• 25.10.2017
      05:00 Uhr
      Europamagazin Moderation: Hendrike Brenninkmeyer | Das Erste
       

      Themen:

      • Spanien: Portrait Carles Puigdemont
      • Malta: Entsetzen nach dem Mordanschlag auf Caruana Galizia
      • Zypern: EU-Pässe für immer mehr Russen
      • Island: Neuwahlen nach Pädophilie-Affäre
      • Ukraine: Einigt Saakaschwili die Opposition?

      Mittwoch, 25.10.17
      05:00 - 05:30 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Themen:

      • Spanien: Portrait Carles Puigdemont
      • Malta: Entsetzen nach dem Mordanschlag auf Caruana Galizia
      • Zypern: EU-Pässe für immer mehr Russen
      • Island: Neuwahlen nach Pädophilie-Affäre
      • Ukraine: Einigt Saakaschwili die Opposition?

       
      • Spanien: Portrait Carles Puigdemont

      Er gilt als der Schrecken der spanischen Regierung: Carles Puigdemont, 54 Jahre alt und seit langem überzeugter Anhänger eines eigenen Staates Katalonien. Vor seiner Karriere als Politiker arbeitete er aber zunächst lange Jahre als Journalist, später war er Bürgermeister der Stadt Gerona. Seit 2016 ist er Ministerpräsident der Region Katalonien, seitdem spitzt sich die Auseinandersetzung mit der Zentralregierung in Madrid ständig zu.

      Bisheriger Höhepunkt: das Referendum Anfang Oktober und die kurz darauf unterschriebene Unabhängigkeitserklärung, deren Umsetzung jedoch wieder ausgesetzt wurde. Jetzt drohen aus Madrid konkrete Maßnahmen zum Entzug der katalanischen Autonomie. Das Europamagazin porträtiert den streitbaren Kämpfer für ein unabhängiges Katalonien.

      • Malta: Entsetzen nach dem Mordanschlag auf Caruana Galizia

      Entsetzen und Empörung hat in Malta der Tod der kritischen Journalistin Daphne Caruana Galizia ausgelöst. Sie wurde Opfer eines Bombenanschlags. Ihr Auto explodierte Anfang der Woche kurz nachdem sie von zuhause losgefahren war. Für Aufsehen sorgten im letzten Jahr ihre Enthüllungen im Zusammenhang mit den sog. "Panama Papers".

      Demnach unterhielten zwei enge Mitarbeiter von Maltas Premierminister Joseph Muscat Offshore-Konten in Panama und betrieben unlautere Finanzoperationen. Auch der Premier und seine Frau seien darin verwickelt, hatte die Bloggerin geschrieben. Nach dem Mord gibt es auf der Insel jetzt gegenseitige Schuldzuweisungen der Politiker, viele Menschen versammelten sich zum Gedenken spontan mit Kerzen, für viele ist klar: das war ein "politischer Mord". Die kritischen Journalisten auf der Insel wollen sich aber nicht abschrecken lassen.

      • Zypern: EU-Pässe für immer mehr Russen

      Russen sind auf Zypern nicht nur gern gesehene Urlauber. Viele kommen für immer. Sie haben es auf ein wichtiges Dokument abgesehen: den EU-Pass. Ausländer, die in Zypern in Immobilien, Unternehmen oder Staatsanleihen investieren, können nämlich die Staatsbürgerschaft der Inselrepublik beantragen. Mit jetzt nur noch zwei Millionen Euro Kapital sind sie willkommen. Bedingung: Der Investor darf nicht vorbestraft sein.

      Mit dem Einbürgerungsmodell will die Regierung des konservativen Inselpräsidenten Nikos Anastasiades nach der schweren Finanzkrise die Wirtschaft ankurbeln. Und das hat funktioniert. Rund 2.000 Pässe habe man bisher an ausländische Investoren vergeben. Inzwischen bestimmen die Russen auch immer mehr das gesellschaftliche Leben auf der Insel.

      • Island: Neuwahlen nach Pädophilie-Affäre

      Zum zweiten Mal nach 2016 finden an diesem Sonntag in Island vorgezogene Neuwahlen statt. Die bisherige Koalition zerbrach an einem Skandal um sexuellen Missbrauch. Hintergrund ist die Möglichkeit im isländischen Recht, den Eintrag einer Verurteilung im Strafregister nach Verbüßen der Haft wieder löschen zu lassen. Voraussetzung ist das Empfehlungsschreiben eines unbescholtenen Bürgers. Diese "Wiederherstellung der Ehre" nutzte auch Hjalti Sigurjon Hauksson, der jahrelang seine minderjährige Stieftochter vergewaltigt hatte und dafür fünfeinhalb Jahre im Gefängnis saß.

      Das Problem: Sein "Bürge" war Benedikt Sveinsson, einer der reichsten Männer des Landes und Vater von Premierminister Bjarni Benediktsson. Daß versucht wurde diese Tatsache zu vertuschen sorgte nicht zuletzt beim Koalitionspartner für Empörung, der daraufhin aus dem Regierungsbündnis ausschied. Island steht jetzt nicht nur vor Neuwahlen, sondern muß sich auch fragen, ob der bisherige Umgang mit Sexualstraftätern angemessen war.

      • Ukraine: Einigt Saakaschwili die Opposition?

      Im September war er schwarz über die polnische Grenze in die Ukraine zurückkehrt: Michail Saakaschwili, der bis 2013 noch Präsident Georgiens war. Vom ukrainischen Präsidenten Poroschenko war er zur Unterstützung von Reformen ins Land gerufen worden. Doch nach einem Zerwürfnis entzog ihm Poroschenko die ukrainische Staatsbürgerschaft

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      Jetzt will Saakaschwili die bislang schwache und zersplitterte Opposition gegen Präsident Poroschenko einen und anführen. In dieser Woche demonstrierten Tausende in Kiew für Reformen und einen verstärkten Kampf gegen Korruption. Aber nicht alle Oppositionellen glauben, dass Saakaschwili wirklich in der Lage sei, ihren Protest anzuführen.

      Langweilige Eurokraten, staubtrockene Dossiers, nichts als ältere Herren in dunklen Anzügen? Europa ist ganz anders, auch wenn es sich nicht auf den ersten Blick erschließt. "Wer bin ich, und wenn ja wie viele?" - dieser Berliner Sponti-Spruch beschreibt exakt die Herausforderung und die Möglichkeiten eines geeinten Europa. Diesen Prozess begleiten, fremde Mentalitäten und Perspektiven zeigen, will das Europamagazin. Mit Reportagen, Hintergrundberichten, aktuellen Beiträgen und auch Glossen werden die Unterschiede, aber auch die Gemeinsamkeiten spürbar.

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