Die Welt scheint aus den Fugen geraten zu sein. Als Anna mit ihrem Mann und den Kindern am Ferienhaus ankommt, wohnen Fremde dort. Plötzlich ist alles anders, es gibt keine Sicherheiten mehr. Welche gesellschaftlichen Regeln gelten jetzt?
Die Welt scheint aus den Fugen geraten zu sein. Als Anna mit ihrem Mann und den Kindern am Ferienhaus ankommt, wohnen Fremde dort. Plötzlich ist alles anders, es gibt keine Sicherheiten mehr. Welche gesellschaftlichen Regeln gelten jetzt?
Stab und Besetzung
Regie | Michael Haneke |
Redaktion | Bettina Reitz |
Die Zivilisation scheint zusammengebrochen, ob durch einen Atomunfall oder eine Naturkatastrophe, bleibt unklar. Die Familie, die zu ihrem Ferienhaus fährt, trifft dort auf Leute, die das Gelände besetzt halten. Der Vater wird erschossen, die Mutter muss sich mit den beiden Kindern allein durchschlagen. Die drei fliehen durch eine apokalyptische Welt. An den Straßenrändern liegen brennende Kühe und verwesende Schafe. An einem Bahnhof haben sich schon andere Flüchtlinge versammelt. Es scheint eine Hierarchie zu geben, der man sich unterwerfen muss, um zu überleben. Immer wieder tauchen neue Flüchtlinge auf. Das labile Gleichgewicht wird wieder in Frage gestellt und droht, außer Kontrolle zu geraten.
„Wolfzeit“ ist nach „Die Klavierspielerin“ der zweite Film Michael Hanekes mit Isabelle Huppert, einer seiner Lieblingsschauspielerinnen. Der Film wurde von der Wiener Wega-Film in Zusammenarbeit mit der französischen Les Films du Losange und der deutschen Bavaria-Film hergestellt. Gedreht wurde zwischen April und Juni 2002 im burgenländischen Unterpullendorf, im niederösterreichischen Großmittel sowie in Wien. Der Film wurde am 20. Mai 2003 bei den "Filmfestspielen von Cannes" uraufgeführt. Eine Teilnahme am Wettbewerb blieb der Produktion verwehrt, weil Jury-Präsident Patrice Chereau als Schauspieler mitwirkte. Filmstart in Österreich war am 23. Januar 2004. An den Kinokassen war der Film nicht erfolgreich. Die meisten Kinobesuche konnte er in den Produzentenländern Frankreich (31.000 Kinobesucher), Deutschland (17.000) und Österreich (14.000) erzielen. Im „Lexikon des internationalen Films“ findet sich folgende Beschreibung: „Lose verbundene Szenen um einige Menschen, die sich nach dem Zusammenbruch der öffentlichen Strukturen auf einem ländlichen Bahnhof zusammenrotten und auf einen Zug warten. Eine zwischen anarchischen Gewaltausbrüchen und unheilvoller Pogrom-Stimmung changierende Parabel über eine gesetz- und normlose Zeit, die... mit einer Extremsituation konfrontiert und traditionelle Erwartungshaltungen unterläuft.“
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 04.10.2023