Sein Bild ging um die Welt. Der Volkspolizist Conrad Schumann floh im August 1961 während des Mauerbaus in den Westen. Er war der erste DDR-Flüchtling in Uniform und blieb der einzige, dessen Flucht fotografiert und gefilmt wurde.
Sein Bild ging um die Welt. Der Volkspolizist Conrad Schumann floh im August 1961 während des Mauerbaus in den Westen. Er war der erste DDR-Flüchtling in Uniform und blieb der einzige, dessen Flucht fotografiert und gefilmt wurde.
Stab und Besetzung
Redaktionelle Zustaendigkeit | Jochen Voigt |
Redaktion | Arnim Stauth |
Gert Monheim |
Das Foto - Symbol für Freiheit, Mut und Entschlossenheit - wurde millionenfach publiziert, eine Medienikone des 20. Jahrhunderts. 1998 erschien es wieder in den Zeitungen - diesmal aus einem traurigen Anlass: "Der berühmteste Flüchtling der Welt" hatte sich erhängt. Gibt es einen Zusammenhang zwischen dem tragischen Tod des ehemaligen Vopo und dem berühmten Bild von seiner Flucht?
WDR-Autor Jochen Voigt hat monatelang recherchiert, Schumanns Geburtsort Döbeln in Sachsen besucht, mit Zeitzeugen gesprochen, russische Geheimdokumente und Staatsakten eingesehen. Seine Recherchen vermitteln ein völlig neues Bild des Mannes auf dem Foto. Die Rolle des Helden, zu dem ihn Politiker und Medien gemacht hatten, war für den einfachen Menschen eine Nummer zu groß. Sein Leben war geprägt von Angst vor der Rache des DDR-Staatssicherheitsdienstes. Denn seine Flucht war die größte Blamage für das Regime, weil sie weltweit durch das Foto dokumentiert wurde. Selbst als die Mauer weg war, blieb seine Angst. So paradox es klingen mag: Die Mauer, die er einst überwunden hatte, bedeutete ihm auch Schutz vor alten Seilschaften. Der Sprung in die Freiheit wurde für Conrad Schumann zu einer Flucht, die nie zu Ende ging.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.05.2022