• 15.01.2022
      23:55 Uhr
      Im Schatten der Macht (2/2) Fernsehfilm Deutschland 2002 | ONE
       

      Der Kanzler weiß inzwischen über das "Gespinst von blühender Fantasie und Halbwahrheiten", das sich um ihn zusammenzieht. Dunkle Ahnungen, Depressionen, sogar Selbstmordgedanken wechseln abrupt mit Zuversicht und Kampfeswillen. Brandt entschließt sich zum Rücktritt. Aber niemand kann den zurückgetretenen Willy Brandt daran hindern, Führungsfigur der europäischen Sozialdemokratie zu werden. In der Nacht, nachdem erste Rücktrittsmeldungen über die Ticker laufen, zieht ein Fackelzug von 100 jungen Menschen zur Dienstvilla des Kanzlers. Willy Brandt zeigt sich nicht.

      Samstag, 15.01.22
      23:55 - 01:25 Uhr (90 Min.)
      90 Min.
      VPS 23:30

      Der Kanzler weiß inzwischen über das "Gespinst von blühender Fantasie und Halbwahrheiten", das sich um ihn zusammenzieht. Dunkle Ahnungen, Depressionen, sogar Selbstmordgedanken wechseln abrupt mit Zuversicht und Kampfeswillen. Brandt entschließt sich zum Rücktritt. Aber niemand kann den zurückgetretenen Willy Brandt daran hindern, Führungsfigur der europäischen Sozialdemokratie zu werden. In der Nacht, nachdem erste Rücktrittsmeldungen über die Ticker laufen, zieht ein Fackelzug von 100 jungen Menschen zur Dienstvilla des Kanzlers. Willy Brandt zeigt sich nicht.

       

      Stab und Besetzung

      Willy Brandt Michael Mendl
      Günter Guillaume Matthias Brandt
      Hans-Dietrich Genscher Dieter Pfaff
      Rut Brandt Barbara Rudnik
      Dr. Günter Nollau Michael Quast
      Herbert Wehner Jürgen Hentsch
      Egon Bahr Rudolf Kowalski
      Helmut Schmidt Markus Boysen
      Dr. Herold Martin Lüttge
      Walter Scheel Felix von Manteuffel
      Regie Oliver Storz
      Kamera Hans Grimmelmann
      Musik Klaus Doldinger
      Buch Oliver Storz

      Der Kanzler weiß inzwischen über das "Gespinst von blühender Fantasie und Halbwahrheiten", das sich um ihn zusammenzieht. Dunkle Ahnungen, Depressionen, sogar Selbstmordgedanken wechseln abrupt mit Zuversicht und Kampfeswillen. Kann er mit einer Kabinettsumbildung zum Angriff übergehen? Genscher wird nicht freiwillig gehen, und Brandt kann ihn nicht zwingen, denn das würde das Regierungsbündnis mit der FDP gefährden.

      Während sich die Anzeichen dafür mehren, dass die pikanten Storys der Leibwächter durch dunkle Kanäle der Geheimdienste bereits zur Opposition und damit auch zur Boulevardpresse durchgesickert sind, kommt es am Abend des 4. Mai zum Gespräch unter vier Augen zwischen Wehner und Brandt, das in eisiger Kälte endet. Brandt hat nicht den Eindruck gewinnen können, von Wehner und der SPD-Fraktion den Rückhalt zu bekommen, den er gebraucht hätte, um die Affäre durchzustehen. Wehner hat ihn aufgefordert, selber zu entscheiden - und zwar binnen 24 Stunden. Brandt entschließt sich zum Rücktritt und verkündet diesen Entschluss am nächsten Morgen der SPD-Spitze.

      Helmut Schmidt, den Brandt als seinen Nachfolger benennt, verliert die Beherrschung: So will er nicht Kanzler werden! Es entgeht Brandt nicht, dass Wehner diesen Gesprächen meist schweigend beiwohnt. Den Rücktrittsbrief an den Bundespräsidenten schreibt der Kanzler schon am Abend des 5. Mai, aber er zögert auch am 6. Mai noch bis zum Abend, den Boten mit diesem Brief auf den Weg zu schicken.

      Brandts Widerstreit der Gefühle und Stimmungen ist nervenaufreibend für alle Beteiligten, nicht nur im Kanzleramt. Es ist wohl Egon Bahr, Brandts engster politischer Freund, der die endgültige Entscheidung herbeiführt. Bahr rät zum Rücktritt, solange der Kanzler noch Herr seiner Entschlüsse ist und nicht von anderen aus dem Amt gedrängt wird. Eine Neuauflage der Schmutzkampagnen, die Brandt aus den Bundestagswahlkämpfen 1961 und 1965 zur Genüge kennt, würde er nicht mehr durchstehen.

      Aber niemand kann den zurückgetretenen Willy Brandt daran hindern, Führungsfigur der europäischen Sozialdemokratie zu werden. Am Abend schickt Brandt den Amtschef Grabert mit dem Rücktrittsbrief zu Heinemann und versammelt seine Getreuen zu einem Abschiedsdrink. Als er das Bundeskanzleramt verlässt, bittet ihn sein Chefleibwächter unter Tränen um Verzeihung: Er sei gezwungen worden, auch über den privaten Bereich des Kanzlers auszusagen. In der Nacht, nachdem erste Rücktrittsmeldungen über die Ticker laufen, zieht ein Fackelzug von 100 jungen Menschen zur Dienstvilla des Kanzlers. Willy Brandt zeigt sich nicht.

      Wird geladen...
      Wird geladen...
      Samstag, 15.01.22
      23:55 - 01:25 Uhr (90 Min.)
      90 Min.
      VPS 23:30

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024