• 22.03.2012
      20:15 Uhr
      Jonestown - Todeswahn einer Sekte Kreuz & Quer - Themenwoche: Seelenfänger | 3sat
       

      Jim Jones gründet 1956 in Indianapolis eine Kirche und nennt sie "Volkstempel". 1974 beschließt Jones, mit seinen Anhängern die USA zu verlassen, um nach Guyana, Südamerika, auszuwandern und dort die Siedlung Jonestown aufzubauen ...

      Donnerstag, 22.03.12
      20:15 - 21:10 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      Stereo

      Jim Jones gründet 1956 in Indianapolis eine Kirche und nennt sie "Volkstempel". 1974 beschließt Jones, mit seinen Anhängern die USA zu verlassen, um nach Guyana, Südamerika, auszuwandern und dort die Siedlung Jonestown aufzubauen ...

       

      Jim Jones Gemeinde in Indianapolis wächst schnell. Jones sammelt besonders Schwarzafrikaner um sich. 1965 siedelt der charismatische Prediger mit seiner Gemeinde nach Kalifornien. Dort findet er das geeignete gesellschaftliche Umfeld für sich und seine Ideen. In einer Zeit gewaltiger sozialer und kultureller Auseinandersetzungen verkörpert Jones für die einen den kraftvollen Führer des "Volkstempels", der ihnen die perfekte Ausgewogenheit zwischen Spiritualität und politischem Engagement erklärt. Für die anderen ist er der soziale Garant, der nicht nur Integration und Rassengleichheit predigt - sondern seinen Anhängern auch Unterkunft, Verpflegung und Sicherheit bietet.

      Als Jones1974 beschließt mit seinen Anhängern die USA zu verlassen, um nach Guyana, Südamerika, auszuwandern und dort die Siedlung Jonestown aufzubauen, verfällt der "Diener Gottes" einem hemmungslosen Kult um die eigene Person. Jones wird zusehends paranoider. Die Mitglieder werden total abgeschirmt, jeglicher Kontakt nach außen ist verboten, wer zu fliehen versucht, wird bestraft. In Kalifornien schlagen die zurückgebliebenen Angehörigen Alarm. Nachrichten über Misshandlungen von Kindern und Erwachsenen sowie über sexuellen Missbrauch verdichten sich. Der Kongressabgeordnete Leo Ryan beschließt, sich selbst ein Bild zu machen. Am 17. November 1978 reist er mit einem Kamerateam nach Guyana - die Ereignisse eskalieren. Jonestown wird zum Schauplatz der Massentötung von mehr als 900 Anhängern des Sektenführers. Auch Ryan kommt an diesem Tag ums Leben.

      Während die traditionellen Kirchen stetig Mitglieder verlieren, haben Sekten immer mehr Zulauf. Sie versprechen Glück, Seelenheil und Erfolg. Doch die Gefahren von Sekten sind groß, vor allem wegen ihrer Repressionen gegenüber Abweichlern in den eigenen Reihen. Um sie wieder auf Spur zu bringen, wird nicht selten Psychoterror ausgeübt oder sogar physische Gewalt. Die Dokumentation "Jonestown - Todeswahn einer Sekte" von Stanley Nelson (aus der ORF-Reihe "Kreuz & Quer") dokumentiert mit erschütterndem Originalbildmaterial und seltenen Zeitzeugnissen den Wahnsinn eines totalitären Gottesstaates.

      Im Rahmen der Themenwoche "Seelenfänger" diskutiert Gert Scobel im Anschluss, um 21.10 Uhr, mit seinen Gästen über das Thema "Sekten".

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      Donnerstag, 22.03.12
      20:15 - 21:10 Uhr (55 Min.)
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