• 06.10.2020
      21:00 Uhr
      Schocken - Das legendäre Kaufhaus in Chemnitz Aus der Reihe | MDR FERNSEHEN
       

      Ach, Sie meinen "das Schocken"? Bis heute kennen die Chemnitzer unter diesem Namen das geschwungene Gebäude mit den langen Fensterreihen in der Brückenstraße. Ein Haus mit einer Geschichte, welche von Erfolg, Niedergang und Neuanfang geprägt ist.

      In einer neuen Folge von "Der Osten - Entdecke wo du lebst" erinnern sich Zeitzeugen an die wechselvolle Geschichte dieses beeindruckenden Hauses.

      Ach, Sie meinen "das Schocken"? Bis heute kennen die Chemnitzer unter diesem Namen das geschwungene Gebäude mit den langen Fensterreihen in der Brückenstraße. Ein Haus mit einer Geschichte, welche von Erfolg, Niedergang und Neuanfang geprägt ist.

      In einer neuen Folge von "Der Osten - Entdecke wo du lebst" erinnern sich Zeitzeugen an die wechselvolle Geschichte dieses beeindruckenden Hauses.

       

      Ach, Sie meinen "das Schocken"? Bis heute kennen die Chemnitzer unter diesem Namen das geschwungene Gebäude mit den langen Fensterreihen in der Brückenstraße. Ein Haus mit einer Geschichte, welche von Erfolg, Niedergang und Neuanfang geprägt ist.

      Die Brüder Simon und Salman Schocken beauftragen 1927 den Star-Architekten Erich Mendelsohn mit dem Entwurf einer weiteren Filiale ihrer Warenhauskette in Chemnitz. Die Handschrift Mendelsohns: schnörkellos, klar und geradlinig. Das Bauwerk wird zu einer Sensation, gilt als Ikone der Moderne und bringt einen Hauch von Weltstadt nach Chemnitz.

      Im Mai 1930 öffnet das Schocken seine Türen. Ein modernes Kaufhaus, in dem Waren angeboten werden, die sich jeder leisten kann. Eine deutsch-jüdische Erfolgsgeschichte! Doch mit der Machtergreifung der Nazis kommt der Niedergang. An den 9. November 1938 kann sich der heute 91-jährige Chemnitzer Justin Sonder noch erinnern wie heute. Der damals 13-Jährige wohnt mit seinen Eltern genau gegenüber vom Kaufhaus Schocken. "Ich bin wach geworden vom Radau, ich hatte Angst, wusste nicht, was da los war. Es hat geklirrt und gekracht. Habe aus dem Fenster geguckt und sah, wie SS- und SA-Leute und viele Männer in zivil mit Steinen bewaffnet die großen Schaufensterscheiben vom Schocken eingeschlagen haben." Auch Siegmund Rotstein, heute 93, erinnert sich an die Reichspogromnacht. "Das kann man einfach nicht vergessen!"

      Von nun an firmiert das Chemnitzer Schocken als Merkur-Verkaufsstätte, nach 1945 als HO und später als Centrum-Warenhaus. Nach 1991 übernimmt Kaufhof das legendäre Haus. Zehn Jahre später wird es geschlossen. Doch ab 2014 kommt neues Leben in das alte "Schocken". Nach umfangreicher Sanierung öffnet 2014 das SMAC, das staatliche Museum für Archäologie in Chemnitz, im "Schocken" seine Pforten.

      In einer neuen Folge von "Der Osten - Entdecke wo du lebst" erinnern sich Zeitzeugen an die wechselvolle Geschichte dieses beeindruckenden Hauses, das von vielen Chemnitzern immer noch "das Schocken" genannt wird.

      Ein Film von Nina Rothermundt

      Jüdisches Leben in Mitteldeutschland

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