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Stab und Besetzung
Produktion | Heike Ernst |
Moderation | Julia Westlake |
Redaktionelle Leitung | Christoph Bungartz |
Es ist inzwischen über 90 Jahre her, dass der Massenmörder Fritz Haarmann verhaftet und hingerichtet wurde. Aber in seiner Heimatstadt Hannover wird heute wieder um ihn gestritten. Das "Sprengel Museum Hannover" will in der Ausstellung "130% Sprengel" (ab 5. Juni 2016) den Haarmann-Fries des Künstlers Alfred Hrdlicka zeigen. Das Kunstwerk löste 1992 einen Skandal aus und lag seitdem meist im Depot versteckt. Kritiker schimpften, dass Steuergelder für ein Massenmörderdenkmal ausgegeben wurden. Außerdem bietet eine Segwayfirma sogenannte "Mörder-Touren" an: auf den Spuren Haarmanns und "weiterer Grausamkeiten", laut Ankündigung ein "Mordsspaß". Das gefällt nicht allen Hannoveranern, schließlich hat Haarmann mindestens 24 Männer auf grausamste Weise umgebracht. Vor allem der Neffe eines Haarmann-Opfers beklagt solche Aktivitäten. Das "Kulturjournal" berichtet über einen Streit, der seit Jahrzehnten die Stadt Hannover immer wieder beschäftigt.
Grell geschminkt, mit riesigen Ohrringen, auffälliger Mode und einer großen Klappe: Jilet Ayse ist das Klischee der schlecht integrierten, ungebildeten und prolligen Türkin. Ihre Videos auf YouTube haben sie zu einem Star gemacht. Doch hinter der Kunstfigur steckt die Komikerin Idil Baydar. Sie wuchs in Celle auf, war Jugendarbeiterin in Berlin und erfand ihre Jilet Ayse als Reaktion auf die Vorurteile so mancher Deutscher beim Thema Integration. Gerade dadurch, dass sie Klischees übertreibt, will Idil Baydar sie als solche sichtbar machen. Ihre zweite Kunstfigur, die besorgte Bürgerin Gerda Grischke, steht irgendwo zwischen CDU und AfD, das Gegenstück zu Jilet Ayse. Am 2. Juni tritt Idil Baydar in Hamburg auf. Das "Kulturjournal" trifft sie vorab zu Hause beim Videodreh und begleitet sie bei ihrer Arbeit mit Jugendlichen.
Den Preis für die Profitgier vieler Unternehmen zahlen oft die Arbeiter. Sie arbeiten für einen Hungerlohn, unter menschenunwürdigen Bedingungen. So starben im September 2012 bei einem Brand in einer Textilfabrik in Pakistan 260 Arbeiterinnen und Arbeiter. Nur ein Beispiel von vielen, aber diesmal wehren sich die Betroffenen. Sie wehren sich dagegen, dass westliche Unternehmen von den billigen Arbeitskräften in Südasien profitieren, aber keinerlei Sorge für deren Sicherheit tragen. Und so verklagen sie, vertreten von zwei Berliner Anwälten für Menschenrecht, den deutschen Bekleidungsdiscounter KiK. In ihrem Buch "Unternehmen vor Gericht. Globale Kämpfe für Menschenrechte" beschreiben Wolfgang Kaleck und Miriam Saage-Maaß ihre Fälle und wie man diese Unternehmen am besten zum Umdenken bringen kann. Ein Appell an uns alle.
Monster, Teufel, Höllenqualen. Die fantastischen Szenerien und surrealen Albträume des Hieronymus Bosch` sind bis heute Inspiration für Horror-, Fantasy- und Splatterfilme. Und sie geben Rätsel auf: Woher hatte der Maler seine Visionen? Zum 500. Todestag von Hieronymus Bosch widmet ihm seine niederländische Heimatstadt s-Hertogenbosch eine spektakuläre Ausstellung. Hamburg zeigt im Bucerius Kunst Forum ab dem 4. Juni die Bosch-Ausstellung "Verkehrte Welt".
Noch ein verrückter, visionärer Niederländer: Theo Jansen. Wer seinen Geschöpfen am Nordseestrand begegnet, ist fasziniert von ihren fließenden Bewegungen, dem Zischen und den schlagenden Flügeln im Wind. Eine Mischung aus Fiktion und Realität, aus Maschine und Lebewesen. Dinosaurier, Riesenkrabbe oder gigantisches Insekt? "Strandgeschöpfe", "Strandbeests", nennt der niederländische Künstler Theo Jansen seine Skulpturen, die längst zu seinem Lebensprojekt geworden sind.
Der kulturelle "Master of Desaster" Doktor August Mömpel hat sich fürs "Kulturjournal" wieder die ganze Woche auf die Lauer gelegt. In "Wahr. Schön. Gut" müssen sich wieder alle in Acht nehmen, die es vielleicht gut gemeint, aber nicht gut gekonnt haben. Der Kulturkritiker ist gnadenlos, unbestechlich und kein Freund der zarten Worte.
Wer komponierte die "Ode an die Freude"? Wie viele Bände hat die Harry-Potter-Serie? Wer malte die "Mona Lisa"? Wer sagte "Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage"? Beim "Landpartie"- Fest in Rendsburg testet das "Kulturjournal" das Kulturwissen der Besucher. Sie können beim Kulturquiz Bücher, CDs und DVDs gewinnen und mit Julia Westlake und Michel Abdollahi über die Sendung "Kulturjournal" diskutieren. Außerdem gibt es eine große Malaktion mit der Künstlerin Stefanie Klymant. Am 28. und 29. Mai, jeweils ab 10 Uhr auf dem Paradeplatz in Rendsburg.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024