• 15.11.2014
      07:00 Uhr
      Troja ist überall - Der Siegeszug der Archäologie Rivalen im Maya-Reich | phoenix
       

      Die unscheinbare Altertumswissenschaft, Archäologie genannt, auf Ruinen und Trümmer gegründet, hat durch sensationelle Funde ihr wissenschaftliches Schattendasein schnell hinter sich gelassen und einen unnachahmlichen Siegeszug angetreten. Die dreiteilige Dokumentationsreihe zeichnet wichtige Stationen dieses Siegeszuges nach. Die erste Folge berichtet von zwei rivalisierenden Forschungsreisenden in Mittelamerika.

      Samstag, 15.11.14
      07:00 - 07:45 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Die unscheinbare Altertumswissenschaft, Archäologie genannt, auf Ruinen und Trümmer gegründet, hat durch sensationelle Funde ihr wissenschaftliches Schattendasein schnell hinter sich gelassen und einen unnachahmlichen Siegeszug angetreten. Die dreiteilige Dokumentationsreihe zeichnet wichtige Stationen dieses Siegeszuges nach. Die erste Folge berichtet von zwei rivalisierenden Forschungsreisenden in Mittelamerika.

       

      Der Deutsche Teobert Maler und der Amerikaner Edward Thompson waren besessen von dem Wunsch, als Maya-Forscher Geschichte zu schreiben - jeder auf seine Art. In den Regenwäldern von Mexiko und Guatemala entwickelte sich ein Wettlauf um Ruhm, Geld und Anerkennung. Ihr Ringen miteinander spiegelt die beiden Philosophien wider, die die Archäologie des 19. Jahrhunderts bestimmten: Erkenntnisgewinn und Erhaltung kontra Raub im Namen der Wissenschaft.

      Maler war Dokumentarist, Archivar und vor allem ein hervorragender Fotograf. Seine Bilder sind für moderne Wissenschaftler noch immer oft der erste und einzige Anhaltspunkt für das Verstehen und Interpretieren versunkener Tempel und Paläste der ebenso rätselhaften wie faszinierenden Kultur der Maya. Seine Expeditionen führten den Deutschen kreuz und quer durch das gesamte Maya-Reich.

      Tausende Kilometer legte er im Dschungel zurück. Monate lang war er ohne Unterbrechung unterwegs - um zu zeichnen und zu fotografieren und so die Kultur der Maya zu bewahren. Je mehr Teobert Maler über die alte Zivilisation lernte, desto mehr tauchte er in ihre Welt ein. Er wollte sie vor den immer zahlreicheren Forschern schützen, die er als Eindringlinge betrachtete. Dabei hatte er den amerikanischen Forscher Edward Thompson besonders im Visier.
      Thompson war der Gegenentwurf eines verantwortungsvollen Wissenschaftlers.Um bei seinen Raubzügen durch das mexikanische Yucatán ungestört walten zu können, beantragte er beim amerikanischen Außenministerium einen diplomatischen Status. Fortan suchte Thompson als Konsul die Stätten der Maya nach gewinnbringenden Funden ab. Dabei war er äußerst erfolgreich und lieferte so viele Artefakte an die amerikanischen Museen, dass er dort als Held galt. Als Thompson dann auch noch als erster Unterwasser-Archäologe Amerikas in die geisterhaften Opferbrunnen der Maya hinab tauchte, wurde er zu einer lebenden Legende.

      Obwohl die Rivalität ihre Arbeit bestimmte, legten Teobert Maler und Edward Thompson entscheidende Grundsteine für die Archäologie des 21. Jahrhunderts. Die Wissenschaftler von heute führen mit modernen Methoden die Arbeit fort und versuchen genau wie ihre Vorgänger, die noch immer bestehenden Geheimnisse der Maya in Mexiko, Guatemala und Honduras zu lüften.

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      Samstag, 15.11.14
      07:00 - 07:45 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

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