• 13.04.2011
      20:15 Uhr
      Kehrtwende Fernsehfilm Deutschland 2010 - Der FilmMittwoch im Ersten | Das Erste
       

      Thomas Schäfer ist sehr gerne Gymnasiallehrer. Doch er steht unter Druck. Insgeheim fürchtet er, den Erwartungen, vor allem seinen eigenen, nicht gerecht zu werden. Er versucht seine Unsicherheit zu verbergen und wird reizbar und aggressiv.

      Mittwoch, 13.04.11
      20:15 - 21:45 Uhr (90 Min.)
      90 Min.

      Thomas Schäfer ist sehr gerne Gymnasiallehrer. Doch er steht unter Druck. Insgeheim fürchtet er, den Erwartungen, vor allem seinen eigenen, nicht gerecht zu werden. Er versucht seine Unsicherheit zu verbergen und wird reizbar und aggressiv.

       

      Stab und Besetzung

      Thomas Schäfer Dietmar Bär
      Viola Schäfer Inka Friedrich
      Sofia Schäfer Natalia Rudziewicz
      Sven Schäfer Justus Kammerer
      Gisa Nina Petri
      Rainer Götz Schubert
      Schulleiter Harald Wessel Jörg Hartmann
      Elisabeth Schäfer Marie Anne Fliegel
      Schulrätin Dr. Kreutz Cornelia Schmaus
      Tobias Marcus Scheumann
      Uwe Uwe Preuss
      Regie Dror Zahavi
      Drehbuch Johannes Rotter
      Kamera Gunnar Fuß
      Musik Jörg Lemberg
      Bauten Frank Polosek

      Thomas Schäfer ist Gymnasiallehrer und das sehr gern. Souverän und selbstbewusst tritt er vor seine Schüler, erst vor kurzem wurde er zum stellvertretenden Schulleiter ernannt. Vor allem in seiner Rolle als Chorleiter geht der korrekte Mathematiklehrer auf. Der Chor, in dem auch Tochter Sofia mitsingt, ist sein großer Stolz - die Schüler lieben ihn dafür. Auf den ersten Blick scheint in Thomas Schäfers Leben demnach alles in bester Ordnung. Er ist mit Viola, einer attraktiven und sympathischen Frau, verheiratet, hat zwei Kinder und bewohnt mit seiner Familie ein schmuckes Reihenhäuschen am Stadtrand. Doch Thomas steht unter Druck. Insgeheim fürchtet er, den Erwartungen und vor allem seinen eigenen, nicht gerecht zu werden. Ständig darauf bedacht, seine Unsicherheit zu verbergen, wird Thomas zunehmend reizbar und aggressiv. Die Schuld für seine Aggressivität gibt er vor allem Viola, die ihm mit ihrem angeblich kreativen Durcheinander auf die Nerven geht. Wenn er sie schlägt, fühlt er sich erleichtert - bis die Schuldgefühle einsetzen. Ähnlich ergeht es dem gemeinsamen Sohn Sven. Macht er einen Fehler, setzt es was. Und das heftig. Viola versucht ihren Mann zu verstehen und die Spuren seiner Taten zu verbergen. Auch aus Scham. Doch Thomas lässt seinen Frust immer öfter an ihr und Sven aus - Sofia rührt er allerdings nicht an. In der vierköpfigen Familie herrscht ein ständiges Klima der Angst, sobald Thomas das Haus betritt. Viola kann schließlich nicht mehr verheimlichen, was in ihrer Familie geschieht. Als ihre Freundin, Anwältin Gisa, dies zur Sprache bringt und sieht, dass Thomas auch Sven, ihren Patensohn, blutig geschlagen hat, redet sie ihr ins Gewissen - schließlich steht nicht nur Violas Leben, sondern auch das ihrer Kinder auf dem Spiel. Viola zieht, wenn auch zögerlich, die Konsequenzen und schlüpft mit Sofia und Sven bei Gisa unter. Und sie erstattet Anzeige. Sven, der ständig in Angst gelebt hat, ist erleichtert. Doch Sofia hält die Situation nicht aus. Es gelingt ihr nicht, den Vater so zu hassen, wie Sven es tut, sie will ihn nicht aus ihrem Leben verbannen. Auch Viola schwankt, obwohl sie mit dem ihr sehr zugewandten Tankstellenwirt Rainer die Möglichkeit hätte, ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Sven spürt die Zweifel der Mutter und wird immer aggressiver. Und so stehen alle Familienmitglieder vor ihrem ganz persönlichen Dilemma, die Situation droht endgültig zu eskalieren. Nach dem Auszug der Familie aus dem Haus, das den Eltern von Thomas gehört, realisiert dieser, dass er kurz davor ist, alles zu verlieren, was ihm lieb ist. Er beginnt, um seine Familie zu kämpfen. Doch zunächst muss er lernen, sein eigenes Verhalten zu verstehen und nicht mehr die Beherrschung zu verlieren. Seinem Schulleiter gesteht er seine häusliche Gewalttätigkeit, dieser beurlaubt ihn und schickt ihn zu einem Anti-Gewalttraining. Nur wenn sich Thomas ändert, besteht die Möglichkeit zu einer Kehrtwende und damit zu einem Neuanfang ...

      Fälle häuslicher Gewalt gibt es viele in unserer Gesellschaft. Wie viele es tatsächlich sind, weiß niemand genau. Das Thema Gewalt in der Familie ist ein Tabu. Es wird verschwiegen, verdrängt und verleugnet. Das Erste setzt sich damit am Mittwochabend intensiv auseinander.

      Im Mittelpunkt des von Dror Zahavi inszenierten Fernsehfilms Kehrtwende" (WDR) steht der Gymnasiallehrer und Chorleiter Thomas Schäfer (Dietmar Bär): In der Schule ein sympathischer und sensibler Musiklehrer, leben seine Frau (Inka Friedrich) und sein Sohn (Justus Kammerer) in ständiger Angst vor ihm, weil er beide regelmäßig schlägt. Nur seine Tochter Sofia (Natalia Rudziewicz) lässt sich nicht von ihm einschüchtern. Seine Familie droht über der Gewalt des Vaters auseinanderzubrechen. Kehrtwende" lässt sich auf das Wagnis ein, die Handlung aus der Perspektive dessen zu erzählen, von dem die Gewalt ausgeht. Das Drehbuch stammt von Johannes Rotter.

      Im Anschluss an den Fernsehfilm Kehrtwende" diskutiert Frank Plasberg das Tabuthema häusliche Gewalt mit Betroffenen, Experten und mit dem Hauptdarsteller des Films.

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      Mittwoch, 13.04.11
      20:15 - 21:45 Uhr (90 Min.)
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