• 02.12.2012
      12:30 Uhr
      Stoffe, Schnitte und Visionen Modemacher aus Hamburg | NDR Fernsehen
       

      Jil Sander, Karl Lagerfeld, Wolfgang Joop: Durch sie war Hamburg jahrzehntelang Zentrum der Mode in Deutschland. Die Stars der Branche nutzten das kreative Potenzial der Stadt, die Lebensqualität und den Wohlstand ihrer Bewohner, um sich an die Weltspitze des Modebusiness zu arbeiten.

      Sonntag, 02.12.12
      12:30 - 13:30 Uhr (60 Min.)
      60 Min.
      Stereo

      Jil Sander, Karl Lagerfeld, Wolfgang Joop: Durch sie war Hamburg jahrzehntelang Zentrum der Mode in Deutschland. Die Stars der Branche nutzten das kreative Potenzial der Stadt, die Lebensqualität und den Wohlstand ihrer Bewohner, um sich an die Weltspitze des Modebusiness zu arbeiten.

       

      Stab und Besetzung

      Autor Carola Wittrock
      Redaktion Sabine Rossbach

      Die "alte Garde" arbeitete in Villen im Hamburger Stadtteil Harvestehude, kreierte Pelzkollektionen und stattete die High Society der Hansestadt mit Mode aus. Auch heute steht Hamburg teilweise noch für gediegene Mode. Bettina Schoenbach, sie schneidert u. a. für Angela Merkel, ist dafür ein gutes Beispiel.

      In den meisten Fällen zeigt die Branche jedoch ein völlig anderes Gesicht. Wenn man durchs Karoviertel geht, entdeckt man unzählige kleine Läden, in denen in den hinteren Räumen Kleidermode entworfen und genäht, und in den vorderen verkauft wird. Und das zu Preisen, die nicht nur der Kanzlerin und den Alster-Anwohnern vorbehalten, sondern auch für Otto Normalverbraucher erschwinglich sind.

      Allerdings klappt es mit der Karriere oft nicht so gut wie beim "König" des Karoviertels, Herr von Eden. Hinter dem Label verbirgt sich der Autodidakt Bent Angelo Jensen. Auch er hat einmal klein angefangen, verkaufte jahrelang gebrauchte Anzüge. Kurz nachdem er begonnen hatte, selber eigene Zweiteiler zu entwerfen, traf er zufällig den Musiker Jan Delay. Der Hip-Hopper war gerade dabei, sich vom Outfit T-Shirt und Baseballkappe zu trennen und suchte einen modischen Neuanfang. Seitdem macht er die Anzüge von Herr von Eden bundesweit populär.

      Oft beginnt der Weg der Hamburger Modedesigner jedoch mit einer klassischen Ausbildung. Ausgangspunkt dafür ist seit 70 Jahren die Meisterschule für Mode in der Armgartstraße. Katharina Müller-Lenz ist eine der vielen Absolventinnen. Nach ihrer Ausbildung hat sie sich damals 27.000 D-Mark geliehen, um Stoff für ihre erste Kollektion zu kaufen. Eine mutige Entscheidung. Heute ist sie eine der wenigen Hamburger Modedesigner, die den Sprung auf die Modeschauen nach Paris geschafft haben. Unter dem Label Katharina Hovman verkauft sie ihre Kollektion weltweit, sie hat Kunden in Japan und Südafrika.

      Wie schwer der Weg zum Erfolg in der Branche ist, erfährt gerade ihre Kollegin Tonja Zeller, neue Absolventin der Modeschule Armgartstraße. Sie betreibt einen kleinen Laden am Anfang der Elbchaussee. Ihr Design steckt noch in den Kinderschuhen. In erster Linie macht sie Maßanfertigungen für Privatkunden aus Hamburg.

      Andere junge Modedesigner suchen sich ihre Nische, so wie die 27-jährige Julia Starp. Sie entwirft "grüne Mode" aus Biobaumwolle. Ihr wenig glamouröses Atelier in Barmbek quillt über von Stoffen, Garnrollen und Knöpfen. Dabei ist sie froh, sich überhaupt ein eigenes Studio leisten zu können. Vorher schneiderte sie ihre Kreationen in der heimischen Wohnung.

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