• 16.12.2018
      23:25 Uhr
      Gysi Dokumentarfilm von Nicola Graef und Florian Huber | MDR FERNSEHEN
       

      Ein Auftritt im Herbst 1989: Gregor Gysi strahlend mit einem riesigen Besen in der Hand. Angetreten, um die verkommene DDR-Staatspartei SED aufzuräumen. In ihrem Porträt zeichnen Nicola Graef und Florian Huber Gysis Aufstieg in der DDR nach, seine Rolle als Verteidiger von Dissidenten und gleichzeitig Chef aller DDR-Anwälte. Sie zeigen seinen kometenhaften Aufstieg zum Parteipatron der Linken und "Volkstribun" der Ostdeutschen, aber auch den Hass, der ihm auf der Straße wie im Bundestag entgegen schlug. Und sie lenken den Blick immer wieder auf das für ihn prägende Milieu seines Elternhauses.

      Sonntag, 16.12.18
      23:25 - 00:55 Uhr (90 Min.)
      90 Min.
      VPS 23:20

      Ein Auftritt im Herbst 1989: Gregor Gysi strahlend mit einem riesigen Besen in der Hand. Angetreten, um die verkommene DDR-Staatspartei SED aufzuräumen. In ihrem Porträt zeichnen Nicola Graef und Florian Huber Gysis Aufstieg in der DDR nach, seine Rolle als Verteidiger von Dissidenten und gleichzeitig Chef aller DDR-Anwälte. Sie zeigen seinen kometenhaften Aufstieg zum Parteipatron der Linken und "Volkstribun" der Ostdeutschen, aber auch den Hass, der ihm auf der Straße wie im Bundestag entgegen schlug. Und sie lenken den Blick immer wieder auf das für ihn prägende Milieu seines Elternhauses.

       

      Als Gregor Gysi im Herbst 1989 die politische Bühne betrat, war er keineswegs ein unbeschriebenes Blatt. Er war seit über 20 Jahren SED-Mitglied und pflegte Kontakte in höchste Staatskreise. Als Vorsitzender des Kollegiums der DDR-Rechtsanwälte gehörte er zur Elite des Staates. Manche sahen ihn auf dem Weg nach ganz oben - auch wegen seiner Herkunft.

      Gysis Eltern stammen aus großbürgerlichen Familien mit jüdischen Wurzeln und machten in der DDR Karriere. Vater Klaus Gysi war Minister für Kultur und später Staatssekretär für Kirchenfragen, loyal und kritisch zugleich. Mutter Irene Gysi war u.a. Verlagsleiterin. Ohne dieses Elternhaus lässt sich Gregor Gysi nicht begreifen.

      Der Rechtsanwalt Gysi verteidigte in politischen Prozessen Dissidenten und stand doch loyal zum DDR-Staat. Als SED-Vorsitzender verurteilte Gysi seine Partei und wollte sie dennoch unbedingt retten. Widersprüchlich erscheint auch Gysis Verhältnis zur Staatssicherheit der DDR. Gegen den Vorwurf, er habe als Inoffizieller Mitarbeiter seine Mandanten verraten, hat er oft und erfolgreich prozessiert. Dennoch wirft die Aktenlage im Stasi-Archiv Fragen auf.

      In ihrem 90-minütigen Dokumentarfilm zeichnen Nicola Graef und Florian Huber Gysis Aufstieg in der DDR nach, seine Rolle als Verteidiger von Dissidenten und gleichzeitig Chef aller DDR-Anwälte. Sie zeigen seinen Aufstieg zum "Parteipatron" der Linken und "Volkstribun" der Ostdeutschen, aber auch den Hass, der ihm auf der Straße wie im Bundestag entgegen schlug. Und sie lenken den Blick immer wieder auf das für ihn prägende Elternhaus.

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