• 11.06.2010
      14:15 Uhr
      Menschen hautnah Ich will es endlich wissen! Geschädigt durch einen Schwangerschaftstest? | WDR Fernsehen
       

      Andre, Angelika und Birgit haben ihr Leben lang unter den Missbildungen gelitten. Sie glauben, Duogynon, ein Schwangerschaftstest aus den 70er Jahren, sei schuld an ihrer Erkrankung. Nun wollen sie endlich wissen, was damals geschehen ist.

      Freitag, 11.06.10
      14:15 - 15:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Andre, Angelika und Birgit haben ihr Leben lang unter den Missbildungen gelitten. Sie glauben, Duogynon, ein Schwangerschaftstest aus den 70er Jahren, sei schuld an ihrer Erkrankung. Nun wollen sie endlich wissen, was damals geschehen ist.

       

      Stab und Besetzung

      Redaktionelle Zustaendigkeit Sonja Kolonko
      Redaktion Jessica Briegmann

      Andre kam missgebildet zur Welt. Angelika und Birgit wurden mit schweren Herzfehlern geboren, sind hör- und sehgeschädigt. Ihre Mütter haben eines gemeinsam: Sie hatten in der Frühschwangerschaft "Duogynon" genommen, bis Mitte der 70er Jahre ein weitverbreiteter Schwangerschaftstest der Firma Schering, jetzt Bayer AG. Statt der heute gebräuchlichen Urintests bekamen Schwangere damals zwei Hormondragees - blieb trotzdem die Blutung aus, hieß das, sie waren schwanger. 1967 geriet der hormonelle Schwangerschaftstest in Großbritannien erstmals in den Verdacht, Missbildungen bei Embryos hervorzurufen - 13 Jahre später wird das Medikament in Deutschland vom Markt genommen. Bayer bestritt jedoch einen Zusammenhang zwischen Fehlbildungen bei Kindern und der Einnahme von Duogynon.

      Andre, Angelika und Birgit haben ihr Leben lang unter den Missbildungen gelitten. Sie glauben, Duogynon sei schuld an ihrer Erkrankung und wollen endlich wissen, was damals geschehen ist. Aber die Studienlage ist widersprüchlich, die Experten sind uneins, und eine Klage der "Interessengemeinschaft Duogynon geschädigter Kinder" wird 1980 eingestellt. Dass die Missbildungen eine Folge von Duogynon seien, lasse sich nicht beweisen, so das Gericht. Trotzdem wollen Andre, Angelika und die Mutter von Birgit jetzt auf Auskunft und möglicherweise auch auf Schadensersatz gegen den Bayer Konzern klagen. Der Grund: das Arzneimittelgesetz hat sich 2002 geändert und damit steigen juristisch die Chancen, neue Informationen zu bekommen. Andre, Angelika und Birgits Mutter möchten endlich alle Studien sehen und die Fakten kennen, weil sie mit der Ungewissheit nicht mehr leben können. Der Bayer Konzern ist jedoch nach wie vor der Ansicht, dass "Duogynon nicht die Ursache der angeborenen Erkrankungen darstellt".

      Menschen hautnah begleitet die Protagonisten bei dem wohl schwierigsten Weg ihres Lebens - der Suche nach der Wahrheit.

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