• 15.02.2018
      04:00 Uhr
      Mein Ausland: Räuber im Paradies Haijagd rund um Palau | phoenix
       

      Das Inselparadies Palau im Pazifischen Ozean ist ein Hotspot der illegalen Haijagd. Auf Taiwans und Hongkongs Schwarzmärkten bieten Händler allein für die Haiflossen viele Hundert Dollar. ZDF-Korrespondent Thomas Reichart beleuchtet, inwiefern das ökologische Gleichgewicht im Meer bedroht ist, wenn die Haie wahllos getötet werden. Noch sind Palaus Korallenriffe und der Artenreichtum rund um den Inselstaat einzigartig. Doch die Tauchlehrerin und Haischützerin Tova Harel muss sich immer häufiger mit toten Tieren im Hafen von Palaus größter Stadt Koror beschäftigen.

      Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 15.02.18
      04:00 - 04:45 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Das Inselparadies Palau im Pazifischen Ozean ist ein Hotspot der illegalen Haijagd. Auf Taiwans und Hongkongs Schwarzmärkten bieten Händler allein für die Haiflossen viele Hundert Dollar. ZDF-Korrespondent Thomas Reichart beleuchtet, inwiefern das ökologische Gleichgewicht im Meer bedroht ist, wenn die Haie wahllos getötet werden. Noch sind Palaus Korallenriffe und der Artenreichtum rund um den Inselstaat einzigartig. Doch die Tauchlehrerin und Haischützerin Tova Harel muss sich immer häufiger mit toten Tieren im Hafen von Palaus größter Stadt Koror beschäftigen.

       

      Fischalarm auf Palau. Das Inselparadies in der Südsee ist ein Hotspot der illegalen Haijagd. Die hemmungslose Überfischung hat gravierende Folgen für alles Leben im Meer. Auf den Schwarzmärkten in Taiwan oder Hongkong bieten Händler allein für die Haiflossen viele Hundert Dollar. Pro Jahr werden weltweit rund 100 Millionen Haie getötet. Doch wo die Haie fehlen, geht das ökologische Gleichgewicht im Meer verloren. Noch sind Palaus Korallenriffe und ihr Artenreichtum einzigartig. Die Tauchlehrerin und Haischützerin Tova Harel fährt oft hinaus zum Riff, um Haie zu zählen. Andere würden sich davor fürchten, Harel dagegen liebt die Tiere, denen sie oft bei ihren Tauchgängen begegnet.

      Viele Haie sind eine gute Nachricht für sie. Denn Forschungen haben ergeben, dass der Fischreichtum an Korallenriffen größer ist, wenn es genug Haie gibt. Sie sorgen für ein Gleichgewicht des Lebens. Wo sie fehlen, ist dieses Gleichgewicht gefährdet, und alle Arten leiden darunter.

      Doch statt die lebendigen Haie im Meer zu zählen, muss Harel sich immer häufiger mit den toten Tieren im Hafen von Palaus größter Stadt Koror beschäftigen. Palaus Polizei ruft die Expertin immer dann, wenn sie wieder ein illegales Fischereischiff aufgebracht hat. Harel zieht sich dann Plastikhandschuhe an, packt Schere und Fotoapparat aus und nimmt Proben von abgeschnittenen Haiflossen. Sie will dokumentieren, welche und wie viele Haie den Piratenfischern zum Opfern fielen.

      Palaus Regierung hat schon vor Jahren ein Haifangverbot beschlossen. Im Herbst ging der Inselstaat in der Südsee noch einen Schritt weiter. Im größten Teil seines Hoheitsgebiets wurde der gesamte kommerzielle Fischfang verboten. Für Experten ist Palau damit zu einer Art Labor geworden. Hier wird sich zeigen, ob durch großräumige Schutzgebiete die Artenvielfalt der Meere doch noch gegen die Überfischung gerettet werden kann. Ob verhindert werden kann, dass die Meere zu blauen Wüsten werden.

      Die Chancen für Palau erinnern dabei an den Kampf Davids gegen Goliath. Palau hat rund 20 000 Einwohner, seine Marinepolizei besteht aus rund zwei Dutzend Mann und einem hochseetauglichem Schiff. Palaus Hoheitsgebiet aber ist so groß wie Frankreich, und die Raubfischer kennen alle Tricks.

      Aber Palau hat auch starke Helfer: Stiftungen und reiche Geldgeber wollen ein Satellitensystem aufbauen, mit dem Palaus riesiges Seegebiet überwacht werden kann. Und es gibt Menschen wie Tova Harel, die sich den Schutz der Haie und die Wunder des Riffs zur Lebensaufgabe gemacht haben. So könnte das Beispiel Palaus Schule machen für den Schutz der Meere weltweit.

      Film von Thomas Reichart

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      Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 15.02.18
      04:00 - 04:45 Uhr (45 Min.)
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