Der Sex des Mannes – verfemt, verkannt, verdächtig Spätestens seit «#MeToo» stehen Männer unter verstärkter Beobachtung. «Kulturplatz» befasst sich mit dem angezählten Geschlecht und will wissen, wie Männer mit ihrer Verunsicherung umgehen.
Der Sex des Mannes – verfemt, verkannt, verdächtig Spätestens seit «#MeToo» stehen Männer unter verstärkter Beobachtung. «Kulturplatz» befasst sich mit dem angezählten Geschlecht und will wissen, wie Männer mit ihrer Verunsicherung umgehen.
Christian Seidel hat ein Buch geschrieben, dessen Titel momentan wie eine Provokation klingt: «Ich komme». Eine Provokation ist es nicht zuletzt, das Thema so direkt anzugehen: Männer scheuen sich, über ihre eigene Sexualität zu sprechen, finden und haben keine Worte dafür und leiden dafür umso mehr unter dem eigenen Geschlechterklischee als sexuellem Performer. Als Sparringspartner stellt sich Christian Seidel den Fragen von Eva Wannenmacher im Boxring.
Dänemark, das erste Land, in dem Pornos am Kiosk erhältlich waren, ist lange nicht so aufgeklärt und freizügig, wie es das Klischee will. Sonst hätte der Sexologe Jakob Olrik wohl nicht vor einigen Jahren seine Aufklärungsserie im dänischen Fernsehen gestartet, in der er den Männern bildreich und unterhaltsam Beischlafpraktiken beibrachte. Noch heute tourt er mit Aufklärungsshows durch das Land - vor überwiegend weiblichem Publikum. «Kulturplatz» fragte ihn: Wo sind die Männer geblieben? Und - was unterscheidet den Spatz vom Wal? Eine Reportage aus Kopenhagen.
Bei uns ist Jordan Peterson noch unbekannt, in den angelsächsischen Ländern sorgt er aber seit Längerem für eine lebhafte Geschlechterdebatte. Der klinische Psychologe aus Toronto sagt, was viele nicht zu denken wagen: Dass der radikale Feminismus schuld sei an der männlichen Verunsicherung und an einer Polarisierung der Gesellschaft, was letztlich an den Fundamenten unserer Kultur rüttle. So zieht er als Kulturkrieger in den Kampf gegen Rede- und Denkverbote der Political Correctness. Eine kritische Annäherung an einen schillernden Intellektuellen.
Im Kosmos des britischen Schriftstellers David Szalay sind die Männer nicht zu beneiden: In seinem neuesten Buch «Was ein Mann ist» stehen sie vor Entscheidungen, die sie nicht treffen wollen oder können, sie reagieren verzagt und unsicher, sie haben Angst vor dem Leben und hadern mit ihrem Schicksal, sie sind feige, unbeholfen, ja manchmal sogar widerwärtig. Was hat den Autor nur zu einer solchen Einschätzung des eigenen Geschlechts gebracht? Das fragte ihn «Kulturplatz».
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