Nach drei Jahren USA-Aufenthalt kehrt François Vasseur zu seiner Familie nach Frankreich zurück. Es scheint sich kaum etwas verändert zu haben im Hause Charpin-Vasseur: Gérard, François´ Vater, arbeitet immer noch in seiner Apotheke. Tante Line residiert nach wie vor im familiären Anwesen, und auch François´ romantische Gefühle zu seiner hübschen Stiefschwester Michèle haben sich nicht verändert. Nur die Kandidatur seiner Stiefmutter Anne für das Bürgermeisteramt ist neu und bringt rasch einige Probleme mit sich.
Nach drei Jahren USA-Aufenthalt kehrt François Vasseur zu seiner Familie nach Frankreich zurück. Es scheint sich kaum etwas verändert zu haben im Hause Charpin-Vasseur: Gérard, François´ Vater, arbeitet immer noch in seiner Apotheke. Tante Line residiert nach wie vor im familiären Anwesen, und auch François´ romantische Gefühle zu seiner hübschen Stiefschwester Michèle haben sich nicht verändert. Nur die Kandidatur seiner Stiefmutter Anne für das Bürgermeisteramt ist neu und bringt rasch einige Probleme mit sich.
Stab und Besetzung
Anne Charpin-Vasseur | Nathalie Baye |
François Vasseur | Benoît Magimel |
Tante Line | Suzanne Flon |
Michèle Charpin-Vasseur | Mélanie Doutey |
Gérard Vasseur | Bernard Le Coq |
Matthieu Lartigue | Thomas Chabrol |
Fannys Stiefvater | Henri Attal |
Regie | Claude Chabrol |
Drehbuch | Caroline Eliacheff |
Louise L. Lambrichs | |
Claude Chabrol | |
Kamera | Eduardo Serra |
Musik | Matthieu Chabrol |
Als François Vasseur nach drei Jahren Studium in den USA in seine französische Heimat zurückkehrt, hat sich dem ersten Anschein nach kaum etwas verändert: Sein Vater, Gérard Vasseur, ist immer noch Apotheker und Schürzenjäger und lebt mit seiner Frau Anne Charpin-Vasseur, ihrer Tochter Michèle und der gutmütigen Tante Line im gemeinsamen Anwesen der Familie Charpin-Vasseur. Auch die Gefühle, die François gegenüber seiner hübschen Stiefschwester Michèle empfindet, sind während seiner Abwesenheit nicht geringer geworden. Lediglich die Kandidatur seiner Stiefmutter Anne für das Bürgermeisteramt überraschen den jungen François, hatte doch die Familie bisher wenig Glück in der Politik.
Kurz nach seiner Ankunft erreicht die Familie ein Schreiben, das in Zusammenhang mit den politischen Ambitionen von Anne steht. Darin werden schmutzige Geheimnisse der Sippe Charpin-Vasseur enthüllt; die großbürgerliche Fassade der Familie beginnt zu bröckeln. Während Anne beschließt, das anonyme Schreiben vorerst zu ignorieren und sich in den Wahlkampf zu stürzen, kommen sich François und seine Stiefschwester Michèle, die ihm gesteht, seine romantischen Gefühle bereits seit ihrer Kindheit zu erwidern, näher.
Auf überbordende Dramatik verzichtend, behandelt Claude Chabrol in seiner Familientragödie "Die Blume des Bösen" überaus heikle Themen wie Ehebruch, Geschwister-Inzest und Vatermord und widmet sich damit abermals seinem Lieblingsthema: der Dekadenz der französischen Bourgeoisie. Benoît Magimel und Mélanie Doutey überzeugen in den Hauptrollen der jungen Verliebten, die Chabrol den moralfreien Intrigen der bürgerlichen Familie gegenüberstellt.
Claude Chabrol war einer der wichtigsten Regisseure der Nouvelle Vague, die den biederen Geschichten und der vorhersehbaren Dramaturgie von "Papas Kino" ein Autorenkino entgegensetze mit einer spielerischen Freude an Selbstreflexion und Experiment. Das Markenzeichen von Chabrol, der vor allem von Alfred Hitchcock beeinflusst war, ist die Entlarvung dekadenter Strukturen in der Bourgeoisie. In "Die Blume des Bösen", dessen Titel eine Anspielung auf Charles Baudelaires Gedichtband "Les Fleurs du mal" ist, inszeniert Chabrol ironisch die Selbstdemontage einer altehrwürdigen Familie.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024