Kaum eine Organisation auf der Welt hat eine wichtigere Aufgabe als die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie soll sich um die Gesundheit der Menschen kümmern und sie vor Krankheit schützen. Kritiker werfen der WHO jedoch vor, oft zugunsten der Wirtschaft und weniger zum Wohl der Menschheit zu handeln. Zu viele private Spender würden Einfluss auf die Organisation nehmen. Immer wieder ist von Intransparenz und Missmanagement die Rede, zuletzt bei der Bewältigung der Ebola-Krise. Ist die Kritik berechtigt?
Kaum eine Organisation auf der Welt hat eine wichtigere Aufgabe als die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Sie soll sich um die Gesundheit der Menschen kümmern und sie vor Krankheit schützen. Kritiker werfen der WHO jedoch vor, oft zugunsten der Wirtschaft und weniger zum Wohl der Menschheit zu handeln. Zu viele private Spender würden Einfluss auf die Organisation nehmen. Immer wieder ist von Intransparenz und Missmanagement die Rede, zuletzt bei der Bewältigung der Ebola-Krise. Ist die Kritik berechtigt?
Stab und Besetzung
Regie | Jutta Pinzler |
Tatjana Mischke |
Wenn eine Epidemie droht, sich ein gefährliches Virus ausbreitet oder die Grippewelle rollt, ist die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefragt. Ihre Erfolge sind unbestritten, denn allein ihre Impfprogramme retten Millionen Menschen das Leben. Doch immer wieder versagt die Behörde auch - zum Beispiel während der Ebola-Krise. Mehr als 11.000 Menschen sind am Ebola-Virus gestorben. Die WHO nahm die Warnungen zunächst nicht ernst und reagierte zu langsam. Das sieht die Behörde inzwischen selbst so. Doch hat man aus Ebola gelernt? Auch bei der Bekämpfung von Tuberkulose werfen die Empfehlungen der WHO Fragen auf. Gleiches gilt für die Risikobewertung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat, das als "wahrscheinlich nicht krebserregend" eingestuft wird. Problematisch ist auch die Haltung beim Thema Atomkraft. Durch einen Vertrag zwischen der WHO und der Internationalen Atomenergiebehörde ist die WHO offensichtlich gezwungen, die Erforschung der gesundheitlichen Folgen mit den Interessen der Atomindustrie abzustimmen. Viele Gesundheitsexperten fordern eine grundlegende Reform. Insbesondere die Finanzierung der WHO sei ein Problem, denn der wachsende Anteil von privaten Spendern gefährde die Unabhängigkeit. Einer der größten Geldgeber ist die Bill & Melinda Gates Foundation. Mit breit angelegten Impfkampagnen haben die Stifter einiges für die Gesundheit der Menschen bewirkt, doch mit ihren Spenden nehmen sie auch starken Einfluss auf die Ausrichtung der Weltgesundheitsorganisation. Die WHO, so Kritiker, hänge mittlerweile am Tropf der Gates-Stiftung. Was ist dran an dem Vorwurf? Die Autorinnen Jutta Pinzler und Tatjana Mischke haben mit Kritikern und Befürwortern der WHO-Politik gesprochen, sie führten Interviews mit Stiftern und mit den Menschen in Afrika, Südamerika und Europa, die direkt von den Genfer Entscheidungen betroffen sind.
Drei Tage vor dem Weltgesundheitstag am 7. April fragt ARTE in seiner Themenreihe: Handelt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) oft zu Gunsten der Wirtschaft und weniger zum Wohl der Menschheit?
Die Erfolge der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind unbestritten. Wegen ihrer Impfprogramme können Millionen Menschen leben, die noch vor ein paar Jahren eines qualvollen Todes gestorben wären. Doch ihre Kritiker zweifeln an ihrer Unabhängigkeit. Die größten Geldgeber sind private Spender, ganz vorne mit dabei der reichste Mensch der Welt: Bill Gates. Zwar konnten die Stifter mit breit angelegten Impfkampagnen viel Positives für die Gesundheit der Menschen erreichen, allerdings nehmen sie auch starken Einfluss auf die WHO.
Der Dokumentarfilm "Unsichtbarer Feind" schildert am Beispiel von Ebola, wie und warum sich einzelne Ausbrüche von Infektionen zu weltweiten Epidemien entwickeln und zeigt, wie die Menschheit sich gegen Pandemien wie die Grippe, Zika und Ebola wappnen kann.
In "Ebola - Das Virus überleben" dokumentieren die Filmemacher den Ausbruch und die Folgen der Epidemie in Liberia. Sie beschreiben insbesondere die gesellschaftlichen Auswirkungen und den Kampf gegen das Virus.
Die Dokumentation "Die WHO - im Griff der Lobbyisten" stellt sich die Frage, ob es einer Reform der Organisation bedarf. Immer wieder ins Kreuzfeuer der Kritik geriet die WHO in den letzten Jahren in Zusammenhang mit den Pandemien. Ob Schweinegrippe, Zika oder Ebola, ob übertriebene Impfempfehlungen, unentschlossenes Vorgehen oder Interessenskonflikte, das Spektrum der Vorwürfe ist breit.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 04.12.2023