Wolfgang Hilbig, am 31. August 1941 im thüringischen Industrieort Meuselwitz geboren und dort vaterlos aufgewachsen, gilt als einer der bedeutendsten deutschen Nachkriegsschriftsteller.
Wolfgang Hilbig, am 31. August 1941 im thüringischen Industrieort Meuselwitz geboren und dort vaterlos aufgewachsen, gilt als einer der bedeutendsten deutschen Nachkriegsschriftsteller.
Der spät veröffentlichte rastlose DDR-Poet führte ein katastrophisches Künstlerleben, dessen einzige Konstante das obsessive Schreiben war. Hilbig schuf Texte voller Magie, Leidenschaft und Einzigartigkeit. Seine literarische Karriere begann, als er dem Literaturredakteur des Hessischen Rundfunks, Karl Corino, 1977 ein paar Gedichte und Kurzgeschichten zusandte. Das Glück dieser Bekanntschaft bescherte Hilbig im Westen seine erste Buchveröffentlichung im S. Fischer Verlag, der bis zu Hilbigs Tod 2007 dessen verlegerische Heimat geblieben ist. Infolge dieses Debüts stieg Hilbig zu einem der sprachmächtigsten deutschen Gegenwartsschriftsteller auf: Seine Gedichte, Erzählungen und Romane wurden vom Feuilleton gefeiert und mit den bedeutendsten Preisen bedacht, unter anderem mit dem Ingeborg-Bachmann- und dem Georg-Büchner-Preis. Wie Hilbig, der bei einem analphabetischen Großvater aufwuchs, es zu dieser poetischen Meisterschaft bringen konnte, ist eins der wundersamsten Rätsel der jüngsten Literaturgeschichte.
In dem Porträt "Hilbig. Eine Erinnerung" erinnern sich neben Karl Corino, Hilbigs Lebensgefährtin Natascha Wodin und viele Kollegen und Freunde an den Autor. Dokumentarische Aufnahmen sowie Texte von Hilbig, gelesen von Corinna Harfouch, vervollständigen das Porträt eines eigenwilligen Literaten.
Am 31. August wäre Wolfgang Hilbig 70 Jahre alt geworden.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 02.10.2023