Thierry, 51 Jahre, ist gelernter Maschinist, verlässlicher Mitarbeiter und Familienvater. Umso härter trifft ihn die europäische Wirtschaftskrise, infolge derer er seine Anstellung verliert und sich so in das Heer der Arbeitslosen einreiht. Nach erfolglosen Bewerbungsgesprächen besucht er Fortbildungen und nimmt an Bewerbungstrainings teil. Zum Opfer der Gesetzmäßigkeiten des Arbeitsmarktes gemacht, bekommt er nach monatelanger Jobsuche, unzähligen Absagen und Demütigungen eine Stelle als Kaufhausdetektiv. Als er jedoch Kollegen bespitzeln soll, wird die Arbeit schon bald zum moralischen Dilemma ...
Thierry, 51 Jahre, ist gelernter Maschinist, verlässlicher Mitarbeiter und Familienvater. Umso härter trifft ihn die europäische Wirtschaftskrise, infolge derer er seine Anstellung verliert und sich so in das Heer der Arbeitslosen einreiht. Nach erfolglosen Bewerbungsgesprächen besucht er Fortbildungen und nimmt an Bewerbungstrainings teil. Zum Opfer der Gesetzmäßigkeiten des Arbeitsmarktes gemacht, bekommt er nach monatelanger Jobsuche, unzähligen Absagen und Demütigungen eine Stelle als Kaufhausdetektiv. Als er jedoch Kollegen bespitzeln soll, wird die Arbeit schon bald zum moralischen Dilemma ...
Stab und Besetzung
Thierry Taugourdeau | Vincent Lindon |
Berater im Arbeitsamt | Yves Ory |
Thierrys Frau | Karine de Mirbeck |
Thierrys Sohn | Matthieu Schaller |
Gewerkschaftskollege | Xavier Mathieu |
Tanzlehrer | Noël Mairot |
Bankangestellte | Catherine Saint-Bonnet |
Regie | Stéphane Brizé |
Musik | Anne Klotz |
Kamera | Eric Dumont |
Drehbuch | Olivier Gorce |
Stéphane Brizé | |
Produktion | Nord-Ouest Films |
ARTE France Cinéma |
Der 51-jährige Thierry verliert infolge der europäischen Wirtschaftskrise seine jahrelange Anstellung als Maschinist. Es ist ein harter Schlag für ihn, mit über 50 Jahren in den Pool der vielen Arbeitssuchenden geworfen zu werden. Thierry bleibt dennoch hartnäckig und unterzieht sich in der Hoffnung auf Arbeit demütigenden Bewerbungstrainings und etlichen Vorstellungsgesprächen.
Seine Fortbildungen erweisen sich als nutzlos. Er muss erkennen, dass Arbeitslosigkeit bedeutet, sich Belehrungen gefallen zu lassen und in der entwürdigenden Rolle eines Bittstellers auf andere angewiesen zu sein. Gefangen in der Maschinerie des Marktes ist er gezwungen, weit unter seinen Kompetenzen eine Stelle als Kaufhausdetektiv anzunehmen, um die sich allmählich häufenden Rechnungen seiner Familie bezahlen zu können.
Jedoch machen gerade vor diesem Job die Gesetze des Marktes keinen Halt. Thierry ist nicht nur gezwungen, die Diebstähle der Kunden, sondern auch die Verfehlungen der Mitarbeiter zu registrieren. Plötzlich aus der hilflosen Lage in eine Machtposition gerutscht, überträgt sich das beklemmende Unwohlsein Thierrys im Laufe des Films auch auf den Zuschauer.
Besonders als er eine Kassiererin bloßstellen muss, weil sie ein paar Rabattcoupons eingesteckt hat, sträubt er sich innerlich gegen die von ihm so verhassten Mechanismen. In seinem moralischen Dilemma muss er feststellen, dass der Wert des Menschen gering ist. Eine ständige Überwachung rechtfertigend, scheint jede Person austauschbar zu sein...
Regisseur Stéphane Brizé hat das Talent, den Kleinigkeiten, die normalerweise im monotonen Rauschen des Alltags untergehen, Ausdruck zu verleihen und sie sogar zum zentralen Thema seiner Filme zu machen. So auch bei "Der Wert des Menschen", der zudem einen stark dokumentarischen Charakter hat. Die Kameraführung des Dokumentarfilmers Eric Dumont wird durch das unglaublich sensible und authentische Spiel von Vincent Lindon, der in Cannes den Preis als bester Darsteller erhielt, ergänzt. Der Film gibt eine bedrückende Wahrheit wieder, indem er der Gesellschaft den Spiegel vorhält.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024