• 18.10.2020
      10:45 Uhr
      Friedenspreis des Deutschen Buchhandels Verleihung an Amartya Sen | Das Erste
       

      Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2020 geht an den indischen Wirtschaftswissenschaftler und Philosophen Amartya Sen. Der 86-Jährige setzt sich als Vordenker seit Jahrzehnten mit Fragen der globalen Gerechtigkeit, Demokratie und Freiheit auseinander. "Seine Arbeiten zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit in Bezug auf Bildung und Gesundheit sind heute so relevant wie nie zuvor", heißt es in der Begründung. Amartya Sen hebe Solidarität und Verhandlungsbereitschaft als essenzielle demokratische Tugenden hervor und beweise, dass Kulturen keine Quelle des Streits um Identitäten sein müssen.

      Moderation: Cécile Schortmann

      Sonntag, 18.10.20
      10:45 - 12:00 Uhr (75 Min.)
      75 Min.

      Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2020 geht an den indischen Wirtschaftswissenschaftler und Philosophen Amartya Sen. Der 86-Jährige setzt sich als Vordenker seit Jahrzehnten mit Fragen der globalen Gerechtigkeit, Demokratie und Freiheit auseinander. "Seine Arbeiten zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit in Bezug auf Bildung und Gesundheit sind heute so relevant wie nie zuvor", heißt es in der Begründung. Amartya Sen hebe Solidarität und Verhandlungsbereitschaft als essenzielle demokratische Tugenden hervor und beweise, dass Kulturen keine Quelle des Streits um Identitäten sein müssen.

      Moderation: Cécile Schortmann

       

      Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2020 geht an den indischen Wirtschaftswissenschaftler und Philosophen Amartya Sen. Der 86-Jährige setzt sich als Vordenker seit Jahrzehnten mit Fragen der globalen Gerechtigkeit, Demokratie und Freiheit auseinander. "Seine Arbeiten zur Bekämpfung sozialer Ungleichheit in Bezug auf Bildung und Gesundheit sind heute so relevant wie nie zuvor", heißt es in der Begründung der Jury. "Gesellschaftlichen Wohlstand nicht allein am Wirtschaftswachstum zu messen, sondern immer auch an den Entwicklungsmöglichkeiten gerade für die Schwächsten", gehört dabei zu seinen wichtigsten Forderungen."

      Der Stiftungsrat begründete seine Entscheidung auch damit, dass Amartya Sen Solidarität und Verhandlungsbereitschaft als essenzielle demokratische Tugenden hervorhebe und beweise, dass Kulturen keine Quelle des Streits um Identitäten sein müssen. Er leistet bedeutende Beiträge mit seinem vielfältigen wissenschaftlichen Werk unter anderem zu Wohlfahrtsökonomie, Sozialwahltheorie, Entscheidungstheorie, zur Analyse von Hunger und Armut sowie zur Entwicklungsökonomie, zu seinen Forschungsthemen gehören auch Public Health und Gender Studies.

      So zeige Amartya Sen in eindringlichen Darstellungen, wie Armut, Hunger und Krankheit mit fehlenden freiheitlichen Strukturen zusammenhängen. Mit dem "Human Development Index", dem "Capabilities Approach" und den "Missing Women" habe er früh Konzepte vorgelegt, die bis heute hohe Maßstäbe für die Ermöglichung, Gewährleistung und Bewertung gleicher Chancen und menschenwürdiger Lebensbedingungen setzen.

      Sein inspirierendes Werk sei Aufruf dazu, eine Kultur politischer Entscheidungen zu fördern, die von der Verantwortung für andere getragen ist und niemandem das Recht auf Mitsprache und Selbstbestimmung verwehrt. So formuliert es Amartya Sen in "Die Idee der Gerechtigkeit" (2009): "Die Freiheit der Wahl gibt uns die Möglichkeit zu entscheiden, was wir tun sollten, aber damit zugleich auch die Verantwortung für das, was wir tun - soweit unsere Handlungen frei gewählt sind."

      Amartya Sen wurde am 3. November 1933 in Shantiniketan in Indien geboren. Er lehrt als Professor für Wirtschaftswissenschaften und Philosophie an der Harvard Univertity in Cambridge (Massachusetts) und hat die Thomas W. Lamont University Professur inne. 1998 wurde er mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften geehrt.

      Die Laudatio an den Preisträger hält der 12. Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland und promovierte Rechts- und Politikwissenschaftler Frank-Walter Steinmeier.

      Seit 1950 verleiht der Börsenverein des Deutschen Buchhandels den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Er ist mit 25.000 € dotiert. Mit den von ihm und den PreisträgerInnen ausgelösten Debatten und Diskussionen zählt er zu den wichtigsten Kulturpreisen des Landes. Traditionsgemäß findet die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche am Buchmessen-Sonntag statt.

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      Sonntag, 18.10.20
      10:45 - 12:00 Uhr (75 Min.)
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