• 03.06.2024
      22:15 Uhr
      Campus Talks Die Suche nach dem verschwundenen Stickstoff | ARD alpha
       

      Die Zeit zwischen Handeln und Effekt ist meist sehr kurz. Sophie Erhardt, Doktorandin am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung; untersucht die Verweilzeit von Nitrat (NO3) im Flusseinzugsgebiet. Nitrat (NO3) ist ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen, weswegen es als Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Aber wie so oft - „Die Dosis macht das Gift“. Im Übermaß führt es zu einer Eutrophierung von Gewässern. Sophie Erhardt will herausfinden, warum so viele Maßnahmen beim Grenzwert für NO3 so wenig bewirken.

      Montag, 03.06.24
      22:15 - 22:45 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Stereo

      Die Zeit zwischen Handeln und Effekt ist meist sehr kurz. Sophie Erhardt, Doktorandin am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung; untersucht die Verweilzeit von Nitrat (NO3) im Flusseinzugsgebiet. Nitrat (NO3) ist ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen, weswegen es als Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Aber wie so oft - „Die Dosis macht das Gift“. Im Übermaß führt es zu einer Eutrophierung von Gewässern. Sophie Erhardt will herausfinden, warum so viele Maßnahmen beim Grenzwert für NO3 so wenig bewirken.

       

      Wir öffnen den Kühlschrank und es wird hell. Wir essen Schokolade und kurz danach werden Glückshormone ausgeschüttet. Die Zeit zwischen Handeln und Effekt ist meist klein geworden. Versuchen wir mit regelmäßigem Sport wieder fitter zu werden, muss man schon etwas mehr Geduld aufbringen. Und schauen wir in andere Bereiche kann zwischen Maßnahme und Effekt auch mehrere Jahrzehnte erst einmal nichts passieren. So ist zum Beispiel die Umsetzung der von der EU 1991 verabschiedeten Nitratrichtlinie eine andauernde Herausforderung für Deutschland.

      Nitrat (NO3) ist ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen, weswegen es als Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt wird. Aber wie so oft - „Die Dosis macht das Gift“. Im Übermaß führt es zu einer Eutrophierung von Gewässern. Auch für den Menschen, besonders Säuglinge und Schwangere, stellt NO3 im Trinkwasser eine mitunter lebensbedrohliche Gefahr dar. Seit den 80er Jahren liegt der Grenzwert für NO3im Trinkwasser daher bei 50 mg/l, ein Güte-Level von dem wir häufig weit entfernt sind. Trotz zahlreicher Maßnahmen wie bspw. der strengeren Düngemittelverordnung konnten bis zur Frist 2015 lediglich 1–2% der belasteten Grundwässer wieder den “guten Zustand“ erreichen. Hier hat Handeln offenbar kaum Effekt.

      Wir in unserer Arbeitsgruppe am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung untersuchen die Verweilzeit von NO3 im Flusseinzugsgebiet, um ein besseres Verständnis darüber zu bekommen, warum so viele Maßnahmen so wenig Verbesserung in der Wasserqualität zeigen. Ist das System träge und somit das Ausbleiben der Effekte normal oder müssen die Maßnahmen überarbeitet werden? Benötigt das ausgebrachte NO3 30 Jahre bis es wieder Tageslicht sieht, zeigt verringerte Düngung auch erst in 30 Jahren Effekt. Und neben dem “wie lange?“, untersuchen wir wie viel von der ausgebrachten NO3-Menge noch „auf der Reise ist“ und uns dann innerhalb der nächsten Jahre Probleme bereiten könnte?

      Wird geladen...
      Wird geladen...

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 04.07.2024