• 04.02.2018
      00:40 Uhr
      Brügge sehen ... und sterben? Spielfilm Großbritannien / USA 2008 (In Bruges) | Das Erste
       

      Nach einer blutig eskalierten Schießerei tauchen die Profikiller Ken und Ray in Brügge unter. Ihr Auftraggeber Harry will den Versager Ray beseitigen lassen, weil dieser gegen die Regeln verstoßen und ein Kind erschossen hat. Ken soll seinen Kumpel umbringen, doch der altgediente Ganove hat genug vom Töten und trifft eine schicksalhafte Entscheidung.

      Mit der schwarzhumorigen Gangsterkomödie gelang Martin McDonagh der ganz große Wurf. Colin Farrell, Brendan Gleeson und Ralph Fiennes übertreffen sich gegenseitig in einem Verwirrspiel, das die malerischen Kanäle und mittelalterlichen Gebäude Brügges in die Handlung einbezieht.

      Nacht von Samstag auf Sonntag, 04.02.18
      00:40 - 02:20 Uhr (100 Min.)
      100 Min.

      Nach einer blutig eskalierten Schießerei tauchen die Profikiller Ken und Ray in Brügge unter. Ihr Auftraggeber Harry will den Versager Ray beseitigen lassen, weil dieser gegen die Regeln verstoßen und ein Kind erschossen hat. Ken soll seinen Kumpel umbringen, doch der altgediente Ganove hat genug vom Töten und trifft eine schicksalhafte Entscheidung.

      Mit der schwarzhumorigen Gangsterkomödie gelang Martin McDonagh der ganz große Wurf. Colin Farrell, Brendan Gleeson und Ralph Fiennes übertreffen sich gegenseitig in einem Verwirrspiel, das die malerischen Kanäle und mittelalterlichen Gebäude Brügges in die Handlung einbezieht.

       

      Brügge gilt als Touristenziel ersten Ranges. Doch für Ken (Brendan Gleeson) und Ray (Colin Farrell), zwei Angehörige der Londoner Unterwelt, bedeutet der Aufenthalt in dem belgischen Grachtenstädtchen Zwangsurlaub. Denn nach einem gründlich vermasselten Job müssen die beiden Auftragskiller auf Geheiß ihres Bosses Harry (Ralph Fiennes) einige Zeit in Belgien untertauchen. Während der besonnene Ken zunehmend Gefallen an den mittelalterlichen Sehenswürdigkeiten des flämischen Städtchens findet, streunt der unterbelichtete Kulturbanause Ray lieber durch Kneipen.

      Zufällig kommt er bei einem Filmdreh vorbei, lernt dort die kokette Chloë kennen und gerät in eine Prügelei mit ihrem eifersüchtigen Ex-Freund. Derweil erhält Ken aus London den lange erwarteten Auftrag. Neue Zielperson ist ausgerechnet Ray, mit dem er sich gerade angefreundet hat. Schweren Herzens will Ken den Mordauftrag erledigen, doch dazu kommt es nicht: Ray, der seit der Erschießung eines Kindes unter schwersten Gewissensbissen leidet, ist gerade dabei, sich umzubringen. Das kann der um seinen Kumpel besorgte Ken nicht zulassen. Spontan bewahrt er den jungen Kollegen vor einer Dummheit und redet ihm gut zu.

      Von dieser unerwarteten Entwicklung ist der jähzornige Harry gar nicht begeistert. Um die Sache selbst in die Hand zu nehmen, bricht der Boss höchstpersönlich auf nach Brügge. Die Reise lohnt sich, denn auch er ist ein großer Liebhaber dieser pittoresken Stadt, die besonders im Winter eine ganz eigene Atmosphäre hat.

      Lachen und Entsetzen liegen dicht beieinander in dieser Tragikomödie, die Schuld, Sühne und Tod mit tiefschwarzem Humor behandelt. Die existenzialistische Stimmung und die lakonischen Dialoge erinnern an die Filme der Coen-Brüder, doch die europäische Kulisse verleiht dem Geschehen ein unverwechselbares Flair. Nach seinem Kurzfilm-Oscar für "Six Shooter" gelang dem britischen Regisseur Martin McDonagh mit seiner raffinierten Krimi-Scharade ein Überraschungserfolg. Kritiker und Kinogänger begeisterten sich für dieses in keine Genreschublade passende Debüt, das vom Geheimtipp zum Arthouse-Erfolg aufstieg und 2009 sogar eine Drehbuch-Oscar-Nominierung erhielt. Colin Farrell, der als suizidgefährdeter Killer Ray seine bislang beste Rolle spielte, erhielt einen Golden Globe. Ihm zur Seite steht der bullige irische Charaktermime Brendan Gleeson als berufsmüder Ganove. Im unvergleichlichen Showdown zeigt Weltstar Ralph Fiennes sein ganzes Können. Die wohl wichtigste Rolle spielt aber die Stadt Brügge, deren strenge gotische Pracht dem düsteren Geschehen ein surreales Flair verleiht.

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      Nacht von Samstag auf Sonntag, 04.02.18
      00:40 - 02:20 Uhr (100 Min.)
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