• 14.02.2018
      23:25 Uhr
      Boyhood Spielfilm USA 2014 | 3sat
       

      Die Geschichte einer Kindheit, über zwölf Jahre hinweg erzählt: als fiktionale Langzeitbeobachtung eines Jungen zwischen sechs und 18, seiner Familie und der Zeit, in der sie leben. Zwölf Jahre lang wachsen Mason und seine Schwester vor den Augen der Kamera heran, werden ihre Eltern älter. Richard Linklater gewann mit seiner zu Herzen gehenden Geschichte vom Erwachsenwerden einen Oscar, einen Silbernen Bären und knapp 170 weitere Preise.

      Mittwoch, 14.02.18
      23:25 - 02:05 Uhr (160 Min.)
      160 Min.

      Die Geschichte einer Kindheit, über zwölf Jahre hinweg erzählt: als fiktionale Langzeitbeobachtung eines Jungen zwischen sechs und 18, seiner Familie und der Zeit, in der sie leben. Zwölf Jahre lang wachsen Mason und seine Schwester vor den Augen der Kamera heran, werden ihre Eltern älter. Richard Linklater gewann mit seiner zu Herzen gehenden Geschichte vom Erwachsenwerden einen Oscar, einen Silbernen Bären und knapp 170 weitere Preise.

       

      Mit seinen sechs Jahren ist Mason ein ganz zufriedener, in den Augen der Erwachsenen etwas verträumter Junge. Seine ältere Schwester Samantha geht ihm zwar schrecklich auf die Nerven, doch bei seiner alleinerziehenden Mutter Olivia fühlt er sich hundertprozentig geborgen. Als Masons Vater, Mason sen., nach längerer Abwesenheit aus Alaska nach Austin in das Leben der Geschwister zurückkehrt, fordert er von seiner widerstrebenden Ex das Recht auf Kontakt zu seinen Kindern ein. Anfangs fremdelt man ein bisschen, schon bald aber wird das Pendeln zwischen den unterschiedlichen Leben ihrer Eltern für Mason und Sam ganz normal. In kurzen Episoden entwickeln sich die Leben aller Beteiligten weiter: Mason kommt in die Pubertät, hat seine erste Freundin, entdeckt seine Leidenschaft für die Fotografie. Seine Mutter geht eine neue, nicht lange glückliche Ehe und ein paar Beziehungen ein, studiert auf der Abendschule und macht an der Uni Karriere, während sein Vater, ein erfolgloser Musiker, irgendwann mit seiner zweiten Frau eine neue Familie gründet und im bürgerlichen Leben ankommt. Man liebt sich, streitet sich, durchlebt Krisen, ist glücklich und redet über alles, worüber funktionierende Familien reden. Aus dem kleinen Mason wird ein junger Mann mit großen Plänen und einer Kindheit, die ihn gut auf das Leben vorbereitet hat.

      Bärenstarkes Kino

      Erwachsenwerden und Altern als inszenierter Prozess: Nicht zum ersten Mal porträtiert Richard Linklater, Regisseur der Independent-Hits "Before Sunrise - Zwischenstopp in Wien", "Before Sunset", "Before Midnight", das Leben junger Leute. Doch anders als in "Confusion - Sommer der Ausgeflippten" (1993) oder "Everybody Wants Some!" (2016) geht es ihm hier nicht um eine Momentaufnahme, sondern die Verknüpfung charakteristischer Momente zu etwas so schwer Fassbarem wie Lebensgeschichte. Was der berühmte DDR-Dokumentarist Winfried Junge zwischen 1981 und 2006 mit den "Kindern von Golzow" versuchte, inszeniert Linklater als Fiktion: mit der Kamera das Leben "bei der Arbeit" einzufangen. So kühn wie der Anspruch war auch die Durchführung: In zwölf Drehjahren traf sich das Team einmal im Jahr für einige Tage, um eine neue Episode aus dem Leben der Hauptfigur zu erzählen. Sämtliche Darsteller altern praktisch vor der Kamera, was nicht nur Durchhaltevermögen erfordert, sondern - zumindest im Fall der Erwachsenen - auch den Mut, der eigenen Vergänglichkeit eine Zeit lang zuzuschauen. Man wird dicker, grauer, älter. Was die Kinder betrifft, griff Linklater bei der Besetzung der älteren Schwester auf seine eigene Tochter zurück und hatte bei der Wahl seines anfangs erst sechsjährigen Hauptdarstellers Ellar Coltrane eine gute Nase und viel Glück. "Boyhood" ist eine Hommage an das gewöhnliche Leben. "Zeit ist für das Kino, was das Öl für die Malerei ist. Ich habe immer versucht, einen besonderen Erzählfluss für die Geschichten zu finden, sie über das Fließen der Zeit zu erschließen." (Richard Linklater)

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      Mittwoch, 14.02.18
      23:25 - 02:05 Uhr (160 Min.)
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