In der fünften Folge der Manga-Verfilmung muss sich Ogami als würdig erweisen, bevor er einen Mordauftrag erhält: Er muss fünf Schwertkämpfer besiegen, die je ein Fünftel seines Solds bei sich tragen.
In der fünften Folge der Manga-Verfilmung muss sich Ogami als würdig erweisen, bevor er einen Mordauftrag erhält: Er muss fünf Schwertkämpfer besiegen, die je ein Fünftel seines Solds bei sich tragen.
Stab und Besetzung
Itto Ogami | Tomisaburo Wakayama |
Daigoro | Akihiro Tomikawa |
Shiranui | Michiyo Yasuda |
Kurdoa Naritaka | Shingo Yamashiro |
Oyo | Tomomi Sato |
Wakita | Eiji Okada |
Regie | Kenji Misumi |
Drehbuch | Kazuo Koike |
Tsutomu Nakamura | |
Kamera | Fujio Morita |
Musik | Hideaki Sakurai |
Produktion | Masanori Sanada |
Tomisaburo Wakayama | |
Schnitt | Toshio Taniguchi |
Japan im 17. Jahrhundert der Edo-Zeit. Der blutige Rachefeldzug des einstigen höchsten Scharfrichters Ogami geht im fünften Teil der Saga weiter, an der Seite des "einsamen Wolfs" wie immer sein mutiger Sohn Daigoro.
Diesmal muss sich Ogami als würdig erweisen, bevor er einen Mordauftrag erhält: Er muss fünf Schwertkämpfer besiegen, die je ein Fünftel seines Solds bei sich tragen, und durch deren letzte Worte er jeweils eine wichtige Information für seine Mission erhält. Er soll dem Kuroda-Klan die Ordnung wiederbringen, indem er das gefährliche Geheimnis des Klanführers verbirgt: Aus Liebe zu seiner Nebenfrau hat Fürst Naritaka die von ihr geborene fünfjährige Tochter seinem Sohn vorgezogen und ihr die Thronfolge übertragen. Dies realisierte er, indem er vor dem Shogun behauptete, es handle sich um den Sohn; in Wirklichkeit wurde dieser aber eingesperrt und verborgen gehalten. Fürst Naritaka hat den wahren Sachverhalt allerdings auf einem Dokument niedergeschrieben, das er dem Oberpriester zur Verwahrung anvertraut hat. Dieser konspiriert wiederum mit den Yagyus und will ihnen das Dokument zuspielen und damit den Klan der Kuroda vor dem Shogun in Verruf bringen.
Während der Ausführung des Auftrags beauftragt ihn die Gouvernante des wahren Thronfolgers, Shiranui, das Dokument an diesen auszuliefern und die falsche Thronfolgerin samt ihrer Eltern zu töten. Ogami nimmt auch diesen Mordauftrag an und setzt sich souverän gegen die fürstliche Leibgarde durch. Nachdem er beide Mordaufträge erfüllt hat, wird der wahre Thronfolger aus seiner Gefangenschaft entlassen und nimmt seinen rechtmäßigen Platz ein. Ogami und Daigoro ziehen von dannen und führen ihren Rachefeldzug fort.
Auch Daigoro stellt in der vorletzten der sechs Folgen seinen Kriegergeist unter Beweis, wenn er ohne mit der Wimper zu zucken Kopf und Kragen riskiert, um sein Versprechen der Diebin Oyo gegenüber zu halten. Er deckt sie, selbst als sie ihre Schuld öffentlich zugibt. Auch geistig schreiten Ogami und Daigoro also dem Finale des kathartischen Wegs der Hölle entgegen.
Drehbuch: Kazuo Koike, Tsutomu Nakamura, basierend auf den Comics von Kazuo Koike, Goseki Kojima
Die sechsteilige Filmserie "Lone Wolf & Cub" wurde wie die meisten japanischen Chambara-Serien - das heißt blutige Schwertkämpferfilme - mit einem weitgehend gleichbleibenden Team produziert und kam in den Jahren 1972 bis 1974 in Japan in die Kinos. Während sie in Japan nur mäßige Resonanz verzeichnen konnte, wurde sie später im Ausland zur Kult-Serie. Vier der Filme (die erste bis dritte und die fünfte Folge) entstanden unter der Regie von Kenji Misumi. Diese können als Höhepunkt von Misumis OEuvre angesehen werden, der damit die Grenze zwischen den brutalen Schwertkämpferfilmen und klassischer japanischer Ästhetik überwindet.
"Lone Wolf & Cub" ist die Verfilmung des gleichnamigen Mangas von Kazuo Koike und Goseki Kojima, ein stilprägendes Werk innerhalb des Subgenres des Samurai-Mangas. Doch auch für den amerikanischen Comic ist der "Lone Wolf & Cub"-Comic von maßgebender Bedeutung gewesen, als er fast zehn Jahre nach der Veröffentlichung in Japan 1979 von Frank Miller (Sin City) übernommen wurde.
Ogamis Reise ist ein langer Weg, der ihn vielleicht zur Erlösung führt. Der Held will sich der Hölle hingeben und weiht sein Leben der ewigen Verdammnis. Seine blutspritzenden Exzesse könnten im Westen schnell mit Nihilismus gleichgesetzt werden, tatsächlich handelt es sich aber um eine Suche nach buddhistischer Erleuchtung. Diese führt ihn durch die Leben der von ihm Getöteten. Durch die starke Stilisierung des Gefilmten wird genau dieses Moment akzentuiert, was für den westlichen Betrachter gewiss konzeptionell gewöhnungsbedürftig, für das Verständnis der Serie jedoch unerlässlich ist.
Es ist die Ikonographie des Bluts und das präzise Timing der Schwertkämpfe das bis heute nicht nur Trash-Fans begeistert, sondern auch Filmemacher beeinflusst, wie beispielsweise Quentin Tarantino. Das Lexikon des internationalen Films schrieb, die Produktion sei ein "verstörender Film auf ästhetisch hohem Niveau, dessen Handlung tief in der japanischen Tradition und Philosophie verwurzelt" sei. Mit "Lone Wolf & Cub - Der Wind des Todes" zeigt ARTE den dritten der sechs Filme, die wöchentlich auf dem Sendeplatz "Trash" im Rahmen des Programmschwerpunkts "Japan - Im Reich der Samurai" zu sehen sind.
Mehr Informationen kurz vor Ausstrahlung der Sendung unter: www.arte.tv/samurai
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 25.09.2023