Paradschanow führt ein ausschweifendes Künstlerleben. Sein internationaler Film "Feuerpferde" stößt den sowjetischen Zensoren auf. Zu sehr weicht der Regisseur vom Ideal des sowjetischen Realismus ab und noch dazu weigert er sich, den Film auf Russisch zu synchronisieren. Bei den Dreharbeiten zu "Die Farbe des Granatapfels" wird Paradschanow wegen Homosexualität und sexueller Straftaten zu einer Haftstrafe verurteilt. Nach dem Gefängnis lebt der Künstler mit Berufsverbot zurückgezogen und sowohl menschlich als auch intellektuell vereinsamt.
Der spielfilm zeichnet ein Porträt des bewegten Lebens des berühmten sowjetischen ...
Paradschanow führt ein ausschweifendes Künstlerleben. Sein internationaler Film "Feuerpferde" stößt den sowjetischen Zensoren auf. Zu sehr weicht der Regisseur vom Ideal des sowjetischen Realismus ab und noch dazu weigert er sich, den Film auf Russisch zu synchronisieren. Bei den Dreharbeiten zu "Die Farbe des Granatapfels" wird Paradschanow wegen Homosexualität und sexueller Straftaten zu einer Haftstrafe verurteilt. Nach dem Gefängnis lebt der Künstler mit Berufsverbot zurückgezogen und sowohl menschlich als auch intellektuell vereinsamt.
Der spielfilm zeichnet ein Porträt des bewegten Lebens des berühmten sowjetischen ...
Stab und Besetzung
Paradschanownov | Serge Avédikian |
Swetlana | Julia Peresild |
Laertes | Karen Badalow |
Panin | Juri Vysotzky |
Muraschow | Anton Jakowlew |
Ilja | Roman Lutsky |
Regie | Serge Avédikian |
Olena Fetisova | |
Kamera | Sergej Michaltschuk |
Drehbuch | Olena Fetisova |
"Der Paradschanow-Skandal" - ein Porträt des bewegten Lebens des berühmten sowjetischen Regisseurs. Mit seinem Film "Feuerpferde" geriet Paradschanow trotz internationaler Anerkennung ins Visier der sowjetischen Zensurbehörden. Der Film lief den Konventionen des sowjetischen Realismus entgegen. Paradschanow weigerte sich außerdem, den Film in russischer Sprache zu synchronisieren, und verkündete bei der Premiere, die "ukrainische Seele" wäre sonst verloren gegangen. Das Zentralkomitee lässt ihn nicht zum Filmfestival fahren, auf dem sein Film ausgezeichnet wurde. Nichtsdestotrotz feiert Paradschanow die Premiere ausgelassen mit seinen Freunden. Was er nicht weiß: Unter ihnen ist ein Spitzel. Eine harmlose Unterhaltung über Sexualität wird als Beweis für Paradschanows Homosexualität ausgelegt. Es wird gegen Paradschanow ermittelt; seine Freunde verteidigen ihn jedoch in den Verhören.
Als das Drehbuch seines neuen Films in der Ukraine nirgends angenommen wird, beschließt er, nach Armenien zu gehen, um dort seinen Film "Die Farbe des Granatapfels" zu drehen. Die Besetzung einer Frau in der Hauptrolle des männlichen Künstlers stößt den Behörden auf. Paradschanow weigert sich, sich den Forderungen zu beugen. Schließlich wird er wegen Homosexualität verhaftet und zu fünf Jahren Haft verurteilt. Er erhält internationale Unterstützung von Künstlern wie Fellini, Rossellini oder Antonioni und wird schließlich nach vier Jahren Haft entlassen, kann jedoch nicht nach Kiew zurückkehren, sondern zieht nach Tiflis in Georgien. Lange aus dem Filmgeschäft ausgestiegen, führt er hier ein zurückgezogenes Leben. Er ist krank, antriebslos. Erst die Entscheidung, wieder zu arbeiten, gibt ihm etwas von seiner anfänglich so starken Lebenslust zurück.
Serge Avédikian spielt in "Der Paradschanow-Skandal" die Hauptrolle und führt außerdem gemeinsam mit Olena Fetisova Regie. Als Regisseur ist es sein erster Spielfilm. Der seit langem als Schauspieler tätige Armenier hatte seinen ersten internationalen Erfolg mit seinem Kurzfilm "Hundeelend" (2010), der in Cannes die Goldene Palme gewann. Für Avédikian ist Paradschanow ein Vorbild, er sieht in ihm einen "spirituellen Vater". "Der Paradschanow-Skandal" lief auf zahlreichen Festivals und wurde 2013 unter anderem als bester ukrainischer Film auf dem internationalen Filmfestival in Odessa und als bester Spielfilm auf dem internationalen Festival des historischen Films in Pessac ausgezeichnet.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024