• 10.12.2015
      22:15 Uhr
      Das große Sprachensterben Film von Meike Srowig | 3sat
       

      Rund 6.500 Sprachen gibt es weltweit. Sie sind wichtig für die Identität des Menschen und ein Vehikel, um Kulturen und Traditionen zu erschließen. Sprache und Intonation nimmt man bereits im Mutterleib auf. Doch Mobilität und Mehrsprachigkeit führen derzeit zu einem Aussterben von Sprachen. Künftig sind nur noch wenige Verkehrssprachen wie Englisch, Spanisch, Chinesisch und auch Deutsch gefragt. Viele Menschen in Deutschland sprechen heute keinen Dialekt mehr. Spätestens als in den 1960er Jahren die Globalisierung an Fahrt aufnahm, wurde Mundart mit niedrigem Bildungsniveau gleich gesetzt.

      Donnerstag, 10.12.15
      22:15 - 23:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Rund 6.500 Sprachen gibt es weltweit. Sie sind wichtig für die Identität des Menschen und ein Vehikel, um Kulturen und Traditionen zu erschließen. Sprache und Intonation nimmt man bereits im Mutterleib auf. Doch Mobilität und Mehrsprachigkeit führen derzeit zu einem Aussterben von Sprachen. Künftig sind nur noch wenige Verkehrssprachen wie Englisch, Spanisch, Chinesisch und auch Deutsch gefragt. Viele Menschen in Deutschland sprechen heute keinen Dialekt mehr. Spätestens als in den 1960er Jahren die Globalisierung an Fahrt aufnahm, wurde Mundart mit niedrigem Bildungsniveau gleich gesetzt.

       

      Rund 6.500 Sprachen gibt es weltweit. Sie sind wichtig für die Identität des Menschen und ein Vehikel, um Kulturen und Traditionen zu erschließen. Sprache und Intonation nimmt man bereits im Mutterleib auf. Doch Mobilität und Mehrsprachigkeit führen derzeit zu einem Aussterben von Sprachen. Künftig sind nur noch wenige Verkehrssprachen wie Englisch, Spanisch, Chinesisch und auch Deutsch gefragt.

      Viele Menschen in Deutschland sprechen heute keinen Dialekt mehr. Spätestens als in den 1960er Jahren die Globalisierung an Fahrt aufnahm, wurde Mundart mit niedrigem Bildungsniveau gleich gesetzt. Kinder sollten Hochdeutsch lernen und Englisch, um in der globalisierten Welt bestehen zu können. Mittlerweile hat sich "Denglisch" etabliert, das Begriffe aus beiden Sprachen munter mixt. Wird dies dazu führen, dass wir uns irgendwann nur noch in Englisch unterhalten? Mehr als die Hälfte der derzeit verwendeten 6.500 Sprachen wird bis zum Ende des 21. Jahrhunderts aussterben, erwartet die Gesellschaft für bedrohte Sprachen.

      Sprachforscher können durch die Messung von Hirnströmen zeigen, dass Kinder, die wenige Monate alt sind und selbst noch nicht sprechen, bereits Sprache erkennen und aufnehmen. Alles, was nach dem dritten Lebensjahr erlernt wird, wird nicht mehr so verarbeitet wie die Muttersprache. Dieses Wissen hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass Babys und Kleinkinder massenhaft mit fremdsprachigen Videos beschallt werden oder zur englischen Krabbelstunde geschickt werden.

      Heute sind die Empfehlungen der Wissenschaftler deutlich differenzierter. So können die Forscher belegen, dass der Verzicht auf den lokalen Dialekt oder gar die Muttersprache nicht unbedingt dazu führt, dass Kinder mit den "global wichtigen" Sprachen besser zurechtkommen. Im Gegenteil: Die aktuellen Ergebnisse einer Studie mit türkischstämmigen Kindern zeigen, dass der jeweilige Wortschatz von mehrsprachig aufwachsenden Kindern größer ist als der von Kindern, die nur eine Sprache lernen.

      Die Dokumentation "Das große Sprachensterben" zeigt am Beispiel des Rätoromanischen und des Saterfriesischen, welche Bedeutung eine eigene Sprache für Menschen hat. Das Rätoromanisch, das noch von etwa 60.000 Menschen aktiv gesprochen wird, genießt als eine der vier Amtssprachen der Schweiz immerhin offiziellen Schutzstatus. Das Saterfriesisch, das rund 2.000 Menschen westlich von Oldenburg sprechen, ist nicht etwa ein Dialekt, sondern gilt als eine der kleinsten Sprachinseln in Europa. Kann der Versuch, diese beiden Sprachen zu retten, überhaupt gelingen?

      In 3sat steht der Donnerstagabend im Zeichen der Wissenschaft: Um jeweils 20.15 Uhr beleuchtet eine Dokumentation relevante Fragen aus Natur- und Geisteswissenschaften, Kultur und Technik. Im Anschluss, um 21.00 Uhr, diskutiert Gert Scobel mit seinen Gästen unter anderem über gesellschaftliche und ethisch-moralische Aspekte des Themas.

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      Donnerstag, 10.12.15
      22:15 - 23:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

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