• 16.09.2019
      22:10 Uhr
      Was macht das Messer in der Tasche? - Unterwegs im Westen Eine Reportage von Patrick Stijfhals | WDR Fernsehen
       

      Düsseldorf-Oberbilk, Lessingplatz. Joel sticht mit seinem Messer auf einen Stromkasten ein. "Das ist keine feststehende Klinge, deswegen ist es legal." Immer wieder machen Messerattacken in NRW Schlagzeilen: Lünen, Hörde, Kandel, Viersen. Gemeinsam haben diese Fälle alle eines: Aus nichtigem Grund holen Jugendliche ein Messer aus der Tasche und stechen zu. Wie kommt es zu den Messerattacken? Und was lässt sich präventiv dagegen tun? "Unterwegs im Westen" hat die Polizei in Dortmund und einen Streetworker in Düsseldorf bei ihrer Arbeit mit den Jugendlichen begleitet.

      Montag, 16.09.19
      22:10 - 22:40 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Neu im Programm
      HD-TV Stereo

      Düsseldorf-Oberbilk, Lessingplatz. Joel sticht mit seinem Messer auf einen Stromkasten ein. "Das ist keine feststehende Klinge, deswegen ist es legal." Immer wieder machen Messerattacken in NRW Schlagzeilen: Lünen, Hörde, Kandel, Viersen. Gemeinsam haben diese Fälle alle eines: Aus nichtigem Grund holen Jugendliche ein Messer aus der Tasche und stechen zu. Wie kommt es zu den Messerattacken? Und was lässt sich präventiv dagegen tun? "Unterwegs im Westen" hat die Polizei in Dortmund und einen Streetworker in Düsseldorf bei ihrer Arbeit mit den Jugendlichen begleitet.

       

      Düsseldorf-Oberbilk, Lessingplatz. Joel sticht mit seinem Messer auf einen Stromkasten ein. "Das ist keine feststehende Klinge, deswegen ist es legal." Das Klappmesser in seiner Hosentasche ist nicht verboten - und kann trotzdem zur tödlichen Waffe werden. "Ich muss meinen Körper doch schützen", rechtfertigt sich der 19-Jährige. Immer wieder machen Messerattacken in NRW Schlagzeilen: Lünen, Hörde, Kandel, Viersen. Gemeinsam haben diese Fälle alle eines: Aus nichtigem Grund holen Jugendliche ein Messer aus der Tasche und stechen zu.

      Markus Sauer von der Polizei Dortmund steht deshalb heute an der Martin-Luther-King Gesamtschule in Dortmund vor einer achten Klasse. Einige der Jugendlichen sollen Messer in die Schule mitgebracht haben, ein Schüler wurde bedroht mit den Worten: "Ich steche dich ab". Die Achtklässler sollen eine Streitszene im Rollenspiel nachstellen - der Stift in der Hosentasche symbolisiert dabei das Messer. Schnell kommt es auch zum Einsatz. "Aus Reflex", wie ein Schüler sagt. "Eigentlich ist es immer das Gleiche", erklärt der Polizist. "Beleidigung, Provokation, dann wird geschubst, dann Schlägerei und wer dann ein Messer dabei hat, könnte auch dazu neigen, das einzusetzen".

      Auch auf dem Lessingplatz hat es schon eine Messerstecherei gegeben. "Wenn hier mitten auf dem Platz, wo Mamis mit Kindern sind, eine Schlägerei anfängt, wo Messer zum Einsatz kommen, löst das Ängste aus." Sozialarbeiter Franco Clemens hat hier vor dreieinhalb Jahren zwischen Fußballfeld und Spielplatz in einem kleinen Häuschen sein Büro bezogen. Fünf Messer legt er auf den Tisch, die er den Jugendlichen abgenommen hat. Vom Küchenmesser bis zum illegalen Einhandmesser, dessen Klinge sich mit einer Hand öffnen und feststellen lässt.

      Manche geben das Messer freiwillig ab: "Ein Jugendlicher war ziemlich aufgebracht und sagte 'Ich steche den ab'. Ich habe dann gesagt: 'Lass mir das Messer hier, das geht nur schief. Wegen so einer Geschichte sitzt du nachher jahrelang im Gefängnis.' Und er hat mir das tatsächlich dagelassen. Nur: Das hier ist der Beweis dafür, dass Messer in den Taschen von Jugendlichen drin sind."

      Wie kommt es zu den Messerattacken? Und was lässt sich präventiv dagegen tun? "Unterwegs im Westen" hat die Polizei in Dortmund und den Streetworker in Düsseldorf bei ihrer Arbeit mit den Jugendlichen begleitet.

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      Montag, 16.09.19
      22:10 - 22:40 Uhr (30 Min.)
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