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Stab und Besetzung
Moderation | Vivian Perkovic |
In allen 3sat-Ländern steigen die Corona-Zahlen derzeit deutlich und es werden sogar neue Rekordwerte bei der Inzidenz erreicht. Während in Berlin Vertreter der alten und voraussichtlichen neuen Regierung über Anschlussregelungen für den auslaufenden Corona-Ausnahmezustand und die Wiedereinführung kostenloser Corona-Tests beraten, startet in der Schweiz eine nationale Impfwoche und in Österreich werden Impf-Unwillige durch die neue 2G-Regelung ausgeschlossen. Seit dem 8. November dürfen nur noch Geimpfte und Genesene in Lokale, Friseure und Fitnessstudios aufsuchen, Seilbahnen nutzen oder zu Sport- und Kulturveranstaltungen. Wie sinnvoll sind diese Strategien zur Impf-Motivation und Pandemiebekämpfung? Das fragen wir den Kommunikationswissenschaftler Jakob-Moritz Eberl.
Zwei uigurische Überlebende erzählen in Deutschland über Folter, Zwangssterlisationen, Vergewaltigungen und Mord in chinesischen Lagern in der Provinz Xinjiang. Rund eine Millionen Uiguren sollen in solchen Lagern festgehalten werden. Gulbahar Haitiwaji und Qelbinur Sedik waren beide etwa drei Jahre lang in solchen chinesischen "Umerziehungslagern" im Nordwesten Chinas interniert. Sie haben es geschafft, dem Lager zu entkommen und sich entschlossen, über das Erlebte offen zu sprechen. Die 55-jährige Ingenieurin Gulbahar Haitiwaji lebte mit ihrem Mann und ihren Töchtern viele Jahre in Frankreich, bevor sie im November 2016 unter einem Vorwand ihrer früheren Firma in China nach Xinjiang gelockt wurde. Dort wurde sie inhaftiert und misshandelt, weil ihre Tochter in Paris an einer Demo gegen die Unterdrückung ihres Volkes teilgenommen hatte. Ein Jahr später wurde Gulbahar Haitiwaji in eine "Umerziehungszentrum" deportiert. Nur durch das Eingreifen der französischen Regierung kam sie wieder frei. Die 52-Jährige Qelbinur Sidik lebt inzwischen in den Niederlanden. Die muslimische Lehrerin mit usbekischen Wurzeln stammt aus Xinjiangs Hauptstadt Urumqi. 2107 wurde sie gezwungen in einem chinesischen "Umerziehungslager" uigurischen Gefangenen Chinesisch-Unterricht zu erteilen. Ihre "Schüler*innen" waren anfangs sehr alte Menschen, die unterernährt und angekettet in ihren Unterricht gebracht wurden. Später waren es junge Stundent*innen, von denen viele auf mysteriöse Weise verschwanden oder starben. Qelbinur Sidik berichtet von Demütigungen, Folter, Vergewaltigungen und Zwangssterilisationen. Sie selbst sei zwangssterilisiert worden, bevor sie ein Visum erhielt, um ihre Tochter in den Niederlanden zu besuchen und aus China zu fliehen.
"Erstmals ist eine Diktatur dabei, den Westen wirtschaftlich zu überholen, und versucht jetzt auch, ihre gegen unsere Freiheit gerichteten Werte international durchzusetzen", sagt der ehemalige "Spiegel"-Chef Stefan Aust. Zusammen mit Adrian Geiges, der viele Jahre in China lebte, hat er ein Buch über den chinesischen Staatschef geschrieben: "Xi Jinping - der mächtigste Mann der Welt". Beide wollten nun an deutschen Universitäten Lesungen aus diesem Buch halten, die kurzfristig abgesagt wurden. In Duisburg und Hannover intervenierten wohl die chinesischen Konfuziusinstitute, die schon seit längerem dafür kritisiert werden, wie sie in Deutschland versuchen, chinesische Propaganda zu machen und Lobbyarbeit zu leisten. Sogar der chinesische Generalkonsul in Düsseldorf soll sich persönlich eingeschaltet haben.
Mittendrin sein, sich ganz in der Kunst verlieren - beim "DIVE"-Festival werden alle Sinne beansprucht. Nach dem großen Erfolg der ersten Auflage im November 2019 ging das "Festival für Immersive Künste" in die zweite Runde. Im Planetarium in Bochum bot sich für die Zuschauer die Gelegenheit in eine Vielzahl digitaler Werke einzutauchen. Die gezeigten Konzerte und Installationen eröffneten auch für die Künstler ganz neue Perspektiven des künstlerischen Schaf
fens. Wir waren vor Ort.
Der österreichische Schriftsteller Clemens J. Setz ist mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet worden. Der 38-Jährigen nahm den mit 50.000 Euro dotierten Preis am 6. November in Darmstadt entgegen. Er sei ein "Sprachkünstler", der mit seinen Romanen und Erzählungen "immer wieder menschliche Grenzbereiche erkundet", hieß es in der Begründung der Jury. Setz ist bekannt für seine Romane, Erzählungen, Gedichte sowie Theaterstücke. Der Österreicher erhielt für seine Werke bereits zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2011 den Preis der Leipziger Buchmesse. "Seine bisweilen verstörende Drastik sticht ins Herz unserer Gegenwart, weil sie einem zutiefst humanistischen Impuls folgt", erklärte die Jury des Georg-Büchner-Preises.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.05.2023