Von Lion Feuchtwanger und Bert Brecht wurde sie als ebenbürtig anerkannt, Rainer Werner Fassbinder und Franz Xaver Kroetz hat sie inspiriert: die bayerische Schriftstellerin Marieluise Fleißer. Schon mit ihrem ersten Stück hat die gerade einmal 25-jährige Marieluise Fleißer (1901-1974) aus Ingolstadt Erfolg. In den späten zwanziger Jahren ist sie ein Stern am Berliner Theaterhimmel. Sie wird von Feuchtwanger protegiert, von Brecht gefördert, allerdings auch vereinnahmt. Aber schon ihr zweites Stück "Die Pioniere von Ingolstadt" ist ein Skandal.
Von Lion Feuchtwanger und Bert Brecht wurde sie als ebenbürtig anerkannt, Rainer Werner Fassbinder und Franz Xaver Kroetz hat sie inspiriert: die bayerische Schriftstellerin Marieluise Fleißer. Schon mit ihrem ersten Stück hat die gerade einmal 25-jährige Marieluise Fleißer (1901-1974) aus Ingolstadt Erfolg. In den späten zwanziger Jahren ist sie ein Stern am Berliner Theaterhimmel. Sie wird von Feuchtwanger protegiert, von Brecht gefördert, allerdings auch vereinnahmt. Aber schon ihr zweites Stück "Die Pioniere von Ingolstadt" ist ein Skandal.
Von Lion Feuchtwanger und Bert Brecht wurde sie als ebenbürtig anerkannt, Rainer Werner Fassbinder und Franz Xaver Kroetz hat sie inspiriert: die bayerische Schriftstellerin Marieluise Fleißer. Schon mit ihrem ersten Stück hat die gerade einmal 25-jährige Marieluise Fleißer (1901-1974) aus Ingolstadt Erfolg. In den späten zwanziger Jahren ist sie ein Stern am Berliner Theaterhimmel. Sie wird von Feuchtwanger protegiert, von Brecht gefördert, allerdings auch vereinnahmt. Aber schon ihr zweites Stück "Die Pioniere von Ingolstadt" ist ein Skandal. Weil sie ganz offen anspricht, was es bedeutet, wenn ein Haufen junger Soldaten in einer Kleinstadt stationiert wird. Es geht um Sehnsüchte, Sexualität und um das Spannungsverhältnis der Geschlechter innerhalb enger kleinstädtischer Konventionen. Die Ingolstädter beschimpfen die junge Theaterdichterin als Nestbeschmutzerin.
Der furiose Start an der Hauptstadtbühne bleibt folgenlos, der Traum von einer steilen literarischen Karriere erfüllt sich nicht. Der "Fleißerin", wie sie genannt wird, bleibt nichts als in ihre Heimatstadt zurückzukehren, sie geht eine Ehe ein, ihre Welt reduziert sich auf ein kleines Tabakgeschäft.
Sie ist fast vergessen, als gegen Ende der sechziger Jahre Rainer Werner Fassbinder, Franz Xaver Kroetz und Martin Sperr Werke von Marieluise Fleißer als Grundsteine für ihr eigenes Schaffen entdecken. Schauspieler Burkhard Schlicht erzählt von den Dreharbeiten zu Fassbinders Verfilmung, die Literaten Kerstin Specht und Werner Fritsch analysieren das literarische Schaffen. Ihr Neffe und Begleiter der späten Lebensjahre, Klaus Gültig, zeigt ihren Nachlass und das Fleißer-Haus in Ingolstadt. In alten Filmsequenzen kommt Marieluise Fleißer schließlich selbst zu Wort. Heute erkennt man sofort, welch außergewöhnliche Frau und eigenständige Denkerin sie war.
Dokumentation von Tilman Urbach
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2023