• 27.03.2018
      17:45 Uhr
      Stolzes Sizilien Aufbruch am Ätna | 3sat
       

      Trauminsel im Mittelmeer - oder Eiland des Elends? Sizilien erlebt den Beginn einer neuen Zeit. Zwischen Palermo und Taormina trifft Gert Anhalt junge Sizilianer mit Mut, Ideen und Visionen.Korruption und Kriminalität, Arbeitslosigkeit und Flüchtlingselend - Sizilien kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen. Aber eine neue Generation junger Sizilianer lässt sich von den Widrigkeiten nicht schrecken und sucht ideenreich den Anschluss an Europa.

      Dienstag, 27.03.18
      17:45 - 18:30 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Trauminsel im Mittelmeer - oder Eiland des Elends? Sizilien erlebt den Beginn einer neuen Zeit. Zwischen Palermo und Taormina trifft Gert Anhalt junge Sizilianer mit Mut, Ideen und Visionen.Korruption und Kriminalität, Arbeitslosigkeit und Flüchtlingselend - Sizilien kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen. Aber eine neue Generation junger Sizilianer lässt sich von den Widrigkeiten nicht schrecken und sucht ideenreich den Anschluss an Europa.

       

      Trauminsel im Mittelmeer - oder Eiland des Elends? Sizilien erlebt den Beginn einer neuen Zeit. Zwischen Palermo und Taormina trifft Gert Anhalt junge Sizilianer mit Mut, Ideen und Visionen.

      Korruption und Kriminalität, Arbeitslosigkeit und Flüchtlingselend - Sizilien kommt nicht aus den negativen Schlagzeilen. Aber eine neue Generation junger Sizilianer lässt sich von den Widrigkeiten nicht schrecken und sucht ideenreich den Anschluss an Europa.

      In kürzester Zeit gingen 120 Bewerbungen ein. Dabei wurde kein Top-Job angeboten, sondern eine Lehrstelle als Schuhputzer in Palermo. So hoch ist die Arbeitslosigkeit, so hungrig die Jugend nach Beschäftigung, dass selbst Hochschulabsolventen sich bewarben. Marielisa war eine der Glücklichen, die nun eine Ausbildung machen konnten. Mit dem Job will sie sich das Geld für ein Medizinstudium verdienen. Dieser eiserne Wille zum Durchhalten scheint typisch für eine neue Generation von Sizilianern, die an Europas Wohlstandsversprechen glauben - aber denen auf ihrer wunderschönen aber teilweise dysfunktionalen Insel schlicht der Anschluss abhandengekommen ist. Damit soll jetzt Schluss sein. Italiens Regierung hat Palermo zur "Stadt der Jugend 2017" ernannt - angeblich, weil dort viel für die junge Generation getan wird. Wenn das tatsächlich so wäre, dann würde es auch höchste Zeit: Mehr als 70 000 Sizilianer haben in den vergangenen Jahren ihrer Heimat den Rücken gekehrt und sind nach Norden entschwunden, weil sie daheim keine Perspektive mehr sahen.

      Aber es gibt auch solche, die zurückkamen und die anpacken, um Sizilien zu verbessern. Zum Beispiel Ermes. Der 31-Jährige kehrte nach langen Aufenthalten im Ausland heim, um zu helfen, die Insel aus dem Würgegriff der Mafia zu befreien. Heute arbeitet er als Reiseführer bei der Initiative Addiopizzo, die unter anderem Touristen an die Schauplätze des organisierten Verbrechens führt und Geschäftsleute anstiftet, kein Schutzgeld mehr zu bezahlen.

      Mit der Unterwelt hat Mimma, 33, keine Erfahrung - sie hat einen Universitätsabschluss in Altgriechisch, was es nicht nur im strukturschwachen Sizilien schwer macht, einen Job zu finden. Daher beschloss sie, den Bauernhof ihres verstorbenen Vaters weiter zu betreiben - und schaffte sich 130 Esel an, deren Milch sie heute erfolgreich vermarktet. Ob in der Meersalzgewinnung im Westen Siziliens, in der Betreuung afrikanischer Flüchtlinge in Pozzallo an der Südküste oder in der Konditorei in Taormina - überall finden wir junge Leute, deren Lebensfreude sprichwörtlich ist und deren Hoffnungen größer sind als ihre Schwierigkeiten.

      Film von Gert Anhalt; Erstsendung 20.07.2017

      Reportage

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