Sollte der aktuelle Lockdown verlängert werden, oder sind ab Mitte Februar wieder Lockerungen möglich? Und wie gefährlich ist die neue Virus-Mutation? Diese und weitere Fragen beantwortet Prof. Detlev Krüger, langjähriger Leiter der Virologie an der Charité und Vorgänger von Prof. Christian Drosten, in "corona nachgehakt".
Sollte der aktuelle Lockdown verlängert werden, oder sind ab Mitte Februar wieder Lockerungen möglich? Und wie gefährlich ist die neue Virus-Mutation? Diese und weitere Fragen beantwortet Prof. Detlev Krüger, langjähriger Leiter der Virologie an der Charité und Vorgänger von Prof. Christian Drosten, in "corona nachgehakt".
Stab und Besetzung
Moderation | Alfred Schier |
Professor Detlev Krüger war 27 Jahre lang der Leiter der Virologie an der Charité. Er war der Vorgänger von Christian Drosten. Seine Forderung: Schulen und Kitas öffnen, auch wenn die Inzidenz von 50 noch nicht erreicht ist. Denn er befürchtet, dass die Kollateralschäden schlimmer sind als der Nutzen des Lockdowns.
Der Virologe Christian Drosten hat sich gegen die zu frühe Lockerung der Corona-Beschränkungen ausgesprochen. Die Impfungen gegen das Corona-Virus führen zwar zum Abfall Sterblichkeit, jedoch sei es äußerst wichtig, auch die Fallzahlen zu verringern. Deshalb bedarf es einer genauen Prüfung der möglichen Lockerungen. Bei einer zu frühen Lockerung könne es passieren, dass viele Menschen zwischen 40 und 60 Jahren einen schweren Krankheitsverlauf erleiden, da sie noch keine Impfung erhalten haben. Dies könnte wiederum zu einer Überlastung des Gesundheitssystems führen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel ist gegen die Lockerung des Lockdowns - dies teilte die Kanzlerin am Dienstag, 03.02.21, in der ARD-Sendung "Farbe bekennen" mit. Auch Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus hält es für notwendig, dass der Lockdown verlängert wird. Es sei wichtig, gerade aufgrund der Virus-Mutationen, bei den Lockerungen vorsichtig vorzugehen.
Nach aktuellen Einschätzungen schreite die Mutation des Corona-Virus sehr viel langsamer voran als etwa bei dem HI-Virus. Es mutiere auch nicht so oft wie saisonale Grippeviren, wie etwa "Influenza B". Mutationen beeinflussen nicht immer das Aussehen oder das Verhalten eines Virus. In Großbritannien wurden jedoch extrem viele Mutationen festgestellt. Neun davon befinden sich am Spike-Oberflächenprotein, das für das Andocken an die menschlichen Zellen zuständig ist. Die neue Virusvariante aus England wird B.1.1.7 genannt. Des Weiteren gibt es auch neue Virusvarianten aus Südafrika (B.1.351) und aus Brasilien (B.1.1.248). Ob die neuen Virusvarianten gefährlicher sind, ist noch unklar.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024