos finden sich Reichsmark, Plastikbehälter mit gesammeltem Urin, Geld, Waffen, Würmer, aber auch: Tagebücher und Briefe des Vaters, der Mutter, des Bruders. Hunderte von Familienfotos und Video 8-Bänder, die der Bruder mit einer Kamera aufgenommen hat. Ein riesiges Archiv der Familie wird langsam sichtbar. Und eine riesige Aufgabe liegt vor Frieder, der 1970 sein Elternhaus im Streit verlassen hatte.

      Plötzlich ist die Familiengeschichte und mit ihr das, was in seinem Leben schiefgelaufen ist, allgegenwärtig. Die Schläge, die Wut, die Trauer, die Rebellion. Die schwierigen Beziehungen zu den Eltern, zu dem Bruder, all die Zurückweisungen, Verletzungen und das tief sitzende Gefühl, ausgeschlossen gewesen zu sein.

      Ein Jahr lang begleitet Menschen hautnah Frieder bei seiner Reise in die Vergangenheit und bei dem schmerzhaften Unterfangen, sich der eigenen Familiengeschichte zu stellen.

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      Sonntag, 27.05.18
      23:15 - 00:00 Uhr (45 Min.)
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