• 02.12.2012
      13:30 Uhr
      Die experimentelle Fotografie der 20er Jahre Dokumentation Frankreich 2012 | arte
       

      Die "Neue Fotografie", deren Durchbruch durch einen Kritiker der 20er Jahre triumphal verkündet wurde, ist ein typisch europäisches Phänomen - und ihre Vertreter, die "neuen Fotografen", werden wie Heilsbringer empfangen, die den Kontinent ganz neu aus den Ruinen des Ersten Weltkriegs auferstehen lassen. Für die politisch häufig links orientierte Fotografie-Avantgarde der 20er Jahre stehen berühmte Namen wie László Moholy-Nagy, El Lissitzky, Umbo und Alexander Rodtschenko. Wie auch die verwandten künstlerischen Strömungen Konstruktivismus und Bauhaus, bricht das "Neue Sehen" mit den tradierten Regeln professioneller Fotografen.

      Sonntag, 02.12.12
      13:30 - 14:00 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      HD-TV Stereo

      Die "Neue Fotografie", deren Durchbruch durch einen Kritiker der 20er Jahre triumphal verkündet wurde, ist ein typisch europäisches Phänomen - und ihre Vertreter, die "neuen Fotografen", werden wie Heilsbringer empfangen, die den Kontinent ganz neu aus den Ruinen des Ersten Weltkriegs auferstehen lassen. Für die politisch häufig links orientierte Fotografie-Avantgarde der 20er Jahre stehen berühmte Namen wie László Moholy-Nagy, El Lissitzky, Umbo und Alexander Rodtschenko. Wie auch die verwandten künstlerischen Strömungen Konstruktivismus und Bauhaus, bricht das "Neue Sehen" mit den tradierten Regeln professioneller Fotografen.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Stan Neumann

      Die experimentelle Fotografie ist eng verzahnt mit der städtischen Kultur, aus der sie stammt: Extreme Auf- oder Untersichten, absichtlich unausgewogene Bildkompositionen, ungewöhnliche Bildperspektiven oder Verzerrungen feiern die Dynamik und Modernität von Maschinen und modernen Städten.

      Die Anhänger des "Neuen Sehens" sind von Wissenschaft und Technik fasziniert und weisen die Methoden der alten "Fotografie als Kunstform" kategorisch von sich. "Von nun an", schreibt der Bauhaus-Lehrer Moholy-Nagy, "wird der Zukunftswert der Fotografie nicht mehr von der Meinung eines Kunstkritikers, sondern von ihren Gesetzen selbst bestimmt".

      Die neue Kunstrichtung experimentiert mit Fotogrammen, das heißt mit direkter Belichtung ohne Kamera, sowie mit Collagen und Doppelbelichtungen. Sie setzt alle denkbaren Mittel ein, um durch die Fotografie den Blick der Menschen zu erneuern und das menschliche Auge "mit Hilfe der mechanischen Optik zu schulen".

      So schreibt der russische Künstler Alexander Rodtschenko 1934: "Die Fotografie verfügt über alle notwendigen Rechte und Vorzüge, um die Kunstform unserer Zeit zu sein."

      Doch diese experimentelle Utopie konnte der großen Krise der 30er Jahre nicht standhalten - mit den aufstrebenden totalitären Regimes in Deutschland und der UdSSR kehrte die "gute Fotografie", der Realismus und der Akademismus, nach Europa zurück.

      ARTE strahlt die erste Staffel der Reihe "Photo" im Umfeld von zwei großen Foto-Events in Berlin und Paris aus: Der 5. Europäische Monat der Fotografie Berlin, Deutschlands größtes Fotofestival mit über 100 Ausstellungen vom 19. Oktober bis 25. November 2012 und "Paris Photo 2012" im Grand Palais vom 15. bis 18. November 2012. Eine zweite Staffel der Reihe ist für das Jahr 2013 vorgesehen.

      Wird geladen...

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024