Deutschland, Anfang der 1930er-Jahre: Der Schauspieler Hendrik Höfgen ist der Publikumsliebling auf Hamburgs Bühnen. Nach seinem Umzug nach Berlin avanciert er auch hier schnell zum gefeierten Star. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, schlägt Höfgen alle Warnungen seiner Freunde in den Wind und bleibt in Deutschland. Scheinbar mühelos arrangiert er sich mit den neuen Machthabern. Doch der Erfolg hat seinen Preis.
Deutschland, Anfang der 1930er-Jahre: Der Schauspieler Hendrik Höfgen ist der Publikumsliebling auf Hamburgs Bühnen. Nach seinem Umzug nach Berlin avanciert er auch hier schnell zum gefeierten Star. Als die Nationalsozialisten an die Macht kommen, schlägt Höfgen alle Warnungen seiner Freunde in den Wind und bleibt in Deutschland. Scheinbar mühelos arrangiert er sich mit den neuen Machthabern. Doch der Erfolg hat seinen Preis.
Stab und Besetzung
Hendrik Höfgen | Klaus Maria Brandauer |
General | Rolf Hoppe |
Barbara Bruckner | Krystyna Janda |
Juliette Martens | Karin Boyd |
Nicoletta von Niebuhr | Ildikó Bánsági |
Hans Miklas | György Cserhalmi |
Lotte Lindenthal | Christine Harbort |
Otto Ulrichs | Péter Andorai |
Professor | Martin Hellberg |
Böck, Garderobier | István Komlós |
Regie | István Szabó |
Musik | Zdenkó Tamássy |
Kamera | Lajos Koltai |
Drehbuch | Péter Dobai |
István Szabó |
Der Schauspieler Hendrik Höfgen lässt sich im Berlin der 1930er-Jahre ganz entgegen seiner Ideale mit den Nazis ein, um Karriere zu machen. Als hoch talentierter Schauspieler am Hamburger Künstlertheater erkennt er bei dem Gastspiel eines berühmten Berliner Stars, was er bisher immer nur geahnt hat: Ziel seines Lebens kann einzig und allein der Erfolg sein! Als erste Stufe dazu erobert er die gesellschaftlich weit über ihm stehende, weltoffene Barbara Bruckner. Als seine Frau ebnet sie ihm nicht nur den Weg in gut situierte Kreise, sondern auch nach Berlin.
Bald umjubelt ihn auch hier das Theaterpublikum. In seinem Drang, ganz vorn im Rampenlicht zu stehen, können ihn weder politische Zeitströmungen noch menschliche Beziehungen beirren. Als Höfgen bei Dreharbeiten in Budapest von der Machtübernahme der Nationalsozialisten erfährt, entscheidet er sich spontan für die Rückkehr nach Deutschland und nicht für Barbara, die ins Exil geht.
Fortan führt ihn seine Erfolgslaufbahn steil nach oben, denn der mächtige Luftwaffengeneral protegiert ihn. Hendrik Höfgen, der Mann, der das Theater mehr als sein Leben liebt, kann endlich seine Traumrolle, den "Mephisto" in Goethes Faust, spielen und wird "Generalintendant der Preußischen Staatstheater". Und dennoch, bei allem Glanz nach außen, muss er bald schmerzlich die Grenzen erkennen, die ihm, dem besessenen Theatermann, von den Machthabern gesteckt sind.
István Szabó drehte "Mephisto" 1981. Sein Film basiert auf der gleichnamigen Romanvorlage von Klaus Mann (1906 - 1949). Weder Mann noch Szabó schufen ein Schlüsselwerk über die deutsche Theaterszene der 1930er-Jahre oder eine Porträtstudie des Schauspielers Gustaf Gründgens, auch wenn Parallelen unverkennbar sind. Beiden geht es vielmehr um die Charakterstudie eines vom Ehrgeiz berauschten Mannes, der sich seinen Erfolg mit opportunistischer Anpassung an die Macht erkauft.
Mit Klaus Maria Brandauer als karrierebesessenem Schauspieler und Rolf Hoppe als spießbürgerlich-jovialem "Kunstkenner" und zugleich zynisch-lebensgefährlichem NS-General fand Szabó eine brillante Besetzung. "Mephisto" wurde ein Welterfolg und erhielt zahlreiche internationale Auszeichnungen, so 1982 den "Oscar" für den besten fremdsprachigen Film.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.09.2023