• 21.02.2020
      01:00 Uhr
      Berlinale 2020 Jack Spielfilm Deutschland 2014 | rbb Fernsehen
       

      Jack schmeißt den Haushalt. Er weckt seinen kleinen Bruder auf. Macht das Essen. Läuft zur Schule. Viel für einen zehnjährigen Jungen. Seine Mutter Sanna meint es gut mit ihren Söhnen. Aber sie ist jung. Zu jung und mit sich selbst beschäftigt. Jack landet im Heim und ist unglücklich. Als seine Mutter ihn daraufhin nicht zu den Sommerferien abholt, beginnt die Situation zu eskalieren.

      Nacht von Donnerstag auf Freitag, 21.02.20
      01:00 - 02:35 Uhr (95 Min.)
      95 Min.

      Jack schmeißt den Haushalt. Er weckt seinen kleinen Bruder auf. Macht das Essen. Läuft zur Schule. Viel für einen zehnjährigen Jungen. Seine Mutter Sanna meint es gut mit ihren Söhnen. Aber sie ist jung. Zu jung und mit sich selbst beschäftigt. Jack landet im Heim und ist unglücklich. Als seine Mutter ihn daraufhin nicht zu den Sommerferien abholt, beginnt die Situation zu eskalieren.

       

      Jack ist zehn Jahre alt und noch nicht lange im Heim. Es ist Sommer. Die Vorfreude auf die Ferien ist groß. Doch am letzten Schultag wird er nicht abgeholt. Seine Mutter Sanna (26) ruft an und vertröstet ihn. Jack bleibt mit Danilo und den Erziehern allein zurück. Es kommt zum Streit, bei dem er seinen Mitbewohner verletzt. Verängstigt läuft er nach Hause, um Schutz bei seiner Mutter zu suchen. Doch niemand macht ihm die Tür auf. Sanna ist nicht da. Nachdem Jack seinen sechsjährigen Bruder Manuel von einer Freundin abgeholt hat, machen sie sich gemeinsam auf die Suche nach ihrer Mutter. Über mehrere Tage ziehen sie durch die Stadt und folgen ihrer Spur. Dabei scheint es niemandem aufzufallen, dass sie ganz allein sind. Eines Nachts brennt wieder Licht in ihrer Wohnung. Jack und Manuel rennen nach Hause, wo ihre Mutter sie in die Arme schließt. Gemeinsam essen sie zu Abend. Jack versucht sich mitzuteilen, doch Sanna hört nicht zu. Er trifft eine drastische Entscheidung.

      Edward Berger und Ko-Autorin Nele Mueller-Stöfen beschreiben die Suche zweier Kinder nach ihrer Mutter lakonisch und einfühlsam, poetisch und voller Verständnis für den Schmerz und die Einsamkeit der Jungen. Zugleich wirft der Film einen Panoramablick auf Berlin: auf Boulevards und Supermärkte, Nachtclubs, Bars und Parks und nicht zuletzt auch auf die öden Randflächen abseits der pulsierenden Zentren. Schmerzhaft realistisches Kindheitsdrama und faszinierendes Road-Movie durch Berlin in einem, erlebte "Jack" seine Premiere auf der Berlinale 2014.

      So dramatisch wie real er seine Geschichte auf einen Zehnjährigen konzentriert, war er schon die Überraschung des Berliner Wettbewerbs 2014. Beim Deutschen Filmpreis 2014 wurde "Jack" mit einer Lola in Silber ausgezeichnet. Regisseur Edward Berger wurde 2012 für "Ein guter Sommer" mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Jüngst war er Creator der Serie "Eden" (2019), die auch auf ARTE zu sehen war, und führte Regie bei dem Kinofilm "All My Loving" (2019). Ivo Pietzcker lässt den Zuschauer die Sichtweise des Kindes Jack miterleben, wie man es selten im deutschen Kino sah: ungeschönt, desillusioniert und in der bedingungslosen Nähe und Zärtlichkeit für Jack ungeheuer fesselnd.

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      Nacht von Donnerstag auf Freitag, 21.02.20
      01:00 - 02:35 Uhr (95 Min.)
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