• 22.06.2021
      23:10 Uhr
      Ungarns Trauma Europas Problem? | arte
       

      Budapest, August 2020. Ministerpräsident Viktor Orbán weiht das umstrittene Denkmal der nationalen Einheit ein: Symbol der Zusammengehörigkeit aller Ungarn - auch derer im heutigen Rumänien, der Ukraine und anderen Gebieten, die bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zu Ungarn gehörten. Durch den Friedensvertrag von Trianon verlor Ungarn vor rund 100 Jahren zwei Drittel seiner Gebiete. Jeder dritte Ungar lebte plötzlich im Ausland. Seit Jahren umwirbt Orbán Auslandsungarn mit Doppelpass und Wahlrecht. Die Nachbarländer sind alarmiert. Das führt zu Spannungen und Konflikten in Europa.

      Dienstag, 22.06.21
      23:10 - 00:05 Uhr (55 Min.)
      55 Min.

      Budapest, August 2020. Ministerpräsident Viktor Orbán weiht das umstrittene Denkmal der nationalen Einheit ein: Symbol der Zusammengehörigkeit aller Ungarn - auch derer im heutigen Rumänien, der Ukraine und anderen Gebieten, die bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zu Ungarn gehörten. Durch den Friedensvertrag von Trianon verlor Ungarn vor rund 100 Jahren zwei Drittel seiner Gebiete. Jeder dritte Ungar lebte plötzlich im Ausland. Seit Jahren umwirbt Orbán Auslandsungarn mit Doppelpass und Wahlrecht. Die Nachbarländer sind alarmiert. Das führt zu Spannungen und Konflikten in Europa.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Sugárka Sielaff

      Budapest im Sommer 2020: Vor dem ungarischen Parlament weiht Regierungschef Viktor Orbán ein umstrittenes Monument ein: das Denkmal der nationalen Einheit. Auf den Wänden sind die Namen von mehr als 12.500 Orten eingraviert, die einst zu Ungarn gehörten, bevor die Grenzen in Europa nach dem Ersten Weltkrieg von den Siegermächten neu gezogen wurden.

      Das Land verlor damals zwei Drittel seiner Fläche. Jeder dritte Ungar wohnte plötzlich im Ausland, weil er oder sie in Gebieten lebte, die heute beispielsweise zu Rumänien, der Ukraine oder der Slowakei gehören. Familien wurden zerrissen, die Wirtschaft brach zusammen. Aus dem großen Königreich Ungarn - Teil der mächtigen Habsburger Doppelmonarchie - wurde ein kleines Land. Grund dafür: der Friedensvertrag von Trianon, unterzeichnet vor rund 100 Jahren.Empörung, Wut und Trauer. Die Empfindungen der Ungarn damals sind auch heute noch lebendig und nicht nur Nationalisten versuchen, aus ihnen politisches Kapital zu schlagen.

      Heute leben etwa 1,8 Millionen Ungarn in den Nachbarländern. Mit Doppelpässen und Wahlrecht umwirbt Viktor Orbán die Auslandsungarn in Rumänien, der Slowakei und der Ukraine seit Jahren. Immer wieder führt das zu Spannungen in der Mitte Europas. Die Dokumentation zeigt, wie das "Trauma von Trianon" in die Gegenwart reicht und welche Auswirkungen für das Zusammenleben sie im heutigen Europa haben.

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      Dienstag, 22.06.21
      23:10 - 00:05 Uhr (55 Min.)
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