• 11.06.2021
      21:00 Uhr
      alpha-retro: Man hat einen Vogel (1968) Ein Kapitel Tierliebe in der Großstadt | ARD alpha
       

      "Man hat einen Vogel", so nannte Horst Cierpka 1968 seinen Film über das Verhältnis von Mensch und Haustier in Westberlin. Der Grundton seines Filmes ist leicht ironisch, man darf auch schmunzeln, denn bei ihrer Tierliebe übertreiben die Menschen zuweilen maßlos, auch damals schon in den 60er-Jahren. Da wird ein Pudel vornehm einkleidet in einer Boutique für Hundebedarf und Cierpka dichtet dazu: "Man sieht's, wenn sich ein Frauchen liebend sorgt... denn so ein Hund ist ja auch bloß ein Mensch."

      Freitag, 11.06.21
      21:00 - 21:25 Uhr (25 Min.)
      25 Min.
      Stereo

      "Man hat einen Vogel", so nannte Horst Cierpka 1968 seinen Film über das Verhältnis von Mensch und Haustier in Westberlin. Der Grundton seines Filmes ist leicht ironisch, man darf auch schmunzeln, denn bei ihrer Tierliebe übertreiben die Menschen zuweilen maßlos, auch damals schon in den 60er-Jahren. Da wird ein Pudel vornehm einkleidet in einer Boutique für Hundebedarf und Cierpka dichtet dazu: "Man sieht's, wenn sich ein Frauchen liebend sorgt... denn so ein Hund ist ja auch bloß ein Mensch."

       

      Ende der Sechzigerjahre gab es bereits Hundehotels mit Hunde-Swimmingpool. Mindenstens in Berlin. Der Film von Horst Cierpka ist eine humorvolle Beschreibung der gelegentlich etwas schrägen Tierliebe von Großstädtern.

      In der damaligen Beschreibung zum Film hieß es:
      "35 Prozent aller Bundesdeutschen können nach eigener Aussage an zoologischen Handlungen einfach nicht vorbeigehen, ohne reinzukucken. 'Siehste Erna, die Piepmätze leben och in Käfigen, genau wie wir im sozialen Wohnungsbau.' Das ist eben das Mitleid mit der Kreatur!.... ‚Ich würde alles für die Tiere geben, denn die Menschen sind böse, die Tiere niemals!' Man sieht's, wenn sich ein Frauchen liebend sorgt. Und das ist schön, denn so ein Hund ist ja auch bloß ein Mensch. Zufrieden jubelt groß und klein: Hier bin ich Hund, hier darf ich's sein! Und selbst der Dackel fühlt sich pudelwohl."

      Ernst wird es, wenn Herr Schulz, der Vereinsvorsitzende der "Katzenfreunde Deutschlands" zu Wort kommt. Herr Schulz, der auch Autor des Buchs "Die große Katzenfibel" ist, erklärt, welche Rolle Haustiere für einsame Menschen in der Großstadt haben können. Und diese Großstadt ist eben Westberlin, eine ganz besondere, außergewöhnliche Großstadt. Das heißt, es gibt in diesem Film Aufnahmen, die den ganz massiv den Flair des heute längst verschwundenen Westberlins zeigen.

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