1943. Am Tag bevor er in den Osten deportiert würde, realisiert der beliebte und erfolgreiche Pferdehändler Siegmund Spiegel aus Ahlen in Westfalen seinen vorbereiteten Plan, sich mit seiner Familie bei befreundeten Bauern zu verstecken. Zwar ist er längst recht- und besitzlos wie alle jüdischen Menschen, und zum Zwangsarbeiter degradiert, aber sein Lebensmut ist nach neun Jahren voller Nazi-Schikanen ungebrochen.
1943. Am Tag bevor er in den Osten deportiert würde, realisiert der beliebte und erfolgreiche Pferdehändler Siegmund Spiegel aus Ahlen in Westfalen seinen vorbereiteten Plan, sich mit seiner Familie bei befreundeten Bauern zu verstecken. Zwar ist er längst recht- und besitzlos wie alle jüdischen Menschen, und zum Zwangsarbeiter degradiert, aber sein Lebensmut ist nach neun Jahren voller Nazi-Schikanen ungebrochen.
Stab und Besetzung
Marga Spiegel | Veronica Ferres |
Menne Spiegel | Armin Rohde |
Karin Spiegel | Luisa Mix |
Frau Aschoff | Margarita Broich |
Herr Aschoff | Martin Horn |
Anni Aschoff | Lia Hoensbroech |
Klemens Aschoff | Marlon Kittel |
Herr Pentrop | Veit Stübner |
Frau Pentrop | Nova Meierhenrich |
Erich Reimann | Daniel Flieger |
Regie | Ludi Boeken |
Kamera | Daniel Schneor |
Buch | Otto Jägersberg, |
Musik | Martin Meissonnier |
Scheinbar gegen jede Vernunft vertraut er darauf, dass die Bauern sich an ihre alte Zusage halten. Dabei wissen sie nur zu gut, was es bedeutet, heimlich einen Juden zu beherbergen, was in den Augen der Nazis ein todeswürdiges Verbrechen ist. Dass erzkatholische, staatsfromme Bauern mit ihren Familien dieses Wagnis eingehen, erscheint in dieser Situation reichlich unwahrscheinlich. Doch Siegmund Spiegel, genannt Menne, setzt alles auf eine Karte. Er vertraut auf die unverbrüchliche Freundschaft aus den Tagen des Ersten Weltkriegs.
Zunächst bringt er seine widerstrebende junge Frau dazu, mit der kleinen Tochter Karin zu dem Bauern Aschoff zu fahren und sich dort aufnehmen zu lassen. Marga und Karin zu retten, ist Mennes beherrschender Gedanke. Und um diesen Wunsch nicht zu gefährden, nimmt er eine jahrelange Trennung und eine Odyssee von Hof zu Hof in Kauf. Erst nach der Befreiung im Frühsommer 1945 kommt es zu einer dauerhaften Wiedervereinigung der drei Spiegels.
"Retter in der Nacht" lautet der Titel der autobiographischen Erinnerungen der Marga Spiegel. Die Tante des verstorbenen Präsidenten des Zentralrats der Juden, Paul Spiegel, hat darin die wundersame Rettungsgeschichte ihrer Familie in den Jahren der Dritten Reichs aufgeschrieben. Die dreiköpfige Familie Spiegel entging der Deportation und dem Holocaust, weil sie 1943 aus dem Durchgangslager in Dortmund flüchtete und rund zwei Jahre lang von münsterländischen Bauern-Familien versteckt wurde. Die Namen der Bauern sind heute in Yad Vashem, der Gedenkstätte des Staates Israel an den Holocaust, verewigt.
FilmMittwoch im Ersten
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024